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Oops, he hid it again: Christian Drostens erneute Aussagen zu COVID-19, unbedachter Umgang mit der Pandemie

Christian Drosten (Foto: charité)
Christian Drosten (Foto: charité)

DMZ –  WISSENSCHAFT ¦ Lena Wallner ¦                       Christian Drosten (Foto: charité)     

 

In den letzten beiden Jahren hat sich Christian Drosten einen Namen als prominenter Virologe und Berater während der COVID-19-Pandemie gemacht. Seine Expertise und klaren Erklärungen haben vielen Menschen geholfen, die Situation besser zu verstehen. Allerdings sind seine jüngsten Aussagen über den zukünftigen Umgang mit dem Virus nicht ohne Kontroverse geblieben. In den letzten Monaten eignet sich Drosten, bzw. sein Name, ideal für die Anfeuerung von falschen Annahmen und das Verbreiten kruder Verschwörungstheorien.

 

Schon mehrfach hat sich Drosten mit falschen und unüberlegten Äußerungen ins Rampenlicht gesetzt. Z.B. Eine kritische Betrachtung von Drostens Aussagen zur Hybridimmunität in der Corona-Pandemie. In den letzten Jahren hat er nicht auf unsere Anfragen reagiert, nicht einmal den Eingang unserer Anfragen bestätigt. Dies wirft Fragen darüber auf, wie er mit den Medien zusammenarbeitet. Es scheint, dass er gezielt Reichweite für seine Meinungsbeiträge sucht, die bedauerlicherweise bereits Schaden angerichtet haben. Es ist besorgniserregend, dass er sogar in Coronaleugnergruppen als Botschafter geführt wird und seine Aussagen als Bestätigung für fragwürdige Theorien herangezogen werden.

 

Drosten äußerte auch heute in einem Interview seine teilweise doch sehr fragwürdigen Meinungen, so z.B., dass er im kommenden Winter keine Maske mehr tragen wolle, es sei denn, es gäbe erneut eine Maskenpflicht. Er ist dreimal geimpft und hat das Virus zweimal durchgemacht. Zusätzlich lehnt er eine angepasste Boosterimpfung ab, da es keine Empfehlung der Ständigen Impfkommission für seine Altersgruppe gebe. Diese Aussagen von Christian Drosten sind bedauerlicherweise zu vereinfacht und könnten Menschen mit höherem Risiko gefährden oder den Eindruck erwecken, dass die Pandemie vorbei sei. Als Experte sollte er am besten wissen, dass nicht alle Menschen die gleiche Situation oder Immunität haben, und seine Äußerungen sind daher mehr als unüberlegt.

 

Drosten weiß genau, dass wir in der aktuellen Phase der Pandemie weiterhin auf wissenschaftliche Erkenntnisse und offizielle Empfehlungen hören und die individuellen Umstände und Bedürfnisse der Menschen berücksichtigen müssen. Die Verharmlosung oder das Ablehnen von Schutzmaßnahmen wie Masken und Impfungen kann zu einer ungleichen Verteilung der Risiken führen und Personen gefährden, die aufgrund ihres Gesundheitszustands oder ihres Alters besonders anfällig für COVID-19 sind. Seine wiederholten Aussagen in diese Richtung wecken den Eindruck, dass möglicherweise hinter den Kulissen Absprachen stattgefunden haben. Denn auch Karl Lauterbach agiert und argumentiert komplett in die andere Richtung, als noch vor einem Jahr.

 

Die Gesundheit und das Wohlbefinden aller sollten stets im Mittelpunkt unserer Entscheidungen und Empfehlungen stehen, und wir sollten gemeinsam daran arbeiten, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen und unsere Gemeinschaft zu schützen, bis wir die Pandemie unter Kontrolle haben und alle sicher sind.

 

Die erneuten Äußerungen von Drosten sind zweifellos provokant und haben zu berechtigten Bedenken geführt. Obwohl Drosten betont, keine Angst vor möglichen Nebenwirkungen der Impfung zu haben, gibt es immer noch viele Menschen, die skeptisch sind und sich möglicherweise von seinen Aussagen bestärkt fühlen, sich ebenfalls nicht impfen zu lassen. Mit der Äußerung zum Maskentragen könnte man verstehen, dass es aus einer Sicht generell keine Masken mehr braucht und die Gesellschaft akzeptieren könne, dass man ständig mit SARS-CoV-2 infiziert werden kann, ohne über das Sterberisiko und LongCovid Sorgen zu machen.

 

Die Tatsache, dass Drosten keine Boosterimpfung in Anspruch nehmen möchte, weil sie nicht ausdrücklich empfohlen wurde, ist ebenfalls problematisch. Die wissenschaftliche Forschung zeigt, dass Auffrischungsimpfungen einen wichtigen Beitrag zur Aufrechterhaltung des Immunschutzes gegen COVID-19 leisten können. Diese Impfungen können dazu beitragen, die Verbreitung des Virus zu verlangsamen und schwere Krankheitsverläufe zu reduzieren.

 

Des Weiteren sind Aussagen wie "Die Pandemie ist vorbei, weil die Immunität da ist" nicht nur vereinfachend, sondern auch irreführend. Die COVID-19-Pandemie ist noch nicht vorbei, und es gibt immer noch neue Varianten und Unsicherheiten in Bezug auf die langfristigen Auswirkungen des Virus. Auch die WHO gibt entgegen seiner Aussage keine Entwarnung. Warum Prof. Drosten im Interview nicht zu den unzähligen Studien befragt wird, die massiv erhöhte Gesundheitsrisiken nach "milder" akuter Corona-Infektion belegen, auch für junge und nicht vorerkrankte Menschen, bleibt das Geheimnis der Interviewer.

 

Drosten argumentiert auch, dass COVID-19 für die meisten Menschen jetzt wie eine Erkältung oder manchmal wie eine Grippe sei. Dies mag für einige Personen zutreffen, aber es vernachlässigt die Tatsache, dass es weiterhin Menschen gibt, die schwerwiegende Symptome entwickeln und sogar sterben. Die Verharmlosung des Virus könnte dazu führen, dass Menschen unvorsichtiger werden und notwendige Vorsichtsmaßnahmen vernachlässigen.

 

Die Aussagen von Experten sind entscheidend, aber sie sollten immer im Kontext der wissenschaftlichen Daten und der aktuellen Situation betrachtet werden. Unbedachte Äußerungen untergraben die Bemühungen zur Eindämmung der Pandemie und zum Schutz der öffentlichen Gesundheit seit Monaten.

 

 

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