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Die nächste Strompreiseskalation mit der nächsten Verdummungswelle (Sa, 14 Dez 2024)
DMZ –  POLITIK ¦ Dirk Specht ¦      KOMMENTAR   Würde es nicht Millionen so komplett verblöden lassen, wäre es lustig: Die Strompreise gehen mal wieder „to the moon“, wie man an der Börse sagt. Sofort heißt es: Klappe auf und da kommen sie wieder, die Trolle aus der Kiste, mit ihren superschlauen Kommentaren, die alle schon längst geschrieben sind, die trotz ihrer gähnenden Langweiligkeit massenweise Leser begeistern. „Experten“, die sich forensisch genau gegenseitig hoch schaukeln, worin denn solche Preise begründet sind.   Kleiner sachdienlicher Hinweis für alle, deren Wahrnehmung so gestört ist, dass sie gar darüber diskutieren, warum ein Preis von über 900 EUR pro MWh entsteht und welche „Kosten“ – das liebste aller Lieblingsworte des Michels – das verursachen: Einfach mal nach „short squeeze“ suchen und sich bitte ganz schnell davon verabschieden, der Preis habe außer Panik und Schwarmverhalten irgendwelche rechnerischen Gründe.   Die einzige sachdienlich kritische Frage an der Stelle lautet, ob ein Spotmarktdesign mit einer Strombörse zur Preisfindung noch dienlich ist, die bald täglich zwischen Null- und Mondpreisen oszilliert, welche beide rein gar nichts mehr mit den Bereitstellungskosten des Produkts zu tun haben: Täglich und gar nichts! Ein Design mit irrealen Preisexzessen in beide Richtungen, die beide gebraucht werden, damit im Mittel Produzenten wahlweise ihre Kosten nicht mehr decken oder sich die Taschen voll machen.   An der Aktienbörse gilt ein short squeeze als Marktstörung, die durch Regulierung zu vermeiden ist, an der Strombörse ist es ebenfalls durch Regulierung alltäglich.   Das ist das Thema! Fehler- und Korrekturhinweise Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an: Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben. Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge. Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. Das erleichtert es uns, Ihre Fehler- oder Korrekturhinweise zu überprüfen und die Korrektur möglichst schnell durchzuführen. Wir prüfen eingegangene Fehler- und Korrekturhinweise so schnell wie möglich. Vielen Dank für Ihr konstruktives Feedback!   Unterstützen Sie uns jetzt! Seit unserer Gründung steht die DMZ für freien Zugang zu Informationen für alle – das ist unser Alleinstellungsmerkmal. Wir möchten, dass jeder Mensch kostenlos faktenbasierte Nachrichten erhält, und zwar wertfrei und ohne störende Unterbrechungen. Unser Ziel ist es, engagierten und qualitativ hochwertigen Journalismus anzubieten, der für alle frei zugänglich ist, ohne Paywall. Gerade in dieser Zeit der Desinformation und sozialen Medien ist es entscheidend, dass seriöse, faktenbasierte und wissenschaftliche Informationen und Analysen für jedermann verfügbar sind. Unsere Leserinnen und Leser machen uns besonders. Nur dank Ihnen, unserer Leserschaft, existiert die DMZ. Sie sind unser größter Schatz. Sie wissen, dass guter Journalismus nicht von selbst entsteht, und dafür sind wir sehr dankbar. Um auch in Zukunft unabhängigen Journalismus anbieten zu können, sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen. Setzen Sie ein starkes Zeichen für die DMZ und die Zukunft unseres Journalismus. Schon mit einem Beitrag von 5 Euro können Sie einen Unterschied machen und dazu beitragen, dass wir weiterhin frei berichten können. Jeder Beitrag zählt. Vielen Dank für Ihre Unterstützung! Die DMZ unterstützen
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CO₂-Steuer auf alle Produkte: Ein entscheidender Schritt in Richtung Klimaschutz (Sat, 14 Dec 2024)
DMZ – KLIMA ¦ Sarah Koller ¦    Die Diskussion um eine umfassende CO₂-Bepreisung in Europa nimmt an Fahrt auf. Dabei zeigt sich: Die Bereitschaft der Bevölkerung, eine CO₂-Steuer auf alle Produkte zu unterstützen, wächst – insbesondere dann, wenn soziale Gerechtigkeit gewährleistet wird. Auch unsere Leserinnen und Leser haben in unserer Umfrage mehrheitlich ihre Zustimmung signalisiert, sofern die Maßnahmen fair und transparent gestaltet sind.   Neue Impulse aus Europa In den vergangenen Jahren hat die Europäische Union wichtige Fortschritte im Klimaschutz erzielt. Besonders das EU-Emissionshandelssystem (ETS) wurde entscheidend weiterentwickelt. Mit dem seit Oktober 2023 in der Übergangsphase befindlichen CO₂-Grenzausgleichsmechanismus (CBAM) sollen erstmals auch importierte Produkte wie Stahl, Aluminium und Zement eine CO₂-Abgabe entrichten. Ziel dieser Maßnahme ist es, „Carbon Leakage“ – die Verlagerung von Produktion in Länder mit weniger strengen Umweltauflagen – zu verhindern.   Doch der Vorstoß geht noch weiter: Eine im Mai 2024 registrierte Europäische Bürgerinitiative fordert die Abschaffung kostenloser Emissionszertifikate und eine umfassende CO₂-Bepreisung ohne Deckelung. Die Einnahmen sollen dabei einkommensschwachen Haushalten zugutekommen und den Klima-Sozialfonds der EU stärken. Besonders bemerkenswert ist, wie stark diese Initiative bereits in verschiedenen Mitgliedstaaten unterstützt wird.   Was denkt die Bevölkerung? Die Akzeptanz einer CO₂-Steuer hängt stark von ihrer Ausgestaltung ab. Erfahrungen aus Ländern wie Schweden zeigen, dass solche Abgaben vor allem dann auf breite Zustimmung stoßen, wenn sie sozial gerecht gestaltet sind. In Schweden fließt ein erheblicher Teil der Einnahmen zurück an die Bevölkerung. Dadurch entsteht ein doppelter Effekt: Die Steuer entfaltet sowohl eine Lenkungs- als auch eine Entlastungswirkung.   Auch unsere Leserinnen und Leser sprechen sich mehrheitlich für eine umfassende CO₂-Steuer aus, sofern diese gerecht und nachvollziehbar gestaltet ist. Viele sehen darin nicht nur ein Instrument zur Emissionsreduktion, sondern auch einen wichtigen Impuls für nachhaltiges Wirtschaften.   Chancen und Herausforderungen Trotz der wachsenden Unterstützung gibt es natürlich auch Bedenken. Kritiker warnen vor den wirtschaftlichen Folgen für kleine Unternehmen und für Haushalte mit niedrigen Einkommen. Hier sind durchdachte Kompensationsmodelle erforderlich, wie sie beispielsweise der Klima-Sozialfonds vorsieht.   Doch die Chancen, die eine CO₂-Steuer bietet, sind ebenso offensichtlich. Sie könnte nicht nur die Emissionen erheblich reduzieren, sondern auch Innovationen in klimafreundliche Technologien vorantreiben. Unternehmen würden dazu angeregt, effizienter zu wirtschaften und nachhaltige Lösungen zu entwickeln.   Fazit Die Diskussion über eine CO₂-Steuer auf alle Produkte zeigt, dass Klimaschutz kein abstraktes Zukunftsthema mehr ist, sondern konkrete Antworten erfordert. Europa steht vor der Chance, mit sozial gerechten und transparenten Maßnahmen einen entscheidenden Beitrag zur Erreichung der Klimaziele zu leisten. Unsere Leserinnen und Leser bestärken diese Richtung durch ihre Zustimmung und ihr Engagement. Es liegt an den politischen Entscheidungsträgern, diesen Weg entschlossen weiterzugehen – denn die Zeit drängt. Fehler- und Korrekturhinweise Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an: Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben. Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge. Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. Das erleichtert es uns, Ihre Fehler- oder Korrekturhinweise zu überprüfen und die Korrektur möglichst schnell durchzuführen. Wir prüfen eingegangene Fehler- und Korrekturhinweise so schnell wie möglich. Vielen Dank für Ihr konstruktives Feedback!   Unterstützen Sie uns jetzt! Seit unserer Gründung steht die DMZ für freien Zugang zu Informationen für alle – das ist unser Alleinstellungsmerkmal. 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Ein skurriles Kapitel des Zweiten Weltkriegs (Sat, 14 Dec 2024)
DMZ – HISTORISCHES ¦ A.  Aeberhard   Während des Zweiten Weltkriegs suchten die Alliierten nach innovativen Methoden, um den Feind zu schwächen. Eine der bizarrsten Ideen, die je aufkamen, war die sogenannte Fledermausbombe. Was zunächst wie eine skurrile Erfindung aus einem Science-Fiction-Roman klingt, wurde tatsächlich ernsthaft in Betracht gezogen und getestet. Dieses außergewöhnliche Experiment kombiniert biologische Eigenheiten mit militärischer Technologie und beleuchtet die grenzenlose Kreativität und Verzweiflung der Kriegsführung.   Herkunft der Idee Die Idee zur Fledermausbombe stammt von Dr. Lytle S. Adams, einem Zahnarzt aus Pennsylvania. Nach dem Angriff auf Pearl Harbor im Dezember 1941 war Adams fest entschlossen, einen Beitrag zur Kriegsanstrengung zu leisten. Fasziniert von den Flugfähigkeiten und den Verhaltensweisen von Fledermäusen, entwickelte er den Plan, diese Tiere mit kleinen Brandbomben auszustatten. Die Vision: Fledermäuse würden über japanischen Städten freigelassen, sich in Gebäuden und Strukturen einnisten und diese durch ihre mitgeführten Brandbomben in Flammen setzen.   Technische Umsetzung Der Plan wurde dem US-Militär vorgestellt und fand überraschenderweise Anklang. Im Jahr 1942 erhielt das Projekt Unterstützung durch das Office of Strategic Services (OSS), den Vorläufer der CIA. Wissenschaftler begannen, spezielle Container zu entwickeln, die Tausende von Fledermäusen aufnehmen konnten. Diese Container sollten aus Flugzeugen abgeworfen werden. Bei einer bestimmten Höhe würden sich die Container öffnen und die Fledermäuse freilassen.   Die Fledermäuse, hauptsächlich Mexikanische Bulldoggfledermäuse, wurden ausgewählt, da sie in großen Kolonien leben und in der Lage sind, schwere Lasten im Verhältnis zu ihrer Körpergröße zu tragen. Jede Fledermaus wurde mit einer kleinen, verzögert zündenden Brandbombe ausgestattet, die an ihrem Körper befestigt wurde.   Tests und Herausforderungen Die Tests fanden auf der Carlsbad Army Airfield in New Mexico statt. Dabei traten jedoch zahlreiche Probleme auf. In einem Vorfall entkamen einige mit Brandbomben ausgestattete Fledermäuse und setzten versehentlich die Testeinrichtungen in Brand. Zudem war die Handhabung der Tiere und der Bomben komplex und zeitaufwendig. Trotz der Schwierigkeiten schien das Projekt Potenzial zu haben. Die Fledermäuse konnten tatsächlich die Brandbomben tragen und in Gebäuden nisten. Dennoch stellte sich heraus, dass die Umsetzung des Plans in der Praxis viel zu kompliziert war. Die zunehmenden Fortschritte bei der Entwicklung der Atombombe führten schließlich zur Einstellung des Projekts im Jahr 1944.   Fazit Die Fledermausbombe mag heute wie ein skurriles Kuriosum aus der Geschichte des Zweiten Weltkriegs erscheinen, doch sie steht exemplarisch für die außergewöhnlichen Ideen und Experimente, die in Kriegszeiten entstehen können. Sie zeigt auch, wie innovative und manchmal bizarre Ansätze ernsthaft in Betracht gezogen werden, wenn es darum geht, einen Vorteil im Krieg zu erlangen. Obwohl das Projekt letztlich scheiterte, bleibt die Fledermausbombe ein faszinierendes Beispiel für die Kreativität und den Einfallsreichtum, der in den dunkelsten Zeiten der Menschheitsgeschichte zum Vorschein kommt. Fehler- und Korrekturhinweise Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an: Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben. Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge. Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. Das erleichtert es uns, Ihre Fehler- oder Korrekturhinweise zu überprüfen und die Korrektur möglichst schnell durchzuführen. 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Es ist was es ist – das Individuum als soziales Wesen im Spannungsfeld zwischen Beziehung, Gemeinschaft, Wirtschaft und Gesellschaft (Sat, 14 Dec 2024)
(C) SPectral Design (C) SPectral Design DMZ – WISSENSCHAFT ¦ Markus Golla ¦      (C) SPectral Design    Der verständige Mensch „Homo sapiens sapiens“ ist das Produkt von jahrtausendlanger Evolution und Entwicklung. Er lebt und agiert heute in einer hochkomplexen Lebens- und Arbeitswelt. Die Eigenschaften und Besonderheiten der menschlichen Entwicklung und des menschlichen Zusammenlebens beschäftigen Psychologen, Psychotherapeuten, Anthropologen und Soziologen seit Jahrhunderten. Im Zuge der menschlichen Entstehungsgeschichte und der soziokulturellen Evolution entwickelte der Mensch sozialisations- und kulturabhängige Eigenschaften.   Der aufrechte Gang, die kindliche Entwicklung, das Erlernen der Sprache und das Eingehen besonders komplexer sozialer Bindungen. Das Individuum entsteht durch den Menschen, mit dem Menschen und entwickelt sich mit Hilfe des Menschen zum sozialen Lebewesen. Neugeborene könnten ohne Versorgung nicht überleben und erleben die Welt in einem unreifen und hilflosen Zustand. Die ersten Lebensmonate sind bedeutsam für die Entwicklung der Persönlichkeit. Säuglinge sind daher besonders auf die Fürsorge der versorgenden Personen, insbesondere der Mutter, angewiesen. Sie können sich als Traglinge nicht selbstständig fortbewegen und verfügen über Neugeborenenreflexe, die überlebenswichtige Funktion haben (Biber, 2014, S. 14).   Das Selbsterleben und die psychosoziale Entwicklung Die Säuglingsforschung gibt Einblicke in die psychische Entwicklung des Menschen. In den ersten Lebenswochen sind orale Reflexe gut erkennbar und werden zunehmend durch höhere Stimuli und bewusste Motorik ersetzt. Dies ist von der Reife, der Möglichkeiten und der Umgebung eines Kindes abhängig. Das Kind löst durch das Verhalten eine Reaktion in der Umgebung aus. Eltern lernen zu erkennen, wann das Kind Hunger hat und reagieren darauf. Die Nahrungsaufnahme ist dabei Teil der Kommunikation (Engel-Hoek van den, 2008, S. 54). Bereits in den ersten Monaten sind Emotionen wie Angst, Zorn, Freude, Ekel erkennbar. Dies zeigt sich an unterschiedlichen Stellen z.B. Augen, Mund sowie Augenbrauchen und ist kulturell unabhängig (Stern, 2009, S. 28). Die Mutter-Kind-Beziehung beeinflusst die sich entwickelnde Persönlichkeit. Unklar bleibt jedoch, welche  Ereignisse die aufkommenden sozialen Verhaltensweisen von Säuglingen kurz- oder langfristig beeinflussen (Stern, 1971, S. 501).   Dornes greift Sterns Theorie der primären Intersubjektivität, die das Empfinden des Säuglings nicht direkt beobachten kann, sondern aus seinen Antworten auf Interaktionsangebote und Versuchsanordnungen schließt, auf und geht von einem kognitiv fähigen, aktiven, umweltbezogenen, kommunikativen und kompetenten Säugling aus (Dornes, 1993). Dabei wird Kompetenz nicht analog zu bestehenden Arten der Nestflüchter verstanden, die sich bereits nach der Geburt fortbewegen und Nahrung aufnehmen können, sondern als Fähigkeit eine funktionierende Beziehung zu primären Bezugspersonen aufzubauen (Dornes, 2018). Die ersten sechs Monate erlebt der Säugling als symbiotische Einheit mit der Mutter. Die Außenwelt wird nicht als jene wahrgenommen, sondern Reize von dieser, wie die Innenwelt verstanden z.B. Hunger, Ausscheidungen oder Niesen. Mit Beginn der Separation beginnt der Säugling die Individuation von der Mutter und die ersten Kennzeichen eines selbstständigen psychischen Ichs entstehen. Melanie Klein bezeichnet die ersten drei bis vier Lebensmonate als paranoid-schizoide Position, in welcher der Säugling innere und äußere Quellen der Angst erlebt. Die Geburt wird als äußere Angstquelle erlebt und die Nähe zur Mutter stellt die erste Objektbeziehung dar (Klein, 1962, S. 187).   Der Säugling kann dabei noch keine Ganzheiten bzw. Vollobjekte wahrnehmen und entwickelt durch oral-libidinöse sowie oral-destruktive Triebe eine Beziehung zur Mutterbrust. Die Wechselwirkung der liebevollen sowie aggressiven Triebe stellen eine Fusion von Lebens- und Todestrieb dar (Klein, 1962, S. 189). Wird der Wunsch nach der Muttermilch nicht rechtzeitig gestillt, weckt dies aggressive Triebe und verstärkt die orale Gier. Diese Spannungszustände werden als Verfolgungsangst erfahren. Der Säugling erlebt nun die „gute“ und die „böse“ Brust, die zur Befriedigung oder Versagung führt. Das Kind lernt dadurch gute oder schlechte Teilobjekte der Beziehungsrepräsentanz kennen sowie deren Idealisierung oder Entwertung. Durch das Überwiegen der Liebesimpulse gegenüber Aggression und Zerstörungswünschen sowie der sich entwickelnden Realitätsprüfung werden die gespaltenen inneren und äußeren Objekte schrittweise integriert (Dix, 2017, S. 416). Bleibt das Kernselbstempfinden eines Säuglings, also der Eindruck eines integrierten Empfindens seiner selbst als körperlichem Wesen, das vom Anderen getrennt ist, über Kohärenz verfügt, seine eigenen Handlungen und Affekte kontrolliert, ein Kontinuitätsempfinden besitzt und andere Personen als von ihm selbst als getrennte, eigenständige Interaktionspartner bemerkt bestehen, dann ist der Entwicklungsschritt „self versus other“ erreicht (Stern, 2007, S. 157).   Mit sieben bis neun Monaten entwickelt der Säugling ein „subjektives Selbst“ und damit ein rudimentäres Verständnis von sich und anderen als Wesen mit geistigen Zuständen. Dies erfolgt mittels intentionaler Abstimmung von Aufmerksamkeit, nonverbaler „Fragen“ nach einer Einschätzung von möglichen Gefahren und durch die Mitteilung von einfachen Wünschen. Der Säugling nimmt sich und andere als getrennte Wesen mit eigenen Gefühlen und Gedanken wahr (Stern, 2007, S. 198). Säuglinge lernen durch Invarianten der Beziehungsepisoden das veränderte Selbsterleben in Gemeinsamkeit mit der anderen Person. Diese Erfahrungen werden im Zusammenhang miteinander im episodischen Gedächtnis als „Repräsentationen generalisierter Interaktionen“ (RIG) gespeichert und beeinflussen die Selbstregulation und die Interaktion. Selbst wenn das Kind allein ist, kann es auf evozierte Individuen als sein Selbst regulierender Anderer mittels aktivierter Erinnerung auf repräsentative Stellvertreter zurückgreifen. Der Säugling verfügt bei einer gesunden Mutter-Kind Interaktion über ausreichend RIG und sozialen Charakter, welcher sich positiv auf die Bindung auswirkt. Das Kind besitzt nach Klein und Stern gute innere Begleiter, die einen Einfluss auf das Erleben haben und verhält sich auf die anderen „in sich“ (Dix, 2017, S. 423 f.).   Die Entwicklung von Geschlechtsidentität und Diagnose Die biologische Geschlechtszugehörigkeit von Kindern ist bereits vor der Geburt ersichtlich. Die ersten Lebensjahre sind für die psychische und soziale Entwicklung der Identität bedeutsam. Kleinkinder können schon im ersten Lebensjahr Bewegungs- und Sprechmuster erkennen und zwischen Männern und Frauen differenzieren. Im Alter von zwei Jahren können Kinder Objekte anhand von Farben oder Formen in Geschlechterstereotypen kategorisieren. Mit Ende des dritten Lebensjahres können Kinder die eigene Person und andere Individuen in Geschlechter einteilen (Trautner, 2002). Durch die soziale Interaktion mit der Umwelt entwickelt das Kind eine Einschätzung des eigenen Geschlechts. Entwicklungspsychologisch erkennen Kinder im Alter von sechs bis acht Jahren die eigene Geschlechtlichkeit, die Stabilität sowie die impliziten gesellschaftliche Normen an. Sie können Aktivitäten, Objekte, Farben, Kleidung, Eigenschaften und Spielbeschäftigungen dem jeweiligen Geschlecht zuordnen (Hannover, 2010, S. 29). Während Kinder der Vorschule Geschlechterrollen als Naturgesetze annehmen und vorwiegend in geschlechtshomogenen Kombinationen interagieren differenzieren sich kindliche Geschlechterkonzepte der Grundschule weiterhin. Die Geschlechtsidentität folgt in der Pubertät durch schulische, berufliche und private Interessen den geschlechtstypischen Rollenverteilungen (Trautner, 2002). Die Geschlechtsidentität entwickelt sich durch die Auseinandersetzung mit altersentsprechend modifizierten sowie neuen Verhaltensweisen entlang geschlechtlicher Normen stetig weiter. In der Adoleszenz werden, durch Berufsrolle bzw. Berufsbild, Partnerschaft und einer möglichen Elternschaft, Adaptierungen der Geschlechtsidentität möglich.   Die individuelle geschlechtliche Identität kann als bio-psycho-sozialer Prozess betrachtet werden, der zwischenmenschlich erlebt sowie kommuniziert wird und genetischbiologische, kulturelle, inter- und intrapsychische Elemente enthält (Schigl, 2018, S. 34). Die Kategorisierung als männlich oder weiblich wird nach anatomischen Gegebenheiten und gesellschaftlichen Übereinkünften bei der Geburt festgelegt. Die Geschlechtsidentität ist Teil der persönlichen Identität und teilt sich in fünf Dimensionen. Dies umfasst das Selbst, als weiblich oder männlich zu identifizieren und von anderen Personen so erkannt zu werden. Zudem werden eine geschlechtsspezifische Typologie und die persönliche Zufriedenheit mit dem eigenen Geschlecht in Verbindung gebracht. Zuletzt gilt es dem erlebten sozialen Druck, der Geschlechterrolle zu entsprechen (Egan & Perry, 2001). Geschlechterrollen bezeichnen die bewussten und unbewussten Erwartungen an das eigene und das Verhalten anderer, in Bezug auf das jeweilige Geschlecht.   Die Geschlechtsidentität evolviert im Laufe der Entwicklung, ist flexibel und veränderlich sowie schicht-  und kulturspezifsch geprägt. Die Orientierung an Geschlechtspartnern wird als „choice of love object“ bezeichnet. Die Diskussion um die Entwicklung einer stabilen geschlechtlichen Identität und die Übernahme traditioneller Geschlechterrollen wandelte sich zunehmend in den letzten 30 Jahren. Das klassische Entwicklungsziel wird abgelöst durch das Verinnerlichen maskuliner und femininer Eigenschaften in einer Person (Trautner, 2002). Um 1900 wurde das „homosexuelle Selbst“ noch als zu behandelnde Krankheit erachtet. Psychiatrie und Psychologie sahen die Übergänge zwischen den Geschlechtern als subjektives Erleben dieser „Kranken“ und ihre therapeutische Aufgabe darin, diese zum Wohl der Gesellschaft therapeutisch zu beeinflussen (Walter, 2005). Auch bekannte psychoanalytische Literaten der sechziger, siebziger und achtziger Jahre wie etwa Ovesy, Socarides und Kernberg beschreiben die homosexuelle Orientierung noch als Pathologie, psychotische Erkrankung, Verhaltensanomalie oder als spezielles Beziehungsmuster aufgrund der Herkunftsfamilien. Die Begriffe lesbische, schwule, bisexuelle oder heterosexuelle Orientierung beschreiben die Gesamtheit der inneren Bilder, des Selbstverständnisses und der in der sozialen Realität sichtbar werdenden Beziehungsmuster von Menschen (Rauchfleisch, 2011, S. 17). Die Kerngeschlechtsidentität, das primordiale, bewusste und unbewusste Erleben entwickelt sich ab der Geburt eines Kindes aufgrund eines komplexen Zusammenwirkens von biologischen und psychischen Einflüssen. Schwule und bisexuelle Männer sind in ihrer Kerngeschlechtsidentität ebenso männlich geprägt, wie heterosexuelle Männer und lesbische oder bisexuelle Frauen sind ebenso weiblich geprägt, wie heterosexuelle Frauen. Weder können der ödipale Konflikt, die Identifizierung des Kindes mit dem gegengeschlechtlichen Elternteil, noch die „männliche“ oder „weibliche Identifizierung“ mit Stereotypen als Grundlage für die Entwicklung herangezogen werden. Schwule, lesbische oder bisexuelle Personen haben lediglich eine andere sexuelle Beziehung als ihre heterosexuellen Eltern (Rauchfleisch, 2011, S. 23).   Das Gleichgewicht zwischen hetero- und homosexuellen Anteilen eines Menschen kann sich zeitlich, abhängig von den jeweiligen Lebenssituationen und sozialen Beziehungen, in die eine oder andere Richtung verschieben (Fiedler, 2004, S. 71). 1987 reagierte die Amerikanisch Psychiatrische Gesellschaft auf die Forschungs- und Methodenkritik der frühen Psychoanalyse und entfernte die Diagnose aus dem Diagnosesystem „Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders“ DSM-III-R. 1991 eliminierte die Weltgesundheitsorganisation „Homosexualität als Diagnose einer psychischen Störung“ in der International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems“, ICD-10. Nach einer elfjährigen internationalen Entwicklung hat die WHO im Juni 2018 die ICD-11 vorgestellt, im Mai 2019 auf der 72. Weltgesundheitsversammlung (World Health Assembly, WHA72) verabschiedet und soll am 1. Januar 2022 in Kraft treten. In der neuen Fassung wurde Transsexualität ebenso von der Liste der psychischen Erkrankungen gestrichen (Drescher, 2015). Dietrich Munz, Präsident der deutschen Bundespsychotherapeutenkammer, sprach aus Sicht der deutschen Psychotherapeutenschaft von einer bedrückenden Kategorisierung, die „homosexuelle und transgeschlechtliche Menschen diskriminiert, stigmatisiert und Gewalt aussetzt“ (BPTK, 2019).   Fallvignette Frau L. ist Mitte zwanzig, als DGKS tätig und lebt mit ihrer Lebensgefährtin im städtischen Umfeld. Geboren und aufgewachsen ist sie in ländlicher Umgebung. Ihre Eltern haben einen kleinen Tischlereibetrieb und eine Viehzucht. In der Kindheit hatten die Eltern wenig Zeit für Frau L., der Betrieb hatte Vorrang. Der Kontakt zum jüngeren Bruder gestaltete sich auch in jungen Jahren schwierig, da er als „Stammeshalter“ aufwuchs, den Betrieb übernehmen und für den Fortbestand der elterlichen Geschäfte sorgen wird. Frau L. verbrachte die Schulzeit gerne im Internat und verliebte sich in dieser Zeit in eine Frau. Die anfängliche Exploration der Gefühle erschien verwirrend und übermächtig. Frau L. konnte sich jedoch bei Beratungsstellen informieren und der Pädagogin Vorort anvertrauen. Der jüngere Bruder fand Briefe sowie Nachrichten und outete Frau L nach einem Streit in seinem Stammlokal in seinem Freundeskreis.   Die Information gelang zu den Eltern und war schwer zu verkraften. Die Scham vor dem „Gerede der Leute“ zu groß. Frau L. übersiedelte in eine Großstadt, absolvierte das Bachelorstudium und bekam eine Anstellung in einer Krankenanstalt. Ihre Vorgesetzte ist schon länger Führungskraft und wird als unterstützend und fair beschrieben. Frau L. wohnt mit ihrer Lebensgefährtin Frau K. und einem Mischlingshund in einer gemeinsamen Wohnung. Frau K. hat sehr verständnisvolle Eltern, die Frau L. warmherzig in den Familienkreis aufgenommen haben. Gemeinsam werden Ausflüge und Urlaube unternommen sowie Feste gefeiert. Frau L. erfährt kaum Unterstützung seitens ihrer Herkunftsfamilie, die traditionelle Werte, kulturelle und gesellschaftliche Normen vertritt. Sie fühlt sich verstoßen, ungeliebt und entfremdet von der eigenen Familie. Frau L. zeigt vermehrten Arbeitseinsatz, übernimmt zusätzliche Tag- und Nachtdienst und bietet ihrer Vorgesetzten zunehmend Unterstützung an. Nach geraumer Zeit zeigen sich erste Erschöpfungsmerkmale, gedrückte Stimmung, Schuldgefühle und Gefühle von Wertlosigkeit, Schlafstörungen und verminderter Appetit. Die Antriebslosigkeit wirkt sich auf das Privatleben aus und so werden die gemeinsamen Unternehmungen, Ausflüge und Spaziergänge zunehmend als Belastung empfunden.   Erstes Übertragungs- und Gegenübertragungsgeschehen Die Klientin wirkt traurig und blass. Sie hat Augenringe, scheint sehr müde, ängstlich und zerbrechlich zu sein, dennoch hat sie klare Sätze und nach einem vereinbarten Folgetermin lächelt sie vorsichtig. Im Übertragungsgeschehen spüre ich erste Affekte wie Traurigkeit, Angst, Schwere, die Bitte um Hilfe, Unterstützung, Verständnis und Zuwendung. In der Gegenübertragung Mitleid und den Wunsch nach mütterlicher Anerkennung. In einer Gegenübertragungstrance und Reflexion nach der Einheit zeigt sich ein kleines frierendes Mädchen im Regen an die Hauswand gedrängt und es entsteht das Bedürfnis, dieses Kind in den Arm zu nehmen und zu versorgen entlang der Vorstellung „der Andere kann geben, was man selbst entbehrt“ (Miller, 2013, S. 47). Die Klientin sucht die Spiegelung und den „Glanz in den Augen der Mutter“, also die begleitende, stolze und freundliche Aufmerksamkeit der Mutter oder des Vaters für das Kind, welche dem Kind in den ersten Monaten widerfährt, ohne Forderungen zu stellen.   Diese Empathie oder der Glanz im Auge der Mutter, wirkt als unentbehrliche Spiegelung haltend und wärmend für die seelische Entwicklung des Kindes. Dies bildet auch das kohärente Selbst bzw. Körperselbst, wenn die Mutter den innigen Kontakt des Kindes mit ihrem eigenen Körper nicht ertragen kann. Im Erwachsenenalter kann dies zu einer Überkompensation im sportlichen oder beruflichen Bereich führen. Die Entwicklung eines lebendigen Tiefenselbst, welches zum Organisationszentrum der Ich-Aktivitäten geworden ist, steht therapeutisch im Vordergrund. Der Patient fühlt sich wohlwollend angeblickt (Kohut, 1976, S. 141f.). Dies zeigt sich auch in Winnicotts Konzept der ausreichend guten Mutter, „good enough mother“, die auf die Bedürfnisse des Babys eingeht. Gestärkt durch Wärme und Sicherheit kann sich das Kind im Laufe der Entwicklung lösen und die Abwesenheit mittels Übergangsobjekte ausgleichen (Winnicott, 1953). Bion bezeichnete das  „containing“ als Unterstützung der Mutter, die Ängste und Schmerzen des Kindes zu lindern, indem sie diese aufnimmt, verdaut bzw. umbildet und zurückspiegelt. Dies kann zu einer Ich-Stärkung führen und im psychotherapeutischen Setting durch nachreifende Introjektion erfahren werden (Bion, 1994, S. 96). Die Therapeutin forciert die Therapie der korrigierenden emotionalen Erfahrung, „corrective emotional experience“ (Alexander, 1980, S. 22), welche entwicklungsbedingte Defizite im Sinne einer Nachreifung durch Hypnose ermöglicht.   Dies kann durch den bewussten Einsatz von Trancen und die aktive Fokussierung auf die Gegenübertragung mittels Wahrnehmung innerer Vorgänge wie etwa Bilder, körperlicher Empfindungen, Gefühle etc. durch den Therapeuten geschehen. Der Therapeut kann nun nach sorgfältiger Abwägung diese Wahrnehmungen dem Patienten in einer angemessenen Weise hinsichtlich der Patientenbedürfnisse mitteilen (Oswald, 2016, S. 10). Grundlage dafür ist eine vertrauensvolle und wertschätzende Arbeitsweise. Kanitschar nennt in diesem Zusammenhang das Vertrauen in die Fähigkeiten des Menschen, die Förderung persönlicher Autonomie und die ethisch korrekten Utilisierung von Trance als zentraler Werte für Hypnosepsychotherapie (Kanitschar, 2009, S. 4). Der Hypnosetherapeut hat in der Arbeit mit Hypnose die Möglichkeit, sich in eine „parallele Trance“ (Zindel, 2001, S. 327) zu versetzen und sich im Bewusstseinszustand einzustimmen. Als Wirkfaktor kann hier die bestimmte Art von Beziehung mit dem Vertrauen des Patienten auf die Kompetenz des Therapeuten durch Akzeptanz, Einfühlung, Anteilnahme und Verständnis genannt werden (Harrer, 2008, S. 5). Die verlässliche Wiederholung von gelingenden Mikrointeraktionen kann in der therapeutischen Beziehung und im therapeutischen Prozess als korrigierende emotionale Erfahrung wirken. Besonders Heilsam ist für Klienten auch der Umgang mit Misserfolgen. So führt eine misslungene Interaktionen nicht zum Abbruch einer Beziehung, wie es oftmals in der Realität der Klienten erlebt wird. Die „Passung“ bzw. „attunement“ kann als Teil der Therapie erlebt und die therapeutische Beziehung wieder hergestellt werden (Harrer, 2008, S. 10). Im therapeutischen Verlauf wurden neben der tiefenpsychologischen Diagnostik und dem Strukturniveau auch die charakteristische Pathologie der Selbstwertpathologie und die Störung in der Autonomieentwicklung durch unzureichende Spiegelerfahrung berücksichtigt.   Die Ambivalenz zwischen Versorgung und Entbehrung, dem Ringen um Selbstwertregulation und dem Kampf zwischen Selbstständigkeit und Abhängigkeit war im therapeutischen Geschehen deutlich spürbar. Autonomie versus Abhängigkeit wurde als zentrales Entwicklungsthema gesehen, mit dem Wünsch nach Selbstachtung, Selbstwert, und Selbstständigkeit. Im Zuge der ich-stärkenden Hypnosetherapie als Langzeittherapie (Brown & Fromm, 1986, S. 130) wurden, entlang der hypnosetherapeutischen Intervention nach Kanitschar, die Modi der „Ichstärkung mit Ressourcenaufbau und Übung“, die „Konfliktbearbeitung und korrigierende emotionale Erfahrung“ und die „Zukunfts- und Lösungsorientierung“ berücksichtigt. Die Modi ermöglichen im Laufe des therapeutischen Prozesses eine Feinabstimmung von hypnosetherapeutischen Strategien und Techniken, sind als Interventionsmodi nicht streng voneinander getrennt und gehen im Therapieverlauf ineinander über (Kanitschar, 2009, S. 8). Zudem wurde der Fokus auf die Selbstfürsorge und Achtsamkeit gelegt. Frau L. verfolgte das Prinzip Liebe und Anerkennung durch Leistung und Einsatz. Die narzisstische Kränkung durch die Ablehnung der Herkunftsfamilie, die Bevorzugung des Stammeshalters, die Vertreibung aus der Region durch die religiös und kulturell gelebten Werte sowie gesellschaftliche Normen, führte zu einer Entfremdung. Das verstoßene und ungeliebte innere Kind sucht nach Liebe, Wärme und Anerkennung in Beziehungen und Beruf. Eine korrigierende Erfahrung kann zu einem Perspektivenwechsel und einer Adaptierung der Handlungsmuster führen. Die Welt, die wir erleben, hängt davon ab, worauf wir die Aufmerksamkeit lenken und aus welcher inneren Haltung wir diese wahrnehmen. Aus diesem Grund wurde im Therapieverlauf das Prinzip der Achtsamkeit berücksichtigt. Achtsamkeit bedeutet den Moment wahrzunehmen und den Fokus auf die gegenwärtige Erfahrung zu richten. Dies führt zu einer „bewussteren, detailreicheren und intensiveren Wahrnehmung der Innen- und Außenwelt“. In dieser kann das „beobachtende Selbst“ trainiert und ein „Innerer Beobachter“ aktiviert und gestärkt werden (Harrer, 2010, S. 20).   Frau L. konnte die Therapieangebote gut annehmen, die Hypnosen und zur Verfügung gestellten Trancen nützen und äußerte im Laufe der Therapie den Satz „Ich bin nicht die Summe der Meinungen der Anderen über mich und die Welt. Ich bin mehr, viel mehr als das. All das ist doch nur Schall und Rauch und verpufft“. Diese Fallvignette ist sehr verkürzt und nicht vollständig dargestellt. Es dient als mögliches Beispiel aus der Praxis und nicht stellvertretend für alle LGBT*-Personen.   Diversität und Inklusion in Wirtschaft und Gesellschaft Diversität oder „Diversity Management“ ist zu einer bekannten Thematik in der sozialwissenschaftlichen Forschung sowie in der Wirtschaft und der Gesellschaft geworden. Auch die organisationale Praxis knüpft an den wissenschaftlichen Diskurs an und verfolgt Konzepte zu Heterogenität und Vielfalt (Buche et al., 2013, S. 484). Artikel 1 der Resolution der Generalversammlung der Vereinten Nationen zur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte definiert die Freiheit und Gleichheit aller Menschen an Würde und Rechten. Dabei hat jeder Mensch Anspruch auf alle in dieser Erklärung verkündeten Rechte und Freiheiten, ohne irgendeinen Unterschied, etwa nach Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer oder sonstiger Anschauung, nationaler oder sozialer Herkunft, Vermögen, Geburt oder sonstigem Stand (Vereinte Nationen, 1948, S. 1). Die Charta der Grundrechte der Europäischen Union umfasst die Gesamtheit der bürgerlichen, politischen, wirtschaftlichen und sozialen Rechte der europäischen sowie aller im Hoheitsgebiet der Union lebenden Individuen. Die Rechte unterteilen sich in die Würde des Menschen, die Freiheiten, die Gleichheit, die Solidarität, die Bürgerrechte und die Justiziellen Rechte und beruhen auf den in der Europäischen Menschenrechtskonvention anerkannten Rechten sowie Grundfreiheiten, den Verfassungstraditionen der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, der Europäischen Sozialcharta des Europarates und der Gemeinschaftscharta der sozialen Grundrechte der Arbeitnehmer sowie anderen internationalen Übereinkommen, denen die Europäische Union oder ihre Mitgliedsstaaten angehören (GRC, 2010). Die Rechtsvorschrift für Gleichbehandlungsgesetz regelt in Österreich die Gleichbehandlung in der Arbeitswelt von Frauen und Männern sowie Personen ohne Unterschied der ethnischen Zugehörigkeit, der Religion oder Weltanschauung, des Alters oder der sexuellen Orientierung. Teil drei regelt die Gleichbehandlung ohne Unterschied des Geschlechts oder der ethnischen Zugehörigkeit in sonstigen Bereichen (GlBG, 2004). Eine Diskriminierung auf Grund des Geschlechtes, der ethnischen Zugehörigkeit, der Religion oder Weltanschauung, des Alters oder der sexuellen Orientierung ist insbesondere untersagt. Die rechtlichen Bedingungen und die gesellschaftliche Akzeptanz von LGBT*-Personen veränderten sich im Laufe der Geschichte und beeinflussen die Lebenswelten und Lebensweisen. Eine Offenlegen bzw. „Outing“ der sexuellen Orientierung wird aufgrund einer befürchteten Schlechterstellung selten forciert. Eine Studie der Arbeiterkammer Wien zur Arbeitssituation von LSBTI-Personen in Österreich im Jahr 2017 befragte  1.268 Personen zu ihrer Erwerbs- und Arbeitssituation, zu erlebten Diskriminierungen und Benachteiligungen sowie zu möglichen Abhilfen und Unterstützungsbedürfnissen befragt. Die deutliche Mehrheit der Befragten lebt dabei cis-geschlechtlich, 8% sind trans*sexuell bzw. -ident, 1% intersexuell.   Eine gleichgeschlechtliche Orientierung geben 70% der Befragten an (40% schwul, 30% lesbisch), drei von zehn definieren sich orientierungsdivers, z.B. bisexuell, queer oder pansexuell. Schätzungen zufolge arbeiten in Österreich 2017 zwischen 200.000 und 300.000 Beschäftigte, die mindestens einer der Kategorien der Abkürzung „LSBTI“ angehören. Dabei sind 70% der befragten LSBTI-Beschäftigten als Angestellte tätig, 15% als öffentlich Bedienstete und nur 5% sind als Arbeiter tätig. Die Hälfte der Befragten ist in den Branchen: Gesundheit und Pflege, Unterrichts- und Erziehungswesen, Informations- und Medienbranche, öffentliche Verwaltung, Industrie und Gewerbe sowie Wissenschaft und Forschung tätig. Diese Bereiche verfolgen  anders verlaufende Berufsbiografien, wonach LSBTI-Personen häufiger in Angestelltenpositionen und Berufsfeldern tätig sind, die als liberaler gelten. Für LSBTI-Personen stellt sich häufig die Frage, ob sie ihre gleichgeschlechtliche Orientierung bzw. ihre Geschlechtsidentität als trans* oder intersexuell offenlegen oder verheimlichen. Jede Fünfte Frau verheimlicht ihre sexuelle Orientierung bzw. Geschlechtsidentität in der Arbeit. Knapp ein Viertel der Befragten (23%) spricht in der Arbeit bewusst über die eigene sexuelle Orientierung bzw. Geschlechtsidentität. 9% lassen hingegen die Kollegen und Vorgesetzten in einem falschen Glauben und 9% halten sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität komplett geheim.   Die häufigsten Gründe für ein Nicht-Outing sind die Privatsphäre und die Angst vor Verschlechterung der Arbeitsbeziehungen (Schönherr & Zandonella, 2017, S. 6f.).Unternehmen buhlen am Arbeitsmarkt um die besten Köpfe. Die Überalterung der Gesellschaft und der Fachkräftemangel führt Unternehmen dazu, „Diversity und Inklusion“ in den Vordergrund zu stellen und in die Unternehmens- sowie Führungsstrategie zu integrieren. Die „don’t ask, don’t tell“ Thematik wurde in Studien des US-Militärs sowie in unterschiedlichen Industrien und Ländern diskutiert. Auch in den Bereichen der Gesundheitsversorgung und die Gesundheitsdienstleister zögern LGBT*-Personen ihre sexuelle Orientierung aufgrund einer möglichen Schlechterstellung zu offenbaren (Eliason & Schope, 2001, Botti & D’Ippoliti, 2014). Rund 48% der LGBT*-Personen in Österreich hat bereits eine persönlich Diskriminierung oder Belästigung aufgrund ihrer sexuellen Orientierung erfahren und 10% der österreichischen Gesamtbevölkerung bezeichnet sich als etwas anderes als „ausschließlich hetero­sexuell“ bzw. als „lesbisch, schwul oder bisexuell“ (Bräuhofer & Rieder, 2019, S. 2f.). In einigen Staaten Europas konnte in den letzten Jahren ein politischer Rückschritt im Sinne der Gleichbehandlung festgestellt werden, die Gleichberechtigung der LGBT*-Personen rückt jedoch langsam aber stetig in den Fokus der Öffentlichkeit, insbesondere die gleichgeschlechtliche Ehe und die Diversität am Arbeitsplatz.   Dies zeigt sich auch in den Kaufentscheidungen der Konsumenten. Mehr als 45% der Nutzer unter 34 Jahren einer Google-Verbraucherumfrage kaufen mit größerer Wahrscheinlichkeit wiederholt bei einem LGBT*-freundlichen Unternehmen und der Großteil der Millennials zeigt kein Verständnis für Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung (Bräuhofer & Rieder, 2019, S. 9). Das Hernstein Institut für Management und Leadership der Wirtschaftskammer Wien zeigt in der Befragung von 1.585 Führungskräften Entwicklungspotenziale auf. 23% der Befragten bemängeln eine fehlende Politik der Vielfalt im Unternehmen. Die Hälfte der Führungskräfte erkennt die Notwendigkeit einer innovativen Personalpolitik und den Bedarf, sich auf Fragen der Diversität vorzubereiten (vieconsult, 2017). Die Ergebnisse aus 2019 zeigen kaum Veränderung. 28% der 1.530 befragten Führungskräfte bemängeln fehlende, jedoch geplante Diversitätsmaßnahmen und für knapp die Hälfte der Unternehmen ist Diversität noch ein Neuland (Triple M, 2019).   Conclusio „Es ist was es ist“, schrieb Erich Fried im Jahr 1983 und versuchte damit, die Angst vor der Liebe zu nehmen und diese trotz unterschiedlicher Schwierigkeiten zuzulassen (Fried, 1996, S. 43).  Jackie DeShannon singt in dem von Hal David geschriebenen und Burt Bacharach komponierten Lied „What the world needs now is love, sweet love“ von der metaphorischen Bedeutung „no not just for some, but for everyone. Die öffentliche Akzeptanz und die rechtlichen Grundlagen von LGBT-*Personen verbesserten sich in Österreich in den letzten Jahren. Die sexuelle Orientierung führt dennoch zu Ausgrenzung, Benachteiligung, Diskriminierung oder Gewalt in privaten und beruflichen Kontexten. Die Gesellschaft, die Wirtschaft und der Bildungsbereich sind gefordert, die Gleichberechtigung voranzutreiben und Gesetzgrundlagen einzuhalten. Führungskräfte und Personalabteilungen sind angehalten, Vertrauen zu bilden, Richtlinien und Schulungen umzusetzen und somit zur Sensibilisierung beizutragen.   Die Branche Gesundheit und Pflege zählt u.a. zu den liberalen und unterstützenderen Arbeitsbereichen. Inklusion sexueller Vielfalt in Gesundheits- und Pflegberufen sowie in der Pflege von pflegebedürftigen LGBT*-Personen könnte im Sinne eines humanistischen Menschenbildes zu einer tatsächlich gelebten Vielfalt in der Gesellschaft beisteuern. Durch Psychotherapie können seelisch bedingte Probleme, die das Denken, Fühlen, Erleben und Handeln eines Menschen beeinflussen oder einschränken, behandelt und gelindert werden. Die Psychotherapie versteht den Körper und die Seele als Einheit und kann als wissenschaftlich fundiertes Heilverfahren zur Verbesserung psychischer und psychosomatischer Beschwerden beitragen. Das seelische Ungleichgewicht kann die Ursache oder der Ausdruck für Krankheiten, Symptome oder Leidenszustände sein.   Die Psychotherapie arbeitet mit Individuen und den Dimensionen der individuellen Geschlechtsidentität: Die Zufriedenheit mit der eigenen Identität, dem eigenen Geschlecht und die Möglichkeiten sowie die Art sexuelle Orientierung zu leben sind für Klienten sowie Angehörige vielfach wesentliche Inhalte der Therapie. Die Hypnosepsychotherapie kann dazu beitragen, entwicklungsbehindernde sowie vergangene Ereignisse, Erfahrungen und Traumata durch Bewusstmachung und Aufarbeitung im Sinne einer korrigierenden Erfahrungen zu integrieren und das Selbst zu stärken. Das Individuum wird in der Therapie vorurteilsfrei, in seinem vollen entwicklungs- und lerngeschichtlichen, systemischen und zukunftsorientierten Rahmen gesehen, angenommen und neue Entwicklungsschritte gefördert.       Quellen Alexander, F. (1980). Psychoanalytic Therapy: Principles and Application. U of Nebraska Press. Biber, D. (2014). Orale Reflexe Neugeborener und deren Entwicklung. In D. Biber (Hrsg.), Frühkindliche Dysphagien und Trinkschwächen: Leitfaden für Diagnostik, Management und Therapie im klinischen Alltag (S. 13–23). Springer Berlin Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-44982-6_3 Bion, W. R. (1994). Learning from Experience. Jason Aronson. Botti, F., & D’Ippoliti, C. (2014). Don’t ask don’t tell (that you’re poor). Sexual orientation and social exclusion in Italy. Journal of Behavioral and Experimental Economics, 49, 8–25. https://doi.org/10.1016/j.socec.2014.02.002 BPTK. (2019, Dezember 18). Homosexualität und Transgeschlechtlichkeit sind keine Krankheiten. BPTK. https://www.bptk.de/homosexualitaet-und-transgeschlechtlichkeit-sind-keine-krankheiten/letzter Zugriff am 16.02.2021 Bräuhofer, M. E., & Rieder, P. (2019). Sexuelle Orientierung (S. 12). https://www.vielfalt-managen.at/wp-content/uploads/2019/11/DiversityBroschuere_6_SexuelleOrientierung_Online.pdf letzter Zugriff am 16.02.2021 Brown, D. P., & Fromm, E. (1986). Hypnotherapy and Hypnoanalysis. L. Erlbaum Associates. Buche, A., Jungbauer-Gans, M., Niebuhr, A., & Peters, C. (2013). Diversität und Erfolg von Organisationen / Diversity and Organizational Performance. Zeitschrift für Soziologie, 42(6), 483–501. https://doi.org/10.1515/zfsoz-2013-0604 Dix, M. (2017). Beziehungserfahrungen und Fantasietätigkeit von Säuglingen in den Theorien von Melanie Klein und Daniel Stern. Forum der Psychoanalyse, 33(4), 415–430. https://doi.org/10.1007/s00451-017-0274-y Dornes, M. 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(2017). Studie_Arbeitssituation_von_LSBTI-Personen_in_O_sterreich.pdf (S. 124). https://www.arbeiterkammer.at/infopool/akportal/Studie_Arbeitssituation_von_LSBTI-Personen_in_O_sterreich.pdf letzter Zugriff am 16.02.2021 Stern. (2007). Die Lebenserfahrung des Säuglings (9. Auflage). Stern, D. N. (1971). A Micro-Analysis of Mother-Infant Interaction. Behavior Regulating Social Contact Between a Mother and her 3 1/2 Month-Old Twins. Journal of the American Academy of Child Psychiatry. Stern, D. N. (2009). The First Relationship. Harvard University Press. Trautner, H. M. (2002). Entwicklung der Geschlechtsidentität. In In: Oerter, Rolf; Montada, Leo (Ed.), Entwicklungspsychologie (S. 648-674). Weinheim: Beltz Psychologie Verlags Union, 2002 (S. 648–674). Beltz Psychologie Verlags Union. Triple M. (2019). Kultur und Diversität (S. 12). https://www.hernstein.at/fileadmin/user_upload/HMR/HMR_3_2019_Kultur_und_Diversitaet.pdf letzter Zugriff am 16.02.2021 Vereinte Nationen. 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Springer-Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-662-07839-6 
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Strickers Stellenvermittlung - eidg. dipl. Sparschäler w/m/d/n (Sat, 14 Dec 2024)
DMZ –  SATIRE ¦ Ruedi Stricker ¦            KOLUMNE   Unsere Auftraggeberin ist ein erfolgreiches Medienunternehmen mit einem breiten Portfolio aus Print und Fernsehen. Vor dem Hintergrund des aktuellen Weltgeschehens soll in den nächsten Wochen eine neue Konsumentensendung konzipiert werden, die den Umgang mit knappen Ressourcen beleuchtet und wertvolle Tipps vermittelt. Für die Moderation der wöchentlichen Sendungen suchen wir einen   eidg. dipl. Sparschäler w/m/d/n   Bei den ersten Sendungen wird es um folgende Themen gehen:   Kartoffeln Solanum tuberosum ist der Schlüssel zum nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln. Einerseits kann durch schonendes Schälen erheblich Material gespart werden, andererseits bietet sich wegen der oft langen Transportwege der Import in verarbeitetem, lagerfähigem Zustand (Vodka) an.   Inflation Lange totgesagt, steht das Gespenst wieder vor der Tür. Wer gleichzeitig in letzter Minute die Negativzinsen nutzt, legt jetzt Vorräte an. Sie instruieren die Bevölkerung über die Chancen der Bevorratung und klären über Salmonellen, Kolibakterien und die einschlägigen Bauvorschriften für das Errichten von Lebensmittellagern auf.   Hosen Bei der Suche nach dem Ursprung der seit Jahren im gehobenen Fachhandel angeboten löchrigen Jeans in der Preislage zwischen 300 und 800 Franken stießen wir auf Lieferverträge zwischen den Labels und jenen Firmen, die hierzulande Altkleider zugunsten der Armen in Afrika sammeln. Mehr dazu im Bewerbungsgespräch.   Flugreisen Während sich begüterte Zeitgenossen immer noch Ferien in der Schweiz leisten oder am Sonntag mit der Familie auf den Üetliberg zu Schnipo fahren, weicht das Proletariat zunehmend ins Ausland aus. Ihre Aufgabe ist das Vermitteln von Tipps für billige Flugreisen in gastfreundliche Länder, in denen man Deutsch spricht und Kartoffelstock mit einem Seeli serviert.   Zahnpasta In einer Umfrage des Instituts für Demokratieentwicklung sprachen sich 82% der Befragten in der Altersgruppe zwischen 5 und 8 gegen extensives Zähneputzen aus. Maßlos übertriebene Hygiene und das Verschwenden von Zahnpasta, Deo und Seife schaden zudem der Volkszufriedenheit und unseren Gewässern.   Falls Sie über ein gewinnendes Wesen und – wegen der Quotenvorschriften – über einwandfreies Glarnerdeutsch verfügen, freut sich unser Beauftragter auf Ihre Bewerbung an ruedi@stricker-consulting.ch. Die DMZ bringt die Kolumne von Ruedi Stricker, Unternehmensberater aus Heiden AR. Sein Fokus liegt auf Fragen des Umgangs mit Kunden und Mitarbeitenden.  Er betätigte sich schon früh als Herausforderung für geplagte Pädagogen, finanziert seinen Lebensunterhalt als Schreiber und Hansdampf in den Gassen, Verkauf und Marketing. Besitzt statt eines Fernsehers ein Stubenfenster mit Seeblick. Jeden Monat freut sich die DMZ auf "Strickers Stellenvermittlung".
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Ein Durchbruch für Infrarot-Technologie (Sat, 14 Dec 2024)
Punktlandung: IR-Detektoren aus Quantenpunkten auf einer optischen Faser. Grafik: Empa Punktlandung: IR-Detektoren aus Quantenpunkten auf einer optischen Faser. Grafik: Empa DMZ – WISSENSCHAFT/ MM ¦ AA ¦ Punktlandung: IR-Detektoren aus Quantenpunkten auf einer optischen Faser. Grafik: Empa   Nachhaltige Innovationen für die Zukunft Dübendorf, St. Gallen und Thun – Von selbstfahrenden Autos bis zu smarten Textilien: Forschende der Empa revolutionieren die Infrarot-Technologie. Mit Hilfe von Quantenpunkten entwickeln sie Detektoren, die nachhaltiger, kostengünstiger und vielseitiger einsetzbar sind als bisherige Modelle. Diese innovative Herangehensweise kombiniert bahnbrechende Wissenschaft mit praktischen Anwendungen und könnte zahlreiche Industrien transformieren.   Was sind Quantenpunkte? Quantenpunkte sind winzige Partikel, deren Eigenschaften nicht nur durch ihr Material, sondern auch durch ihre Größe bestimmt werden. Dank Quanteneffekten verhalten sich diese Partikel fundamental anders als größere Materialstücke. „Die Wissenschaft hinter Quantenpunkten mag komplex sein, doch ihre Verarbeitung ist erstaunlich simpel“, erklärt Dr. Ivan Shorubalko, Leiter des Empa-Labors „Transport at Nanoscale Interfaces“.   Diese Partikel können in Form von Lösungen verarbeitet und mittels kostengünstiger Techniken wie Druck oder Rotationsbeschichtung auf unterschiedlichste Oberflächen aufgebracht werden. Damit entfallen aufwändige Herstellungsprozesse herkömmlicher Halbleiter, die viel Energie und Ressourcen beanspruchen.   Vom Labor in die Praxis An der Empa arbeiten Teams seit Jahren an der Synthese und Anwendung von Quantenpunkten. Bereits 2023 gelang es den Forschenden, einen Infrarot-Detektor auf eine Polymerfaser zu drucken – ein Meilenstein, der mit klassischen Halbleitern nicht möglich wäre. Diese Technologie könnte smarte Textilien ermöglichen, etwa Funktionskleidung für Feuerwehrleute oder medizinische Überwachungstextilien.   Ein weiteres Beispiel: In einem kürzlich veröffentlichten Artikel in ACS Photonics präsentierten Forschende der Empa und der ETH Zürich einen winzigen Infrarot-Detektor, kleiner als die Wellenlänge des von ihm gemessenen Lichts. Dadurch lassen sich neue Eigenschaften des Infrarotlichts, wie Phase und Interferenz, erfassen, was völlig neue Anwendungsmöglichkeiten eröffnet.   Potenzial für selbstfahrende Autos und mehr Ein besonders vielversprechendes Einsatzgebiet ist die Lidar-Technologie, die für autonomes Fahren essenziell ist. Aktuelle Systeme nutzen teure, leistungsstarke Detektoren, die oft nur begrenzte Reichweiten erlauben. Quantenpunkte könnten eine erschwingliche Alternative bieten, die sowohl sicher als auch effizient ist.   Bereits auf dem Markt – und noch lange nicht am Ende „Solche Detektoren sind schon heute verfügbar und haben den Sprung vom Labor in die Praxis in beeindruckender Geschwindigkeit geschafft“, betont Shorubalko. Dennoch arbeiten die Forschenden daran, die Technologie weiter zu optimieren – für eine noch nachhaltigere, flexiblere und leistungsfähigere Zukunft.   Die Fortschritte der Empa zeigen eindrücklich, wie Wissenschaft und Technologie zur Lösung globaler Herausforderungen beitragen können. Die Nutzung von Quantenpunkten ist ein Paradebeispiel dafür, wie Forschung Innovationen für den Alltag hervorbringt.         Herausgeber: Eidg. Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) Fehler- und Korrekturhinweise Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an: Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben. Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge. Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. Das erleichtert es uns, Ihre Fehler- oder Korrekturhinweise zu überprüfen und die Korrektur möglichst schnell durchzuführen. Wir prüfen eingegangene Fehler- und Korrekturhinweise so schnell wie möglich. Vielen Dank für Ihr konstruktives Feedback!   Unterstützen Sie uns jetzt! Seit unserer Gründung steht die DMZ für freien Zugang zu Informationen für alle – das ist unser Alleinstellungsmerkmal. Wir möchten, dass jeder Mensch kostenlos faktenbasierte Nachrichten erhält, und zwar wertfrei und ohne störende Unterbrechungen. Unser Ziel ist es, engagierten und qualitativ hochwertigen Journalismus anzubieten, der für alle frei zugänglich ist, ohne Paywall. Gerade in dieser Zeit der Desinformation und sozialen Medien ist es entscheidend, dass seriöse, faktenbasierte und wissenschaftliche Informationen und Analysen für jedermann verfügbar sind. Unsere Leserinnen und Leser machen uns besonders. Nur dank Ihnen, unserer Leserschaft, existiert die DMZ. Sie sind unser größter Schatz. Sie wissen, dass guter Journalismus nicht von selbst entsteht, und dafür sind wir sehr dankbar. 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AT: Stärkung eines „gesunden Lebens“ an Schulen und Änderungen bei Abschlussarbeiten (Sat, 14 Dec 2024)
DMZ –  POLITIK ¦ MM ¦ Lena Wallner ¦   Wien – Die Bundesschülervertretung (BSV) präsentierte unter der Leitung von Bundesschulsprecher Marius Hladik ihren Tätigkeitsbericht für das Schuljahr 2023/24 (III-76 d.B.). Neben der Förderung eines gesunden Lebensstils an Schulen standen vor allem Neuerungen im Bereich der Abschlussarbeiten im Fokus.   Förderung eines gesunden Lebensstils: „Mindfuel“-Kampagne Zu den zentralen Projekten der BSV gehörte die Unterstützung der Kampagne „Mindfuel – Lebensmittelbewusstsein durch Bildung“. Diese Initiative wurde in Zusammenarbeit mit dem Verein „Land schafft Leben“ und Lorenz Baumgartner, Vertreter der Land- und Forstwirtschaftlichen Lehranstalten, ins Leben gerufen. Ziel der Kampagne war es, das Bewusstsein für gesunde und nachhaltige Ernährung im Lehrplan zu verankern.   Konkret sollten Inhalte in den Fächern Biologie sowie Bewegung und Sport stärker integriert werden, um ein „gesundes Leben in der Schule“ zu fördern. Ein zentrales Anliegen war auch die Bereitstellung regionaler und gesunder Produkte in Schulkantinen. Diese Forderungen wurden im Juni 2024 beim Österreichischen Schüler:innenparlament (ÖSiP) im Hohen Haus eingebracht und einstimmig angenommen.   Änderungen bei Abschlussarbeiten: Einsatz von künstlicher Intelligenz als Herausforderung Im Zuge der zunehmenden Nutzung von künstlicher Intelligenz bei der Erstellung von Abschlussarbeiten kam es vor dem Sommer zu Anpassungen in den schulischen Bestimmungen. So beschloss der Nationalrat, dass vorwissenschaftliche Arbeiten (VWAs) an den Allgemeinbildenden Höheren Schulen (AHS) künftig freiwillig sind. An Berufsbildenden Mittleren Schulen (BMS) wurde die verpflichtende Abschlussarbeit abgeschafft.   Die Bundesschülervertretung brachte sich im Vorfeld aktiv in einen von Bildungsminister Martin Polaschek einberufenen Expert:innenrat ein. Sie kritisierte jedoch, dass durch die Abschaffung der VWAs wesentliche Kompetenzbereiche, insbesondere das Präsentieren, verloren gingen. Die BSV forderte daher, Präsentationsfähigkeiten verstärkt im Unterricht zu verankern, wobei ein konkretes Konzept dafür noch fehle.   Umfrage zeigt geteilte Meinungen zu Diplomarbeiten Eine von der BSV durchgeführte Umfrage unter 10.838 Schüler:innen der Berufsbildenden Höheren Schulen (BHS) zeigte ein differenziertes Bild zu den verpflichtenden Diplomarbeiten. 77 % der Befragten sprachen sich für eine Freiwilligkeit aus. Insbesondere Schüler:innen Höherer Technischer Lehranstalten (HTL) standen dieser Forderung kritisch gegenüber, da die Diplomarbeit eng mit den Anforderungen des Ingenieursgesetzes verknüpft ist.   Ausblick: Gesundheit und Bildung im Fokus Die Bundesschülervertretung betonte in ihrem Bericht, dass sie weiterhin an der Förderung eines gesunden Lebens und an der Optimierung der Bildungsstrukturen arbeiten werde. Die Ergebnisse ihrer Initiativen und Umfragen sollen als Grundlage für künftige Verbesserungen dienen.   Mit ihrem Engagement zeigt die BSV, wie wichtig es ist, die Interessen der Schüler:innen nicht nur auf schulpolitischer, sondern auch auf gesellschaftlicher Ebene zu vertreten.       Herausgeber / Quelle: Parlamentskorrespondenz Österreich ¦  Fehler- und Korrekturhinweise Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an: Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben. Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge. Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. Das erleichtert es uns, Ihre Fehler- oder Korrekturhinweise zu überprüfen und die Korrektur möglichst schnell durchzuführen. Wir prüfen eingegangene Fehler- und Korrekturhinweise so schnell wie möglich. Vielen Dank für Ihr konstruktives Feedback!   Unterstützen Sie uns jetzt! Seit unserer Gründung steht die DMZ für freien Zugang zu Informationen für alle – das ist unser Alleinstellungsmerkmal. Wir möchten, dass jeder Mensch kostenlos faktenbasierte Nachrichten erhält, und zwar wertfrei und ohne störende Unterbrechungen. Unser Ziel ist es, engagierten und qualitativ hochwertigen Journalismus anzubieten, der für alle frei zugänglich ist, ohne Paywall. Gerade in dieser Zeit der Desinformation und sozialen Medien ist es entscheidend, dass seriöse, faktenbasierte und wissenschaftliche Informationen und Analysen für jedermann verfügbar sind. Unsere Leserinnen und Leser machen uns besonders. Nur dank Ihnen, unserer Leserschaft, existiert die DMZ. Sie sind unser größter Schatz. Sie wissen, dass guter Journalismus nicht von selbst entsteht, und dafür sind wir sehr dankbar. Um auch in Zukunft unabhängigen Journalismus anbieten zu können, sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen. Setzen Sie ein starkes Zeichen für die DMZ und die Zukunft unseres Journalismus. Schon mit einem Beitrag von 5 Euro können Sie einen Unterschied machen und dazu beitragen, dass wir weiterhin frei berichten können. Jeder Beitrag zählt. Vielen Dank für Ihre Unterstützung! Die DMZ unterstützen
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Ihre Werbung in der DMZ (Sat, 14 Dec 2024)
DMZ - IHRE WERBUNG ¦                  Platzieren Sie Ihre Inserate an bester Stelle auf unserer Website!   Unsere Zeitung steht für faktenbasierte Berichterstattung, journalistische Qualität und eine vertrauensvolle Beziehung zu unserer Leserschaft.   Nutzen Sie diese einzigartige Plattform, um Ihre Inserate gezielt zu platzieren und eine engagierte, informierte Zielgruppe zu erreichen.   Warum bei uns inserieren? Hohe Sichtbarkeit: Ihre Anzeige erscheint an prominenter Stelle auf unserer Website, wo sie von Tausenden von Leser gesehen wird. Vertrauenswürdiges Umfeld: Inserate in einem seriösen Medium genießen eine hohe Glaubwürdigkeit und Vertrauen bei unseren Leserinnen und Lesern. Gezielte Zielgruppenansprache: Unsere Leserschaft ist breit gefächert und umfasst engagierte, bildungsnahe und informationsorientierte Menschen – ideal für Ihre Botschaft. Kontaktieren Sie uns jetzt und erfahren Sie mehr über Ihre individuellen Möglichkeiten, Inserate bei uns zu schalten. Wir beraten Sie gerne und finden gemeinsam die passende Lösung für Ihre Werbemaßnahmen.
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Nachhaltiges Bauen mit Holz und Lehm: Ein Weg in die klimafreundliche Zukunft (Sat, 14 Dec 2024)
Erdige Rohstoffe: Lehm besteht aus Tonmineralen, Sand und feinkörnigen Silt-Sedimenten. Für stabiles Bauen müssen weitere Zusatzstoffe beigemengt werden. Bild: Empa Erdige Rohstoffe: Lehm besteht aus Tonmineralen, Sand und feinkörnigen Silt-Sedimenten. Für stabiles Bauen müssen weitere Zusatzstoffe beigemengt werden. Bild: Empa DMZ – WISSENSCHAFT/ MM ¦ AA ¦ Erdige Rohstoffe: Lehm besteht aus Tonmineralen, Sand und feinkörnigen Silt-Sedimenten. Für stabiles Bauen müssen weitere Zusatzstoffe beigemengt werden. Bild: Empa   Dübendorf, St. Gallen und Thun – Mit den natürlichen Baustoffen Holz und Lehm eröffnet sich eine klimafreundliche Perspektive für die Bauwirtschaft. Das von der Innosuisse geförderte «Flagship»-Projekt «Think Earth – Regeneratives Bauen», initiiert von der Empa in Zusammenarbeit mit Schweizer Hochschulen und Industriepartnern, erforscht innovative Bauweisen, die Umweltauswirkungen drastisch reduzieren sollen.   Die Bauwirtschaft als Klimatreiber Die Baubranche trägt maßgeblich zu den globalen Treibhausgasemissionen bei. Das Konsortium unter Leitung der ETH Zürich setzt daher auf die kluge Kombination von Holz und Lehm. Während Holz Tragfähigkeit und Steifigkeit bietet, sorgt Lehm für Wärmeregulierung, Schwingungsdämpfung und Brandschutz. Diese Eigenschaften machen die Materialien nicht nur effizient, sondern auch klimafreundlich. Ziel des Projekts ist es, bis 2029 skalierbare Bauweisen für klimaneutrales Bauen zu entwickeln.   Holz: Nachhaltigkeit durch Wiederverwendbarkeit Holz, ein erneuerbarer Rohstoff, wird bisher nur zu 10 Prozent wiederverwendet. Im Rahmen des Projekts soll diese Quote auf 90 Prozent gesteigert werden. Dabei rücken Holzverbindungen in den Fokus, die für die statische Integrität von Holztragwerken entscheidend sind. Laut Empa-Forscher Pedro Palma ist die Weiterentwicklung solcher Verbindungen essenziell für eine zirkuläre Bauwirtschaft. Gemeinsam mit der Berner Fachhochschule und Industriepartnern entwickelt die Empa digitale Werkzeuge, die eine effiziente Demontage und Wiederverwendung von Holzverbindungen ermöglichen.   Lehm: Innovation gegen Schrumpfen Lehm, ein nahezu unbegrenzt verfügbarer Baustoff, leidet unter strukturellen Einschränkungen wie Schrumpfen und Rissbildung. Um dies zu beheben, erforscht das Team um Prof. Dr. Pietro Lura biologisch abbaubare Zusatzstoffe, die die Struktur stabilisieren, ohne die Umweltbilanz zu verschlechtern. Erste Tests zeigen vielversprechende Ergebnisse, die eine nachhaltige Nutzung von Lehm in großem Maßstab ermöglichen könnten.   Flagship-Initiative: Systemische Innovation Das Projekt «Think Earth» ist Teil der Innosuisse-«Flagship»-Initiative, die transdisziplinäre Forschung fördert und gezielt auf gesellschaftliche Herausforderungen abzielt. Mit zehn Teilprojekten, die von Materialwissenschaft bis Architektur reichen, legt das Projekt die Basis für klimaneutrale Bauweisen.   Ein Schritt in die Zukunft Mit der Verbindung von Tradition und Innovation zeigt das Projekt, wie ressourcenschonendes Bauen im großen Maßstab möglich wird. Holz und Lehm könnten so eine zentrale Rolle in der nachhaltigen Bauwirtschaft von morgen spielen.       Herausgeber: Eidg. Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) Fehler- und Korrekturhinweise Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an: Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben. Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge. Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. Das erleichtert es uns, Ihre Fehler- oder Korrekturhinweise zu überprüfen und die Korrektur möglichst schnell durchzuführen. Wir prüfen eingegangene Fehler- und Korrekturhinweise so schnell wie möglich. Vielen Dank für Ihr konstruktives Feedback!   Unterstützen Sie uns jetzt! Seit unserer Gründung steht die DMZ für freien Zugang zu Informationen für alle – das ist unser Alleinstellungsmerkmal. Wir möchten, dass jeder Mensch kostenlos faktenbasierte Nachrichten erhält, und zwar wertfrei und ohne störende Unterbrechungen. Unser Ziel ist es, engagierten und qualitativ hochwertigen Journalismus anzubieten, der für alle frei zugänglich ist, ohne Paywall. Gerade in dieser Zeit der Desinformation und sozialen Medien ist es entscheidend, dass seriöse, faktenbasierte und wissenschaftliche Informationen und Analysen für jedermann verfügbar sind. Unsere Leserinnen und Leser machen uns besonders. Nur dank Ihnen, unserer Leserschaft, existiert die DMZ. Sie sind unser größter Schatz. Sie wissen, dass guter Journalismus nicht von selbst entsteht, und dafür sind wir sehr dankbar. 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CH: Volksabstimmung zur AHV-Zusatzfinanzierung bleibt gültig: Bundesgericht weist Beschwerden ab (Fri, 13 Dec 2024)
DMZ – GESELLSCHAFT/ MM ¦ AA ¦    Bern – Das Bundesgericht hat die Beschwerden zur eidgenössischen Volksabstimmung vom 25. September 2022 über die „Zusatzfinanzierung der AHV durch eine Erhöhung der Mehrwertsteuer“ sowie zur „Änderung des Bundesgesetzes über die Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV21)“ abgewiesen. Damit bleiben die Abstimmungsergebnisse rechtsgültig. Der Bundesrat nimmt das Urteil zur Kenntnis und wird die schriftliche Urteilsbegründung auswerten, um weitere Schlüsse zu ziehen.   Ergebnisse der Volksabstimmung Am 25. September 2022 hatten die Schweizer Stimmberechtigten mit 55,1 Prozent den Bundesbeschluss zur „Zusatzfinanzierung der AHV“ durch eine Erhöhung der Mehrwertsteuer und mit 50,5 Prozent die Reform AHV21 angenommen. Letztere umfasst Maßnahmen zur Stabilisierung der Altersvorsorge, darunter eine schrittweise Anhebung des Rentenalters für Frauen.   Beschwerden wegen Informationsmängeln Die Beschwerden richteten sich gegen die Volksabstimmung und argumentierten, dass die Stimmberechtigten unzureichend über die Finanzlage der AHV informiert gewesen seien. Hintergrund der Kritik war eine Mitteilung des Bundesamts für Sozialversicherungen (BSV) vom 6. August 2024, in der die Finanzperspektiven der AHV korrigiert wurden. Diese Korrekturen hatten Zweifel an den ursprünglichen Prognosen geweckt, die den Abstimmungsunterlagen zugrunde lagen.   Zwei der eingereichten Beschwerden betrafen auch die Abstimmung zur Zusatzfinanzierung. Das Bundesgericht entschied jedoch, dass die Informationsmängel nicht schwerwiegend genug seien, um die Abstimmungsergebnisse zu annullieren.   Maßnahmen zur Qualitätssicherung Die Debatte um die Datenlage hat den Gesetzgebungsprozess nachhaltig beeinflusst. Um die Qualität der Entscheidgrundlagen zu sichern, hat der Bundesrat die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) beauftragt, die verwendeten Daten, Prognosenmodelle und Methodiken zu überprüfen. Zudem soll die EFK evaluieren, ob die bereits 2020 beschlossenen Maßnahmen zur Datenqualität im Gesetzgebungsverfahren praktisch umgesetzt wurden.   Die Ergebnisse dieser Prüfung sowie die Erkenntnisse aus dem Bundesgerichtsurteil sollen dazu beitragen, künftig eine verlässlichere Grundlage für politische Entscheidungen zu schaffen.   Bedeutung des Urteils Das Urteil des Bundesgerichts setzt ein deutliches Signal für die Gültigkeit demokratischer Entscheidungen, auch wenn nachträglich Fehler bei den Informationsgrundlagen festgestellt werden. Es unterstreicht gleichzeitig die Notwendigkeit, Transparenz und Datenqualität in politischen Prozessen weiter zu verbessern.       Herausgeber Der Bundesrat https://www.admin.ch/gov/de/start.html   Eidgenössisches Finanzdepartement https://www.efd.admin.ch/de   Bundesamt für Sozialversicherungen http://www.bsv.admin.ch   Eidgenössische Steuerverwaltung https://www.estv.admin.ch   Bundeskanzlei http://www.bk.admin.ch Fehler- und Korrekturhinweise Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an: Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben. 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Lichtgesteuerte Medizin: Ein Durchbruch des Paul Scherrer Instituts in der Optogenetik (Fri, 13 Dec 2024)
Oliver Tejero und Letztautorin Ching-Ju Tsai, Gebhard Schertler und Matthew Rodrigues (von links nach rechts). © Paul Scherrer Institut PSI/Markus Fischer Oliver Tejero und Letztautorin Ching-Ju Tsai, Gebhard Schertler und Matthew Rodrigues (von links nach rechts). © Paul Scherrer Institut PSI/Markus Fischer DMZ – WISSENSCHAFT/ MM ¦ AA ¦ Oliver Tejero und Letztautorin Ching-Ju Tsai, Gebhard Schertler und Matthew Rodrigues (von links nach rechts). © Paul Scherrer Institut PSI/Markus Fischer   Villigen – Forschende am Paul Scherrer Institut (PSI) haben eine bedeutende Entdeckung auf dem Gebiet der Optogenetik gemacht: Sie konnten die Struktur spezieller Fotorezeptoren aufklären, die Zellaktivitäten per Lichtimpuls steuern könnten. Diese Technologie könnte künftig eine Schlüsselrolle in der Medizin und biologischen Forschung spielen, indem sie ermöglicht, gezielt und nicht-invasiv in zelluläre Prozesse einzugreifen.   Die Vision einer lichtgesteuerten Medizin gewinnt zunehmend an Bedeutung, da chemische Substanzen oft unerwünschte Nebenwirkungen auf den gesamten Organismus haben können. Eine gezielte Steuerung über Licht würde präzisere, schneller wirkende Eingriffe in Zellfunktionen ermöglichen – ohne die Belastungen durch Medikamente.   Potenzial für die medizinische Forschung und Therapie In der Neurowissenschaft findet die lichtgesteuerte Technik bereits Anwendung. So können durch den Einbau lichtgesteuerter Ionenkanäle in Nervenzellen der Tiermodelle bestimmte Hirnprozesse simuliert und so neurologische Erkrankungen wie Parkinson und Epilepsie erforscht werden. Die aktuellen Entwicklungen am PSI zielen jedoch darauf ab, die Einsatzmöglichkeiten von Fotorezeptoren auf andere Organe auszuweiten, um vielfältige Körperfunktionen zu steuern. Diese Technik könnte künftig bei der Erforschung von Herzrhythmusstörungen, chronischen Schmerzen und sogar bei der Behandlung von Krebserkrankungen eingesetzt werden.   Das PSI-Team um Prof. Gebhard Schertler arbeitet an einem neuartigen Ansatz der Optogenetik, der sogenannte Rhodopsine als lichtempfindliche Schalter verwendet. Diese Proteine, die natürlicherweise in der Netzhaut vorkommen, verändern durch Lichteinwirkung ihre Struktur und könnten so gezielte Zellreaktionen auslösen. Gemeinsam mit internationalen Forschungspartnern erhielt das PSI für das Projekt «Switchable Rhodopsins in Life Sciences» (SOL) eine Förderung des Europäischen Forschungsrates (ERC) in Höhe von fast acht Millionen Euro. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben sich dabei drei Hauptziele gesetzt: die Erforschung der Rhodopsin-Struktur, deren molekularbiologische Anpassung zur Funktionserweiterung sowie die Anwendung dieser Technologie zur Entwicklung neuer Gentherapien.   Fortschritte in der Strukturaufklärung und Protein-Engineering Eines der größten Hindernisse war bisher die Instabilität der lichtaktiven Rhodopsine, doch das PSI konnte nun erstmals ein solches Rhodopsin stabilisieren und im aktiven Zustand untersuchen. Dank des Kryo-Elektronenmikroskops der ETH Zürich gelang es dem Team, die Struktur eines aktiven Rhodopsins genau zu analysieren. Diese Erkenntnisse sind essenziell, um weitere Fotorezeptoren als präzise steuerbare Werkzeuge für die Medizin zu entwickeln.   Durch die Nutzung der Synchrotron Lichtquelle Schweiz (SLS) am PSI wurden zudem molekulare Details eines besonders geeigneten Spinnen-Rhodopsins entschlüsselt. Da dieses Protein nicht vollständig mit menschlichen G-Proteinen kompatibel ist, musste das Team eine Hybride entwickeln, die optimal an menschliche Zellprozesse angepasst ist. Ein wichtiger Schritt, denn eine ungehinderte Kommunikation zwischen Fotorezeptoren und zellulären Signalmolekülen ist Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche therapeutische Anwendung.   Optimierung der lichtgesteuerten Schalter Um die Steuerung weiter zu verfeinern, entwickelte das Team eine Methode, die An- und Ausschaltung des Rhodopsins durch Licht in verschiedenen Farben zu ermöglichen. Zukünftig könnten weitere Lichtfrequenzen – darunter Infrarot – die Flexibilität dieser Technologie erhöhen, sodass tief liegende Organe erreicht und unterschiedliche Zellfunktionen gezielt beeinflusst werden können.   Prof. Gebhard Schertler betont, dass die Grundlagenforschung in der Optogenetik noch am Anfang steht, aber die bisherigen Ergebnisse vielversprechend sind. «Unser langfristiges Ziel ist es, einen Baukasten aus lichtaktivierbaren Rezeptoren zu schaffen, der maßgeschneiderte Therapieansätze für eine Vielzahl von Erkrankungen bietet», sagt Schertler. Die lichtgesteuerte Medizin könnte so zu einer Revolution in der Behandlung schwerer Krankheiten führen.   Über das Paul Scherrer Institut Das PSI ist das größte Forschungszentrum der Schweiz und fokussiert auf zukunftsweisende Technologien in den Bereichen Gesundheit, Energie und Umwelt. Mit seinen Großforschungsanlagen und einem starken Fokus auf die Ausbildung junger Forschender zählt das Institut zu den führenden Einrichtungen weltweit.       Originalstudien: Active state structures of a bistable visual opsin to G proteins, Nature Communications, 16.10.2024, DOI: 10.1038/s41467-024-53208-2 Activating an invertebrate bistable opsin with the all-trans 6.11 retinal analog, PNAS, 23.07.2024, DOI: 10.1073/pnas.2406814121 Fehler- und Korrekturhinweise Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an: Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben. Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge. Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. Das erleichtert es uns, Ihre Fehler- oder Korrekturhinweise zu überprüfen und die Korrektur möglichst schnell durchzuführen. Wir prüfen eingegangene Fehler- und Korrekturhinweise so schnell wie möglich. Vielen Dank für Ihr konstruktives Feedback!   Unterstützen Sie uns jetzt! Seit unserer Gründung steht die DMZ für freien Zugang zu Informationen für alle – das ist unser Alleinstellungsmerkmal. Wir möchten, dass jeder Mensch kostenlos faktenbasierte Nachrichten erhält, und zwar wertfrei und ohne störende Unterbrechungen. Unser Ziel ist es, engagierten und qualitativ hochwertigen Journalismus anzubieten, der für alle frei zugänglich ist, ohne Paywall. 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Seidenraupen mit Spinnengenen (Fri, 13 Dec 2024)
DMZ –INTERNATIONAL ¦ Patricia Jungo ¦      Das Züchten von Seidenraupen ist eine einfache Angelegenheit und für die Seidenproduktion von großem Nutzen. Bei Spinnen verhält es sich etwas anders, da diese sich gegenseitig fressen und daher für die Zucht getrennt gehalten werden müssen.   Dies macht die Sache natürlich viel aufwändiger. Demgegenüber ist aber die Seide diverser Spinnenarten im Vergleich zu Raupenseide viel fester und erstaunlich flexibel. Nun haben sich chinesische Forscher mit der Frage befasst, ob bessere Seide auch von den Raupen kommen könnte. Dazu wurden diesen Spinnengene implantiert. Die Wissenschaftler um Junpeng Mi am College of Biological Science and Medical Engineering der Donghua-Universität setzten sich zum Ziel, die berühmte Kunstfaser Kevlar, welche wohl den meisten Menschen ein Begriff ist, auf natürlichem Weg zu übertreffen, ohne dass weder Aufwand noch Preis ausufern durften.   Kevlar weist eine enorme Festigkeit kombiniert mit einem ungewöhnlich geringen Gewicht auf. Das ist auch der Grund, warum die Kunstfaser zur Herstellung schusssicherer Westen zum Einsatz kommt. Die Strategie der Forscher, um ihr Ziel zu erreichen, bestand darin, das MiSp-Protein der Kugelspinne Araneus ventricosus mit Hilfe der Genschere CRISPR-Cas9 in die DNA von Seidenraupen einzufügen.   Dieses Protein ist verantwortlich für die Seidenproduktion des Achtbeiners. Die Wissenschaftler schafften es dabei, andere Aspekte der natürlichen Seidenproduktion ihrer Versuchstiere unberührt zu lassen. Die Forscher waren mit dem Resultat mehr als zufrieden, denn die Zugfestigkeit der neuen Fasern lag bei 1.299 MPa, die Zähigkeit bei 319 MJ/m3. Auch die Flexibilität war sehr gut, obschon das MiSp-Protein eher widerstandsfähige, aber kaum dehnbare Seide produziert.   Junpeng Mi betonte, dass es sich bei der Spinnenseide um eine strategische Ressource handle, deren Erforschung dringend vorangetrieben werden sollte. Die mechanische Leistung der Fasern, welche in dieser Studie hergestellt wurden, sei äußerst hoch. Es sei denkbar, diese Art von Fasern als chirurgisches Nahtmaterial einzusetzen. Es würde einen weltweiten Bedarf von über 300 Millionen Eingriffen pro Jahr decken. Auch in anderen Bereichen wie der Kleidungsherstellung, der Luft- und Raumfahrt, beim Militär und in der Biomedizintechnik gibt es Einsatzmöglichkeiten. Alle Forschungsergebnisse wurden in der Zeitschrift Matter veröffentlicht.       ±newatlas.com/trendsderzukunft.com±
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Wir lehnen jede Haftung ab. (Fri, 13 Dec 2024)
DMZ – SATIRE ¦ Ruedi Stricker ¦      Geschätzte Kundin, Wir beglückwünschen Sie zum Kauf Ihres neuen Bikini. Damit Ihnen dieses exklusive Kleidungsstück während vielen Jahren ungetrübte Freude bereitet und Sie Ihren Anspruch auf die lebenslängliche Garantie bewahren, wollen Sie bitte folgende Hinweise beachten.   Lieferumfang Ihr Bikini besteht aus zwei Teilen. Das Oberteil weist in der Standardausführung zwei symmetrische Körbchen auf. Im Unterteil finden Sie eine Etikette, die in 97 Sprachen die Materialzusammensetzung, den Herstellungsort sowie eine Pflegeanleitung enthält. Überprüfen Sie regelmäßig, ob die Konfiguration komplett ist. Für verlorene Einzelteile und allfällige Folgeschäden können wir leider keine Haftung übernehmen.   Montageanleitung Legen Sie Ober- und Unterteil bereit. Schlüpfen Sie mit beiden Beinen voran in das Unterteil und ziehen Sie es aufwärts, bis es sitzt. In dieser Position sollte das Unterteil weder den Oberkörper noch den Kopf bedecken. Anschließend befestigen Sie das Oberteil und achten darauf, dass weder die Atemwege noch die Halsschlagader blockiert sind. Aufgrund der individuellen Anatomien können wir für die Passform Ihres neuen Bikini leider keine Haftungsansprüche akzeptieren.   UV-Strahlung Nicht nur Ihrer Haut, sondern auch dem feinen Material Ihres neuen Bikini schadet UV-Strahlung. Suchen Sie deshalb möglichst den Schatten auf oder beschränken Sie das Tragen Ihres wertvollen Bekleidungsstücks auf wolkige bzw. regnerische Tage. Für Materialschäden infolge starker Sonneneinstrahlung können wir leider keine Garantieansprüche anerkennen. Danke für Ihr Verständnis.   Salzwasser Salzwasser ist eine aggressive Substanz. Beschränken Sie deshalb das Schwimmen auf Binnengewässer und meiden Sie den Aufenthalt im offenen Meer. Falls Sie in Bezug auf den Salzgehalt von küstennahem Gewässern unsicher sind, wenden Sie sich bitte an unseren Kundendienst. Für Materialschäden infolge Salzeinwirkung können wir leider keine Garantieansprüche anerkennen. Danke für Ihr Verständnis.   Thermische Isolation Ihr Bikini ist ein exklusives Kleidungsstück, das von Fachleuten für den Aufenthalt in temperierter Luft entwickelt worden ist. Bei sehr tiefen Temperaturen kann es vorkommen, dass die Kunststofffasern trotz optimaler Beimischung von Weichmachern brüchig werden. Wir können deshalb für solche Schäden ebenso wenig haftbar gemacht werden wie für Frostbeulen, Lungenentzündungen und ähnliche Folgen.   Regulatorische Rahmenbedingungen Beachten Sie bitte die kulturellen und religiösen Unterschiede in anderen Ländern. Wir machen Sie darauf aufmerksam, dass dem Betreten von Moscheen und dem Aufenthalt in den inneren Bezirken der heiligen Städte Mekka und Medina von den zuständigen Behörden mit minimalem Verständnis begegnet wird. Für zivil- und strafrechtliche Konsequenzen in diesem Zusammenhang können wir leider keine Haftung übernehmen.   Reinigung Falls Ihr neuer Bikini einmal infolge Tragens schmutzig werden sollte, können Sie ihn problemlos chemisch reinigen lassen. Vermeiden Sie häufiges Waschen mit Seife oder Tensiden, da Flüssigkeiten mit einem pH-Wert von über 7.2 die Farben auslaugen. Für die Folgen unsachgemäßer Reinigungsversuche müssen wir leider jegliche Garantieansprüche ablehnen.   Service, Reparaturen Versuchen Sie bitte nicht, Ihren Bikini im Fall von technischen Störungen selber zu reparieren. Das Auftrennen von Nähten, Zunähen von Löchern, Einziehen von gerissenen Bändeln und dergleichen macht Ihre Garantieansprüche gegenstandslos. Lassen Sie sich von unserem Kundendienst beraten.   Zweckentfremdung Vermeiden Sie den Gebrauch Ihres Bikini für eine andere als die für ihn vorgesehene Verwendung. Bei mechanischen Schäden aufgrund von Materialüberlastung infolge Einsatzes als Tragseil, Keilriemenersatz oder Hundeleine müssen wir leider jegliche Garantieansprüche ablehnen.   Urheberrechte Denken Sie bitte daran, dass das einzigartige Design Ihres Bikini urheberrechtlich geschützt ist. Das fotografische Ablichten oder das Kopieren von Schnitt, Material oder Farbe kann unangenehme zivilrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Selbstverständlich können wir in diesem Zusammenhang keine Haftpflicht für Forderungen von Dritten anerkennen.
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Erhöhte Wachsamkeit wegen Vogelgrippe am Bodensee (Fri, 13 Dec 2024)
DMZ – WISSENSCHAFT/ MM ¦ AA ¦    Bern – Im Kanton Thurgau wurde am 9. Dezember erneut das Vogelgrippevirus nachgewiesen. Betroffen ist eine Möwe, bei der das Virus identifiziert wurde. Dies ist der zweite bestätigte Fall in der Schweiz in diesem Jahr. Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) hat angesichts der Situation unverzüglich Massnahmen eingeleitet, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern und das Geflügel zu schützen. Eine neue Verordnung tritt am 14. Dezember 2024 in Kraft und gilt bis zum 31. März 2025.   Schutzmassnahmen entlang von Bodensee und Rhein Als direkte Reaktion auf den Fall im Thurgau hat das BLV ein Beobachtungsgebiet im Umkreis von drei Kilometern entlang des Bodensees und des Rheins eingerichtet. Innerhalb dieser Zone gelten strenge Vorschriften für Geflügelhaltungen. Die Massnahmen sollen vor allem verhindern, dass Wildvögel mit Hausgeflügel in Kontakt kommen, um eine weitere Verbreitung des hoch ansteckenden Virus zu unterbinden.   Zu den Vorschriften gehören erhöhte Hygienestandards sowie präventive Schutzvorkehrungen in gewerblichen und privaten Geflügelhaltungen. Diese Massnahmen sollen insbesondere das Risiko minimieren, dass Hausgeflügel durch den Kot infizierter Wildvögel angesteckt wird.   Geflügelhaltende in der Pflicht Das BLV ruft Geflügelhaltende in der gesamten Schweiz zu erhöhter Wachsamkeit auf. Symptome wie erhöhte Krankheits- oder Todesfälle, ein Rückgang der Legeleistung oder eine verminderte Wasser- und Futteraufnahme bei Geflügel sollten unverzüglich einer Tierärztin oder einem Tierarzt gemeldet werden. Zudem sind alle Geflügelhaltungen – sowohl gewerbliche als auch private – bei den zuständigen kantonalen Behörden zu registrieren, um eine bessere Kontrolle und Unterstützung bei potenziellen Ausbrüchen zu gewährleisten.   Risiken für Menschen und Verhalten bei toten Wildvögeln Das Vogelgrippevirus wird nur selten auf den Menschen übertragen, und dies meist nur bei sehr engem Kontakt. Der Konsum von Geflügelprodukten wie Pouletfleisch und Eiern ist daher unbedenklich, sofern sie korrekt zubereitet werden. Dennoch wird empfohlen, verendete Wildvögel nicht zu berühren. Solche Funde sollten den zuständigen Behörden wie der Wildhut, der Polizei oder dem Veterinärdienst gemeldet werden.   Langfristige Herausforderung Die Vogelgrippe hat sich in Europa fest etabliert und stellt eine andauernde Bedrohung für Wildvögel und Hausgeflügel dar. Die Schweiz ist durch die Zugvögel in ihrer Rolle als Überträger besonders betroffen. Experten betonen, dass die konsequente Einhaltung der Schutzmassnahmen und die Zusammenarbeit zwischen Behörden und Geflügelhaltenden entscheidend sind, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen.   Weitere Informationen sowie aktuelle Entwicklungen sind auf den Websites des Bundesamts für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen sowie des Instituts für Virologie und Immunologie verfügbar.   Herausgeber Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen http://www.blv.admin.ch   Institut für Virologie und Immunologie https://www.ivi.admin.ch Fehler- und Korrekturhinweise Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. 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DE: NEUSTART KULTUR: Evaluierung bestätigt Wirksamkeit des Programms (Fri, 13 Dec 2024)
DMZ – KULTUR ¦ MM ¦ AA ¦              Die Pandemie stellte den Kulturbereich vor immense Herausforderungen. Mit dem Programm NEUSTART KULTUR hat die Bundesregierung ein umfangreiches Rettungs- und Zukunftspaket geschaffen, um die kulturelle Infrastruktur in Deutschland zu sichern. Eine nun veröffentlichte externe Evaluation durch die Syspons GmbH belegt: Das Programm war erfolgreich und hat wesentlich dazu beigetragen, die Vielfalt der Kultur in Deutschland zu erhalten und für die Zukunft zu stärken.   Breite Wirkung und nachhaltige Ergebnisse Mit einem Volumen von zwei Milliarden Euro und 78 spartenspezifischen Teilprogrammen konnte NEUSTART KULTUR zwischen August 2020 und Juni 2023 rund 80.000 Anträge bewilligen. Ziel war es, unter hohem Zeitdruck funktionierende Strukturen zu schaffen, die den Kulturbereich während der Pandemie stabilisierten und eine Grundlage für die Zeit danach legten.   Dr. Christoph Emminghaus, Geschäftsführer der Syspons GmbH, fasst die Ergebnisse der Evaluierung zusammen: „NEUSTART KULTUR leistete einen entscheidenden Beitrag zur Erhaltung der kulturellen Infrastruktur in der Krise und setzte zugleich Impulse für Innovationen und künftige Förderstrategien in den verschiedenen Sparten.“   Die Evaluation zeigt, dass das Programm nicht nur den Status quo der Kulturlandschaft im Vergleich zur Vor-Pandemie-Zeit gesichert, sondern auch deren Resilienz für zukünftige Herausforderungen gestärkt hat. Besonders hervorgehoben wird die dezentrale Struktur des Programms, die es ermöglichte, gezielt auf die Bedarfe einzelner Branchen einzugehen.   Verbesserungspotenziale und Handlungsempfehlungen Trotz des Erfolges formuliert die Evaluierung auch Verbesserungsvorschläge. Insbesondere könnten durch einheitliche Fördergrundsätze Synergien zwischen den einzelnen Programmbereichen stärker genutzt werden. Zudem wird empfohlen, Notfallnetzwerke auszubauen und die gewonnenen Erfahrungswerte zu bündeln, um in künftigen Krisen schneller und effizienter reagieren zu können.   Bundeskulturministerin Claudia Roth begrüßte die Ergebnisse der Evaluierung: „Das Programm hat in einer existenziellen Krise bundesweit großflächige Wirkung gezeigt. Es hat dazu beigetragen, die kulturelle Infrastruktur nachhaltig zu stabilisieren und den Übergang in die Zeit nach der Pandemie zu sichern. Die Evaluation liefert wertvolle Impulse, um aus den Erfahrungen zu lernen und die Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern weiter zu verbessern.“   Um auf künftige Krisensituationen besser vorbereitet zu sein, hat die Behörde der Kulturstaatsministerin eine ständige Projektgruppe „Kultur und Krise“ eingerichtet. Diese soll sicherstellen, dass die gesammelten Erkenntnisse aus NEUSTART KULTUR in die künftige kulturpolitische Arbeit einfließen.   Umfassende Datenerhebung und positive Resonanz Im Rahmen der Evaluation wurden knapp 16.000 Geförderte sowie alle mittelausreichenden Stellen befragt. Darüber hinaus analysierten die Experten über 1.300 Medienbeiträge zum Programm. Die Ergebnisse zeigen, dass NEUSTART KULTUR nicht nur während der Pandemie wirkte, sondern auch langfristige positive Effekte auf den Kulturbereich hat.   Die detaillierten Ergebnisse der Evaluierung können auf der Webseite der Kulturstaatsministerin unter www.kulturstaatsministerin.de eingesehen werden.        Quelle / Herausgeber: PRESSE- UND INFORMATIONSAMT DER BUNDESREGIERUNG Fehler- und Korrekturhinweise Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an: Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben. 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Gerade in dieser Zeit der Desinformation und sozialen Medien ist es entscheidend, dass seriöse, faktenbasierte und wissenschaftliche Informationen und Analysen für jedermann verfügbar sind. Unsere Leserinnen und Leser machen uns besonders. Nur dank Ihnen, unserer Leserschaft, existiert die DMZ. Sie sind unser größter Schatz. Sie wissen, dass guter Journalismus nicht von selbst entsteht, und dafür sind wir sehr dankbar. Um auch in Zukunft unabhängigen Journalismus anbieten zu können, sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen. Setzen Sie ein starkes Zeichen für die DMZ und die Zukunft unseres Journalismus. Schon mit einem Beitrag von 5 Euro können Sie einen Unterschied machen und dazu beitragen, dass wir weiterhin frei berichten können. Jeder Beitrag zählt. Vielen Dank für Ihre Unterstützung! Die DMZ unterstützen
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Antonio Salieri: Der oft missverstandene Komponist der Wiener Klassik (Fri, 13 Dec 2024)
DMZ – KULTUR ¦ Anton Aeberhard ¦   Antonio Salieri, geboren am 18. August 1750 in Legnago, Italien, und verstorben am 7. Mai 1825 in Wien, war zweifellos einer der markantesten Komponisten und Musikpädagogen seiner Zeit. Leider wird sein Werk oft von der Legende seiner vermeintlichen Rivalität mit Wolfgang Amadeus Mozart überschattet, was zu einem verzerrten Bild seiner Person und seiner musikalischen Leistungen führt.   Frühe Jahre und musikalische Ausbildung Salieri begann seine musikalische Reise in Italien, wo er in Venedig studierte. 1766 zog er nach Wien, das zu jener Zeit ein pulsierendes Zentrum der Musik war. Dort machte er rasch Karriere als gefragter Komponist und Lehrer. Salieri hatte einen enormen Einfluss auf die Musikkultur seiner Zeit und ist besonders bekannt für seine Opern, Kirchenmusik und Kammermusik.   Lehrer und Mentor Neben seiner Rolle als Komponist war Salieri auch ein angesehener Musikpädagoge. Er unterrichtete viele bekannte Komponisten, darunter Franz Schubert und Ludwig van Beethoven. Sein Einfluss auf die Entwicklung der Wiener Klassik ist unbestreitbar, und sein Unterricht trug dazu bei, das musikalische Erbe der Stadt nachhaltig zu prägen.   Die Beziehung zu Mozart Die Beziehung zwischen Salieri und Mozart ist oft als feindlich dargestellt worden, insbesondere durch das berühmte Stück „Amadeus“ von Peter Shaffer. In Wahrheit war ihre Beziehung jedoch von gegenseitigem Respekt geprägt. Salieri erkannte Mozarts außergewöhnliches Talent an und schätzte seine Kompositionen. Trotz der Rivalität in einem wettbewerbsintensiven Umfeld waren beide Komponisten Teil einer lebendigen musikalischen Gemeinschaft in Wien.   Späte Jahre und Vermächtnis In seinen späteren Jahren musste sich Salieri der sich wandelnden Musiklandschaft und dem Aufstieg der Romantik geschlagen geben. Dennoch hinterließ er ein reichhaltiges Werk, das mehr als 40 Opern, zahlreiche Kirchenkompositionen und Kammermusik umfasst. Opern wie „Tarare“ und „Falstaff“ waren zu seiner Zeit äußerst erfolgreich, werden heute jedoch seltener aufgeführt.   Salieris Erbe wurde über die Jahrhunderte hinweg häufig durch die Linse der Legenden um seine Rivalität mit Mozart betrachtet. Doch sein Beitrag zur Musikgeschichte und seine Rolle als Lehrer und Komponist verdienen eine differenzierte Betrachtung.   In jüngerer Zeit haben sich Wissenschaftler und Musiker intensiver mit Salieris Werk beschäftigt, was zu einer Wiederentdeckung seines Schaffens geführt hat. Diese Neubewertung zeigt, dass Salieri nicht nur ein zentraler Akteur der Wiener Klassik war, sondern auch ein Komponist von erheblichem Talent und Bedeutung.   Fazit Antonio Salieri steht exemplarisch für die Art und Weise, wie historische Figuren häufig durch Mythen und Missverständnisse gefiltert werden. Seine Musik und sein Beitrag zur Entwicklung der Klassik verdienen eine umfassende Würdigung. Statt ihn als neidischen Rivalen Mozarts zu betrachten, sollten wir ihn als einen der bedeutendsten Komponisten seiner Zeit anerkennen – einen Künstler mit einem reichen Erbe und einem tiefen Respekt für die Kunst des Komponierens. Fehler- und Korrekturhinweise Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an: Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben. Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. 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Straumanns Fokus am Wochenende - Sykes-Picot 2.0 (Fri, 13 Dec 2024)
DMZ – POLITIK ¦ Dr. Reinhard Straumann ¦ KOMMENTAR   1916, mitten im Ersten Weltkrieg, stand bereits fest, dass das Osmanische Grossreich, jahrhundertelang Beherrscher der Levante, den Krieg verlieren würde. Also zögerten die europäischen Mächte nicht mit diplomatischen Schritten, um das sich abzeichnende Vakuum zu füllen. Franzosen und Engländer rissen sich den Raum, der heute Libanon und Syrien heisst, unter den Nagel. Das ging so: Die beiden Mächte wiesen ihre Diplomaten an, François Georges-Picot und Mark Sykes, den ansässigen Arabern Autonomie und Selbstbestimmung zu versprechen, wenn sie Frankreich und Grossbritannien im Kampf gegen die Türken unterstützen würden. Insgeheim aber teilten die beiden Grossmächte ihre Ansprüche in einem Geheimprotokoll auf. Als der Krieg zu Ende war, erinnerte sich niemand an die gegebenen Versprechen. Die Syrer, die Libanesen, die Iraker, die Kurden wurden fallen gelassen wie heisse Kartoffeln. Die Franzosen und Briten waren die Herren der Levante.   Das Sykes-Picot-Abkommen von 1916 ruft sich angesichts der aktuellen Entwicklungen ins Gedächtnis. In Syrien hat sich in rasender Geschwindigkeit eine Revolution vollzogen. Vom Moment, als wir erstmals von den Aktivitäten der „Rebellen“ hörten, bis zu Sturz und Flucht des Diktators Assad vergingen keine drei Wochen. Niemand weint diesem Schlächter und Menschenverächter eine Träne nach. Dennoch sollten wir uns nicht täuschen. Hoffnungen auf baldige demokratische Strukturen sind verfehlt. Niemand weiss, was aus der syrischen Revolution wird. Wir wissen nur, dass ein Staat eine neue Identität sucht.   Anstatt Syrien in diesem wichtigen Prozess zu unterstützen, kommen aber – wie im Ersten Weltkrieg – von den Staaten des Westens ganz andere Impulse. Sie präsentieren uns ein Panoptikum des Eigennutzes. Jeder versucht, auf seine Art zu profitieren.   Beginnen wir mit den Rechtspopulisten. Keine 24 Stunden dauerte es, bis sie ihre Forderung in die Parlamente trompeteten, jetzt sei es aber höchste Zeit, dass die syrischen Flüchtlinge die Gastfreundschaft ihrer Beherbergungsländer nicht länger strapazierten, sondern flugs die Heimkehr antreten sollten. Der Präsident der SVP hängte dieser Forderung sogar noch ein „Aber subito!“ an. Wie wenn alle Syrer, die nach Europa drängten, vor Assad geflohen wären! Hunderttausende flüchteten vielmehr vor den Horden der Taliban, die den Islamischen Staat ausgerufen hatten und von denen unbeschreibliche Greueltaten überliefert wurden. Wer aber vor dem IS flüchtete, zählte zum aufgeklärten Teil der Syriens, zu den Gutausgebildeten, denen in der Folge die Integration in die westliche Gesellschaft gelang. 6000 Ärzte aus Syrien sind seither in der Bundesrepublik Deutschland tätig, nebst einer noch viel grösseren Anzahl in der Krankenpflege. Die wollen wir jetzt zurück verfrachten? Das Gesundheitswesen würde zusammenbrechen, nicht nur in Deutschland.   Ebenso interessant ist die Sprachregelung, die wir in den Mainstreammedien beobachten. Erst war von „Rebellen“ die Rede. Mittlerweile hat man ihnen einen Namen gegeben. Sie heissen jetzt „HTS“ (kurz für das syrische Milizbündnis Hai’at Tahrer asch-Scham) und stehen offenbar unter dem Kommando eines gewissen Mohammed al-Dscholani, von dem wir ein übers andere Mal lesen, wie gut erzogen und gebildet er sei und wie gemässigt sich seine Kämpfer verhielten. Wir würden noch so gerne glauben, dass, für einmal, Bildung ein Mittel gegen Barbarei wäre! Aber – nicht in den Zeitungen und auch nicht in den öffentlich-rechtlichen Medien – bereits gibt es Gegeninformationen, die keineswegs auf Mässigung und auf eine geordnete Justiz hindeuten. Was wird mit all den Minderheiten, den Kurden, Drusen, Christen etc., wenn sich die islamistischen Splittergruppen erst einmal in ihren Regionen verselbständigt haben? Und was wird mit den Rechten der Frauen?   Die vorauseilende Weisswascherei der Islamisten ist also wieder einmal angesagt. Wie immer, wenn dies den Interessen der USA entspricht. Das Pentagon tut nämlich nur so, als seien die Islamisten der Todfeind. In Tat und Wahrheit unterhält man zu ihnen eine Art On-Off-Beziehung, je nach Grosswetterlage. Kaum zeigt sich die Chance, einem gemeinsamen Feind eins auszuwischen, liebt man die Taliban heiss, macht ihnen den Hof und rüstet sie auf. Das begann in den 70er-Jahren in Afghanistan, als der CIA sie instrumentalisierte, um die UdSSR in einen hässlichen Abnützungskrieg zu verwickeln. Es wiederholte sich, als man im Irak Saddam Hussein aufrüstete, damit dieser gegen den Iran Khomeinis Krieg führen konnte. Was aber für den CIA längst kein Grund war, nicht auch mit dem Iran in Waffenschiebergeschäfte zu treten. Aber Mal für Mal führten die strategischen Planspiele zu Eigentoren, indem die Islamisten mit westlichen Waffen und amerikanischem Know-how gegen die USA selbst zurückschlugen, wenn es gerade passte, wie beispielsweise bei 9/11. Worauf die USA erneut zurückschlugen. Es kostete eine Million Menschenleben in Afghanistan und im Irak.   Neuerdings hat man sich also wieder lieb. Von ukrainischen Militärs vernehmen wir, sie seien es, welche den HTS ausgerüstet und ausgebildet hätten. Was ist davon zu halten? Es würde bedeuten, dass amerikanische und europäische Finanzhilfen durch die Ukraine hindurch zu den syrischen Rebellen geflossen seien, um den Russen zu schaden.   Viel Spekulation, gewiss. Aber dass eine Revolution wie die syrische, die sich, nebst Assad, auch gegen dessen Unterstützer Russland und Iran richtete, ohne USA und Israel abgelaufen sein soll, glaubt niemand. Es würde jedem historischen Muster widersprechen. Israel nutzt die Chance, sich zur westlichen Grossmacht in der Levante aufzubauen. Hamas ist zerstört, Hisbollah ebenso, Gaza eingeäschert, der Süden Libanons kaputt. Jetzt bombardiert man Stellungen der syrischen Armee, richtet eine Pufferzone ein und lässt die Soldaten als Besatzungstruppe dort stehen. Der CIA nimmt es mit dem Fernglas zur Kenntnis. So wie im Ersten Weltkrieg die Franzosen und die Engländer.         .............................................................................   Seit 2020 können Sie in der „DMZ“ Woche für Woche die Kommentare von Dr. Reinhard Straumann verfolgen. Seine Themen reichen von Corona über amerikanische Außen- und schweizerische Innenpolitik bis hin zur Welt der Medien. Dabei geht Straumann stets über das hinaus, was in den kommerziellen Mainstream-Medien berichtet wird. Er liefert Hintergrundinformationen und bietet neue Einblicke, häufig mit Verweisen auf Literatur und Philosophie.   Dr. Reinhard Straumann ist Historiker und verfügt über das nötige Fachwissen. Als Schulleiter an einem kantonalen Gymnasium hat er sich zudem jahrzehntelang für die politische Bildung junger Menschen engagiert. Wir freuen uns, dass Reinhard Straumann regelmäßig zum Wochenende einen festen Platz in der DMZ unter dem Titel „Straumanns Fokus am Wochenende“ hat.
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CH: Monitoring-Bericht zeigt Fortschritte beim Umbau des Energiesystems in der Schweiz (Fri, 13 Dec 2024)
DMZ – WISSENSCHAFT/ MM ¦ AA ¦    Bern – Der sechste Monitoring-Bericht zur Energiestrategie 2050, veröffentlicht vom Bundesamt für Energie (BFE), dokumentiert deutliche Fortschritte beim Umbau des Schweizer Energiesystems. Mit dem Inkrafttreten des Bundesgesetzes über eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien am 1. Januar 2025 werden neue, ambitionierte Zielwerte für Produktion und Verbrauch festgelegt,   Erneuerbare Energien auf Wachstumskurs Im Jahr 2023 erreichte die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien (ohne Wasserkraft) 6798 Gigawattstunden (GWh), was 10,2 Prozent der gesamten Netto-Elektrizitätsproduktion entspricht. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Zuwachs von 786 GWh. Der Monitoring-Bericht zeigt jedoch, dass für das gesetzlich festgelegte Ziel von 35'000 GWh bis 2035 ein jährlicher Anstieg von durchschnittlich 2350 GWh notwendig ist.   Auch die Wasserkraft bleibt ein zentraler Pfeiler der Schweizer Energieversorgung. Ihre Netto-Produktionserwartung lag 2023 bei 36'708 GWh, was aufgrund ungünstiger hydrologischer Bedingungen in den Vorjahren einen leichten Rückgang von 66 GWh bedeutet. Seit 2012 konnte jedoch ein jährlicher Zuwachs von durchschnittlich 95 GWh erzielt werden. Bis 2035 wird eine Zielmarke von 37'900 GWh angestrebt, was ein jährliches Wachstum von 99 GWh erfordert.   Energie- und Stromverbrauch rückläufig, aber Herausforderungen bleiben Der Energieverbrauch pro Kopf sank 2023 um 28 Prozent im Vergleich zum Basisjahr 2000. Witterungsbereinigt lag der Rückgang bei 25,6 Prozent. Um das Ziel von minus 43 Prozent bis 2035 zu erreichen, ist künftig eine durchschnittliche jährliche Reduktion von 2,2 Prozent erforderlich. In den letzten zehn Jahren betrug die durchschnittliche Senkung 1,9 Prozent – eine Steigerung der Effizienzmaßnahmen ist somit dringend geboten.   Der Stromverbrauch pro Kopf verringerte sich im gleichen Zeitraum um 13,5 Prozent (witterungsbereinigt 12,6 Prozent). Die Dekarbonisierung des Energiesystems und die Elektrifizierung zahlreicher Bereiche werden den Strombedarf in den kommenden Jahren jedoch deutlich ansteigen lassen. Ohne zusätzliche Maßnahmen wird das Ziel von minus 13 Prozent bis 2035 nicht erreicht werden können.   Klimaziele und Energiestrategie Die Energiestrategie 2050 ist ein zentraler Baustein für die Umsetzung des Netto-Null-Klimaziels der Schweiz bis 2050. Der Monitoring-Bericht verdeutlicht, dass der Umbau des Energiesystems in die richtige Richtung geht, aber weiterhin erhebliche Anstrengungen notwendig sind, um die ambitionierten Vorgaben zu erfüllen.   Ausblick Das Bundesgesetz über eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien wird mit seinen höheren Zielvorgaben maßgeblich dazu beitragen, den Ausbau der erneuerbaren Energien zu beschleunigen und die Energieeffizienz zu steigern. Der Bericht zeigt, dass die Weichen gestellt sind – nun gilt es, den eingeschlagenen Kurs konsequent fortzusetzen.     Herausgeber Bundesamt für Energie http://www.bfe.admin.ch Fehler- und Korrekturhinweise Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an: Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben. Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge. Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. Das erleichtert es uns, Ihre Fehler- oder Korrekturhinweise zu überprüfen und die Korrektur möglichst schnell durchzuführen. Wir prüfen eingegangene Fehler- und Korrekturhinweise so schnell wie möglich. Vielen Dank für Ihr konstruktives Feedback!   Unterstützen Sie uns jetzt! Seit unserer Gründung steht die DMZ für freien Zugang zu Informationen für alle – das ist unser Alleinstellungsmerkmal. Wir möchten, dass jeder Mensch kostenlos faktenbasierte Nachrichten erhält, und zwar wertfrei und ohne störende Unterbrechungen. Unser Ziel ist es, engagierten und qualitativ hochwertigen Journalismus anzubieten, der für alle frei zugänglich ist, ohne Paywall. Gerade in dieser Zeit der Desinformation und sozialen Medien ist es entscheidend, dass seriöse, faktenbasierte und wissenschaftliche Informationen und Analysen für jedermann verfügbar sind. Unsere Leserinnen und Leser machen uns besonders. Nur dank Ihnen, unserer Leserschaft, existiert die DMZ. Sie sind unser größter Schatz. 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