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Eine klare und eindringliche Analyse zur COVID-19-Pandemie

DMZ –  BLICKWINKEL ¦ Lena Wallner ¦                                  

 

Der Gesundheitsökonom Thomas Czypionka vom Institut für Höhere Studien hat in seinem Kommentar (derstandard.atzum Umgang Österreichs mit der COVID-19-Pandemie klare und treffende Worte gefunden. Er weist darauf hin, dass Krisen oft Chancen bieten, und die Pandemie war keine Ausnahme.

 

Czypionka hebt hervor, dass die Pandemie die Einführung wichtiger Neuerungen ermöglicht hat, wie den elektronischen Impfpass und die verstärkte Nutzung von Telekonsultationen und E-Rezepten. Die Behörden haben begonnen, ihre Systeme zu erneuern, und die Telearbeit hat an Bedeutung gewonnen. Dennoch ist es alarmierend, dass Österreich scheinbar erneut unvorbereitet in den Herbst geht, ähnlich wie in den vergangenen Jahren.

 

Eine der bedeutendsten Erkenntnisse aus einem EU-Projekt zur Resilienz von Gesundheitssystemen gegen Pandemien ist, dass wir zu gleichgültig gegenüber Infektionskrankheiten geworden sind. Diese Gleichgültigkeit zeigt sich in der Tatsache, dass Herzkranke, Hustende und Immunschwache jeden Winter in überfüllten Arztpraxen sitzen und Eltern sich auf kranke Kinder einstellen, inklusive der Gefahr, sich selbst anzustecken. Die Pandemie hat uns gezeigt, wie wirksam Prävention sein kann, wie im Winter 2020/21, als die Influenza-Fälle aufgrund von Masken und Abstand drastisch zurückgingen.

 

Czypionka betont, dass COVID-19 keine gewöhnliche Atemwegserkrankung ist, sondern das gesamte Körpersystem betrifft und schwerwiegende gesundheitliche Folgen hinterlässt. Dennoch scheint die Pandemie dazu geführt zu haben, dass wir sie nicht mehr ernst genug nehmen.

 

Er weist darauf hin, dass wir mehr tun könnten, um uns vor Infektionen zu schützen, wie die Verbesserung der Luftqualität in Schulen und Kindergärten sowie Informationskampagnen zur Hygiene und Maskennutzung. Impfungen können die Übertragbarkeit von COVID-19 reduzieren und vor Long COVID schützen, aber Impfzentren wurden geschlossen, und die Meldepflicht wurde aufgehoben.

 

Die Diskrepanz zwischen Wissen und Handeln im Umgang mit der Pandemie führt Czypionka auf politische Herausforderungen zurück, wie die Polarisierung und die Einführung der allgemeinen Impfpflicht.

Sein Kommentar ist eine eindringliche Aufforderung, aus der Pandemie zu lernen und die Chancen zu nutzen, die sie bietet, anstatt in die Ignoranz zurückzufallen, die vor der Pandemie herrschte. Es liegt in unserer Verantwortung, diese Lücken in den Bereichen öffentliche Gesundheit, Gesundheitswesen, Wirtschaft und Gesellschaft zu schließen. Czypionkas klare Analyse verdient unsere Aufmerksamkeit und unser Handeln.

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