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AT: Erleichterung für Maturant:innen nach Amoklauf in Graz: Nationalrat beschließt Sonderregelung

DMZ –  POLITIK ¦ MM ¦ Lena Wallner ¦ 

 

Wien – Als Reaktion auf den verheerenden Amoklauf am Bundes-Oberstufenrealgymnasium (BORG) Dreierschützengasse in Graz plant der Nationalrat noch in dieser Woche eine gesetzliche Sonderregelung für die betroffenen Maturant:innen. Ein fraktionsübergreifend eingebrachter Antrag zur Änderung des Schulunterrichtsgesetzes sieht vor, dass die Schüler:innen auf Wunsch von der mündlichen Reifeprüfung befreit werden können.

 

Der Gesetzesantrag (321/A), der am Dienstag im Bildungsausschuss beraten und bereits am Mittwochabend im Nationalratsplenum beschlossen werden soll, sieht vor, dass die mündliche Matura entfällt, sofern die betroffenen Schüler:innen dies beantragen. Die Beurteilung in den betreffenden Fächern erfolgt dann ausschließlich auf Basis der Jahresnote. Diese Regelung soll ausschließlich für jene Schüler:innen gelten, die in diesem Jahr am BORG Dreierschützengasse zur Reifeprüfung antreten.

 

Hintergrund ist der Amoklauf eines ehemaligen Schülers an der Schule, bei dem neun Jugendliche und eine Lehrkraft getötet wurden. Die psychischen Belastungen und die Ausnahmesituation, unter der die Schulgemeinschaft seitdem steht, machen nach Ansicht aller fünf Parlamentsfraktionen eine reguläre Matura unmöglich. Gleichzeitig soll jenen Kandidat:innen, die dennoch eine mündliche Prüfung ablegen möchten, dies weiterhin offenstehen.

 

Die Fraktionen begründen den Schritt mit dem besonderen Schutzbedürfnis der betroffenen Jugendlichen. Der Antrag sieht vor, dass ein entsprechender Antrag auf Befreiung von der mündlichen Prüfung bis spätestens 31. August 2025 gestellt werden kann.

 

Ein bereits genehmigter Präsidialrundlauf soll sicherstellen, dass das Vorhaben ohne Verzögerung auf die Tagesordnung kommt. Nach der geplanten Budgetdebatte am Mittwochabend soll die Gesetzesnovelle im Rahmen der ersten Zuweisungssitzung diskutiert und verabschiedet werden.

 

Die Initiative wird parteiübergreifend als Zeichen der Solidarität und Verantwortung verstanden – und als Versuch, in einer Situation des unfassbaren Schocks zumindest eine Form der Entlastung für die jungen Menschen zu schaffen.

   

 

 

Herausgeber / Quelle: Parlamentskorrespondenz Österreich ¦ 


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