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Russischer Raketenangriff und wachsende Frustration: Selenskyj appelliert an Trump und den Westen

DMZ –  POLITIK ¦ Lena Wallner ¦           

 

Kiew – In einer beispiellosen Eskalation des Konflikts hat die russische Luftwaffe in der vergangenen Nacht laut ukrainischen Angaben den bisher größten Raketenangriff auf die Ukraine ausgeführt. Etwa 500 Geschosse, Drohnen und Raketen sollen in nur einer Nacht auf ukrainisches Gebiet abgefeuert worden sein. Während die Schäden und Opferzahlen noch ermittelt werden, wächst in Kiew die Frustration – und die Kritik des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj richtet sich zunehmend gen Westen, insbesondere an den US-Präsidenten Donald Trump.

 

In einem Interview mit ABC News äußerte Selenskyj klare Erwartungen: „Ich bin überzeugt, dass der Präsident der USA die Macht und das Gewicht hat, um voranzugehen.“ Seine Worte fallen nur zwei Wochen vor dem NATO-Gipfel in Den Haag, bei dem die Rolle der USA voraussichtlich im Fokus stehen wird. Symbolische Gesten reichen laut Selenskyj nicht mehr aus. Ein neues Sanktionspaket, das als „lähmend“ und „vernichtend“ beschrieben wird, liegt bereit – doch die USA müssen den ersten Schritt machen. „Abgesehen von den USA ist es egal, wer Sanktionen gegen Russland verhängen will. Wenn es nicht die USA sind, wird es keine echte Wirkung haben“, betonte der ukrainische Präsident.

 

Das geplante Sanktionspaket sieht unter anderem Strafzölle von 500 Prozent gegen Länder vor, die weiterhin russisches Öl und Gas kaufen, darunter China und Indien. Doch trotz scharfer Kritik von Donald Trump an Wladimir Putin Anfang Mai, als er den russischen Präsidenten nach intensiven Drohnenangriffen auf die Ukraine als „völlig verrückt“ bezeichnete, hat Trump die Sanktionen bisher nicht unterstützt. Stattdessen äußerte er erneut seine Überzeugung, dass Putin letztlich Frieden wolle.

 

Selenskyj wies diese Darstellung als naiv zurück. Die Ukrainer, so betonte er, hätten ein wesentlich tieferes Verständnis für die russische Mentalität als die Amerikaner. „Das macht einen entscheidenden Unterschied in der Einschätzung der Lage aus“, sagte er. Während die Spannungen steigen und der NATO-Gipfel näher rückt, bleibt die Frage offen, ob der Westen – und insbesondere die USA – die erhoffte Führungsrolle übernehmen werden, um den Konflikt zu deeskalieren.


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