
DMZ – GESELLSCHAFT ¦ Sarah Koller
Von der Integration zum ökonomischen Mehrwert: Neue Studien unterstreichen die Bedeutung gezielter Zuwanderung
Angesichts des demografischen Wandels rückt eine gezielte Einwanderungspolitik zunehmend in den Fokus wirtschaftspolitischer Debatten. Ökonomische Analysen zeigen: Migration kann ein entscheidender Faktor sein, um den Fachkräftemangel zu mildern und die wirtschaftliche Stabilität Deutschlands zu sichern – vorausgesetzt, die Integration in den Arbeitsmarkt gelingt.
Ein zentrales Ergebnis mehrerer aktueller Studien lautet: Der wirtschaftliche Effekt von Migration hängt maßgeblich davon ab, wer unter welchen Bedingungen einwandert. Während viele EU-Bürgerinnen und -Bürger rasch in den Arbeitsmarkt integriert werden und kaum auf staatliche Leistungen angewiesen sind, stellt sich die Situation bei Geflüchteten komplexer dar.
Oft vergehen Jahre, bis sie eine dauerhafte Beschäftigung finden und finanziell unabhängig werden. Doch hierbei steht – so betonen Experten – nicht der wirtschaftliche Nutzen im Vordergrund, sondern der humanitäre Auftrag. „Wie stark sich Migration fiskalisch auswirkt, ist eng verknüpft mit der Frage, wie schnell und nachhaltig die Eingliederung in den Arbeitsmarkt gelingt“, heißt es in einer wirtschaftswissenschaftlichen Analyse. Die Bandbreite möglicher Auswirkungen reicht dabei von kurzfristigen Kosten bis hin zu langfristigem volkswirtschaftlichem Gewinn.
Insbesondere die gezielte Zuwanderung von qualifizierten Fach- und Arbeitskräften gilt als zentraler Pfeiler für eine zukunftssichere Wirtschaftsstruktur. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) kommt zu dem Schluss, dass jährlich rund 400.000 qualifizierte Migrantinnen und Migranten nötig wären, um den demografiebedingten Rückgang der Erwerbsbevölkerung auszugleichen.
Auch das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) unterstreicht die strategische Bedeutung von Migration für die wirtschaftliche Resilienz des Landes. Präsident Marcel Fratzscher warnt zwar vor kurzfristigen Belastungen, verweist jedoch zugleich auf den langfristigen Gewinn: „Viele Unternehmen wären ohne die Arbeitsleistung von Zugewanderten kaum überlebensfähig. Migration ist kein Risiko, sondern eine Investition in die Zukunft.“
Migration allein sei zwar kein Allheilmittel, doch in Verbindung mit gezielter Bildungs- und Arbeitsmarktpolitik eröffne sie zentrale Chancen für Wohlstand und sozialen Zusammenhalt. Entscheidend sei, ob die politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen eine gelingende Integration ermöglichen.
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