­

Fahren mit Frittierfett: Ingenieur testet 50.000 Kilometer HVO-Diesel

DMZ –  INNOVATION ¦ Patricia Jungo

 

Dass Dieselmotoren mit gefiltertem, altem Frittierfett betrieben werden können, ist unter Auto-Enthusiasten kein Geheimnis. Doch Andreas Bauditz, ein Ingenieur aus Deutschland, wollte es genau wissen. In einem Selbstversuch tankte er seinen Audi A4 3.0 TDI über 50.000 Kilometer ausschließlich mit einem Dieselersatz aus Pflanzenabfällen – mit überraschend positiven Ergebnissen.

 

Der verwendete Kraftstoff, bekannt als HVO 100 (Hydrotreated Vegetable Oil), wird aus pflanzlichen Reststoffen wie gebrauchtem Frittieröl hergestellt. Während dieser alternative Diesel in einigen europäischen Ländern bereits an Tankstellen erhältlich ist, fehlt in Deutschland noch die entsprechende Zulassung. Doch das könnte sich bald ändern.

 

Audi hat HVO 100 bereits offiziell für bestimmte Modelle freigegeben, und auch die deutsche Politik zeigt Bewegung: Eine Einigung zur Aufnahme von Biodiesel in die Bundesemissionsverordnung wurde bereits erzielt.

 

Ein Blick in den Motorraum des Audi von Andreas Bauditz bestätigt die Praxistauglichkeit des alternativen Treibstoffs: Nach vier Jahren ausschließlicher Nutzung von HVO 100 attestierte ein Gutachten dem Motor einen „überdurchschnittlich sauberen und rußreduzierten Zustand“. Auch das renommierte Karlsruher Institut für Technologie (KIT) hat alternative Kraftstoffe wie HVO getestet und gibt grünes Licht.

 

Zwar kostet HVO 100 aktuell rund 10 bis 15 Prozent mehr als herkömmlicher Diesel, doch Experten halten eine steuerliche Förderung für machbar und sinnvoll. Damit könnte der nachhaltige Kraftstoff auch in Deutschland eine echte Alternative werden.

 

 

 

 

±www.trendsderzukunft.de/nur-positive-nachrichten.de±

Kommentar schreiben

Kommentare: 0