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Mundhygiene: Zahnseide im Einsatz zur Senkung von Schlaganfall- und Herzrisiken

DMZ –FORSCHUNG ¦ Patricia Jungo ¦  

 

Mundhygiene ist nicht nur für die Zähne grundlegend. Auch für die Gesamtgesundheit spielt sie eine sehr wichtige Rolle. Bis anhin wurde dabei die Wirkung von Zahnseide offensichtlich noch unterschätzt. Nun bringt eine bisher unveröffentlichte Studie an den Tag, dass sich durch Zahnseidennutzung das Schlaganfallrisiko wohl um bis zu 45 Prozent vermindern lässt. Der Vorteil von Zahnseide ist, dass sie billig und leicht zu nutzen ist.

 

Es braucht nur wenig Zeit, um die Zahnzwischenräume regelmässig zu reinigen und die Wirkung ist dabei gross. Wer schon Zahnseide benutzt hat, weiss genau, wieviele Essensreste sich zwischen den Zähnen einnisten und dort mit der Zeit Zahn- und Zahnfleischschäden verursachen. Leider ist es aber so, dass Leute, die keine Zahnseide brauchen (wollen), diese Probleme gar nicht wirklich mitbekommen.

 

Der Körper gewöhnt sich nämlich an die Entzündungen, die sich über Jahre festbeissen und er sendet auch kaum noch Schmerzsignale aus. Die Ergebnisse der aktuellen Studie aus den USA sind deutlich: Über 25 Jahre lang verfolgten Wissenschaftler der University of South Carolina die Zahnpflege von über 6000 Probanden. Diese waren durchschnittlich 62 Jahre alt und bekamen regelmässig Fragebögen.

 

Die Forscher wollten dabei bewusst auch andere Faktoren erfassen, die ein Schlaganfallrisiko erhöhen konnten, wie beispielsweise Diabetes oder Bluthochdruck. Von den Teilnehmern benutzten 65 Prozent mindestens einmal wöchentlich Interdentalbürsten (Bürsten für die Zahnzwischenräume) sowie Zahnseide für ihre Mundhygiene. Es kam bei diesen Personen deutlich seltener zu Karies und Paradontitis als bei den Probanden, die Zähne und Zunge nur mit der Zahnbürste putzten und einmal jährlich zum Zahnarzt gingen.

 

Während den Probejahren erlitten 434 Teilnehmer einen Schlaganfall. Es stellte sich dabei heraus, dass die Personen, welche Zahnseide nutzten, zu 20 Prozent weniger von einem Schlaganfall betroffen waren, der auf ein verstopftes oder verengtes Blutgefäss zurückzuführen war. Bei Schlaganfällen durch ein Gerinsel lag die Risikoreduktion gar um die 45 Prozent. Auch Vorhofflimmern des Herzens trat bei der Gruppe der Zahnseidennutzer immer noch um 12 Prozent seltener auf. All diese Ergebnisse zeigen klar den Wert von Zahnseide in der Mundhygiene. Die Nutzung kostet kaum Zeit und ist preiswert; Gründe genug damit zu beginnen.

 

 

 

Quelle:

sience.orf.at/trendsderzukunft.de

sience.orf.at


 

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