AT: Sicherheitsbericht 2022: Kriminalität erreicht wieder vorpandemisches Niveau

DMZ –  POLITIK ¦ MM ¦ Lena Wallner ¦           

 

Wien (PK) – Die Kriminalität in Österreich ist im Jahr 2022 wieder auf das vorpandemische Niveau gestiegen, wie aus dem neuesten Sicherheitsbericht des Innenministeriums hervorgeht. Insgesamt wurden 488.949 Anzeigen registriert, was eine Steigerung von 19 % im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Trotz dieses Anstiegs liegen die Zahlen weiterhin im zehnjährigen Trend rückläufiger Kriminalität. Zudem konnte die Aufklärungsquote zum sechsten Mal in Folge über 50 % gehalten werden.

 

Anstieg in fast allen Deliktsbereichen

Ein signifikanter Anstieg der Kriminalität war in nahezu allen Deliktsbereichen zu verzeichnen. Besonders im Bereich Cybercrime wurden neue Höchststände erreicht. Mit 60.195 Delikten stieg Cybercrime im engeren Sinne um 44,5 % im Vergleich zu 2021, und der Internetbetrug nahm um 23,1 % zu. Innerhalb der letzten zehn Jahre hat sich die Zahl der Anzeigen im Bereich pornographische Darstellung Minderjähriger vervierfacht.

 

Die Gewaltkriminalität nahm ebenfalls zu, mit einem Anstieg der Anzeigen um 16,9 % auf 78.836 Fälle. Darunter wurden 3.296 Gewaltdelikte unter Verwendung von Schuss-, Hieb- oder Stichwaffen begangen, wobei Stichwaffen mit 2.393 Fällen den größten Anteil ausmachten.

 

Steigende Zahl von Morden und Vergewaltigungen

Im Jahr 2022 wurden 191 Morde angezeigt, von denen 58 vollendet und 133 im Versuchsstadium blieben. Insgesamt wurden 72 Menschen (39 Frauen und 33 Männer) getötet. Die Aufklärungsquote bei den vollendeten Morden lag bei 89,7 %. Der Bericht zeigt, dass 81 % der Opfer in einer familiären Beziehung oder einem Bekanntschaftsverhältnis mit den Tätern standen.

 

Auch bei den Vergewaltigungen gab es einen Anstieg um 8,1 % auf 1.139 angezeigte Straftaten, davon 964 vollendet. Unter den Tatverdächtigen befanden sich 860 Männer und zwölf Frauen, während die Opfer überwiegend Frauen (925) und in geringerer Zahl Männer (47) waren.

 

Einbrüche und Betrugsdelikte nehmen zu

Die Zahl der Einbrüche in Wohnräume stieg im Vergleich zu 2021 um 29,1 %, wobei die Aufklärungsquote leicht auf 17 % zunahm. Betrugsdelikte nahmen um 17,6 % zu, was auf die zunehmende Digitalisierung und die damit verbundene Ausweitung der Angriffsziele zurückzuführen ist.

 

Verstöße gegen das Suchtmittelgesetz

Ein leichter Anstieg wurde auch bei Verstößen gegen das Suchtmittelgesetz verzeichnet. Insgesamt gab es 34.928 Anzeigen, was eine Zunahme von 0,3 % im Vergleich zum Vorjahr bedeutet.

 

Fazit

Der Sicherheitsbericht 2022 zeigt einen deutlichen Anstieg der Kriminalität nach dem Ende der pandemiebedingten Einschränkungen. Trotz des Anstiegs bleiben die Zahlen im langjährigen Trend rückläufiger Kriminalität. Besonders besorgniserregend ist der Anstieg in den Bereichen Cybercrime, Gewaltkriminalität und Betrugsdelikte. Die kontinuierlich hohe Aufklärungsquote von über 50 % zeigt jedoch die Effektivität der Strafverfolgungsbehörden in Österreich.

 

 

Herausgeber / Quelle: Parlamentskorrespondenz Österreich ¦ 


Fehler- und Korrekturhinweise

Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an:

  • Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben.
  • Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge.
  • Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. Das erleichtert es uns, Ihre Fehler- oder Korrekturhinweise zu überprüfen und die Korrektur möglichst schnell durchzuführen.

Wir prüfen eingegangene Fehler- und Korrekturhinweise so schnell wie möglich. Vielen Dank für Ihr konstruktives Feedback!

Kommentar schreiben

Kommentare: 0