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Weitere Studie zeigt: Masken und Luftreiniger reduzieren SARS-CoV-2-Übertragung 

DMZ – WISSENSCHAFT ¦ Lena Wallner ¦       

 

Eine kürzlich durchgeführte Studie in der Schweiz hat die Wirksamkeit von Masken und Luftreinigern zur Eindämmung der SARS-CoV-2-Übertragung in Schulen untersucht. Die Ergebnisse dieser umfassenden Untersuchung, die von Januar bis März 2022 in zwei weiterführenden Schulen durchgeführt wurde, liefern wertvolle Erkenntnisse über die Bedeutung von Infektionsschutzmaßnahmen in Bildungseinrichtungen.

 

Während der COVID-19-Pandemie stand die Schließung von Schulen weltweit im Zentrum kontroverser Diskussionen. Eine deutsche Studie schätzte, dass Schulkontakte zwischen 2% und 20% zur Gesamtübertragung des Virus in der Bevölkerung beitrugen. Maßnahmen wie die Maskenpflicht und verbesserte Belüftungssysteme wurden eingeführt, um die Infektionsraten zu senken.

 

Die Schweizer Studie ging einen Schritt weiter und kombinierte epidemiologische, umweltbezogene und molekulare Daten, um ein umfassendes Bild der Übertragungsdynamik in Schulräumen zu zeichnen. Über einen Zeitraum von sieben Wochen sammelten die Forscher Daten zu Fällen von Atemwegserkrankungen, CO2-, Aerosol- und Partikelkonzentrationen sowie zum Nachweis von Atemwegsviren in Bioaerosolen und Speichelproben von Schülern.

 

Studie bestätigt bereits Bekanntes

Ein zentrales Ergebnis der Studie war, dass die allgemeine Maskenpflicht die Konzentration von SARS-CoV-2 in der Luft signifikant senkte. Die epidemiologische Modellierung zeigte, dass das Tragen von Masken tatsächlich Infektionen verhinderte. Diese Ergebnisse decken sich mit früheren Untersuchungen, die eine niedrigere Inzidenz von COVID-19 in Schulen mit Maskenpflicht nachwiesen.

 

Die Einführung von Luftreinigern führte ebenfalls zu einer Reduzierung der Anzahl und Masse von Aerosolpartikeln in den Klassenzimmern. SARS-CoV-2 wurde auf den Filtern der Luftreiniger nachgewiesen, was deren Fähigkeit zur Entfernung von Viruspartikeln aus der Luft unterstreicht. Allerdings konnte die epidemiologische Analyse keine eindeutige Reduktion der Übertragungsrate durch Luftreiniger feststellen. Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass die Luftreiniger erst gegen Ende des Studienzeitraums installiert wurden, als möglicherweise bereits ein großer Teil der Schüler infiziert war. Zudem konnten Luftreiniger die Übertragung außerhalb der Klassenzimmer, zum Beispiel während Pausen, nicht verhindern.

 

Die Studie bestätigt die luftgetragene Übertragung von SARS-CoV-2 in Schulen und hebt die Effektivität von Masken als Schutzmaßnahme hervor. Während Luftreiniger die Partikelkonzentration in der Luft verringern, bleibt ihr Einfluss auf die tatsächliche Übertragungsrate noch eher unklar. Gründe dafür könnten in der späten Installation der Geräte und ihrer begrenzten Wirkung außerhalb der Klassenzimmer liegen.

 

Insgesamt bietet diese Studie wichtige Erkenntnisse für die öffentliche Gesundheit und die Gestaltung von Maßnahmen zur Eindämmung von Atemwegsinfektionen in Schulen. Sie zeigt, dass Masken eine wirksame Maßnahme zur Reduzierung der Virusübertragung sind und dass Luftreiniger das Potenzial haben, die Luftqualität zu verbessern. Künftige Studien sollten die Langzeiteffekte und die optimale Kombination verschiedener Schutzmaßnahmen weiter untersuchen.

 

Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung einer Kombination von Maßnahmen zur Kontrolle der Verbreitung von Atemwegsinfektionen in dicht besetzten Innenräumen wie Schulen. Sie bieten wertvolle Anhaltspunkte für Gesundheitsbehörden und Entscheidungsträger, wie der Schulbetrieb sicherer gestaltet werden kann, ohne die negativen Auswirkungen von Schulschließungen erneut in Kauf nehmen zu müssen.

 

 

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