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Paritätischer Armutsbericht: 14,2 Millionen Menschen betroffen

DMZ –  POLITIK ¦ MM ¦ Lena Wallner ¦          

 

Der Paritätische Armutsbericht verdeutlicht, dass die Armut in Deutschland weiterhin auf einem besorgniserregend hohen Niveau verharrt. Aktuellen Daten zufolge leben 16,8 Prozent der Bevölkerung in Armut, wobei deutliche regionale Unterschiede zwischen den Bundesländern festzustellen sind.

 

Fast zwei Drittel der erwachsenen Armen sind entweder erwerbstätig oder beziehen bereits Rente oder Pension, während ein Fünftel der Armen Kinder sind. Der Paritätische Gesamtverband identifiziert entscheidende Handlungsfelder in der Verbesserung der Erwerbseinkommen, der Renten und einer Neugestaltung des Kinderlastenausgleichs.

"Die Ergebnisse sind gemischt, aber es gibt keinen Grund zur Entwarnung", betont Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands. Zwar scheint der Trend zunehmender Armut auf Bundesebene oberflächlich betrachtet gestoppt zu sein, aber er ist keineswegs umgekehrt. Dem Armutsbericht zufolge sind in diesem wohlhabenden Land 14,2 Millionen Menschen von Armut betroffen. Im Vergleich zum Vorjahr sind fast eine Million Menschen mehr von Armut betroffen als vor der Pandemie, Energie- und Preiskrise im Jahr 2019 und 2,7 Millionen mehr als im Jahr 2006. Besonders betroffen sind Alleinerziehende, Familien mit vielen Kindern sowie Menschen mit geringer Bildung oder ohne deutsche Staatsangehörigkeit. Die Kinderarmut erreicht laut der Studie einen neuen traurigen Rekordwert: Mehr als jedes fünfte Kind ist mittlerweile von Armut betroffen (21,8 Prozent). Bei Alleinerziehenden liegt die Armutsquote bei alarmierenden 43,2 Prozent.

 

Die regionalen Unterschiede sind beträchtlich. Während in Bayern jeder achte Einwohner von Armut betroffen ist, betrifft es in Sachsen-Anhalt, Nordrhein-Westfalen und Hamburg jede fünfte Person, in Bremen sogar fast jede dritte. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Armut in Berlin besonders stark gesunken (von 20,1 auf 17,4 Prozent), während sie in Hamburg, Schleswig-Holstein und im Saarland besonders stark gestiegen ist.

 

Der Paritätische Gesamtverband fordert die Bundesregierung zu einer entschlossenen Armutsbekämpfungspolitik auf. Dazu gehören aus Sicht des Verbands unter anderem eine Anhebung des Mindestlohns auf 15 Euro, der Ausbau der Kinderbetreuung, eine Kindergrundsicherung zum Schutz vor Armut und eine solidarische Pflegeversicherung als Vollversicherung.

 

 

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