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Neues Schiff mit sehr geringer Schadstoffemission

Bildquelle: hereon.de
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DMZ –INTERNATIONAL ¦ Patricia Jungo ¦  Bildquelle: hereon.de

 

Auf einem Forschungsschiff namens „Coriolis“ sollen künftig Küsten-, Werkstoff-, Wasserstoff- und Membranforschung betrieben werden. Es handelt sich laut dem Betreiber, dem Helmholtz-Zentrum Hereon in Geesthacht an der Elbe um ein weltweit einmaliges interdisziplinäres Spektrum.

 

Dieses, sich derzeit bei der Hitzler Werft in Lauenburg im Bau befindende Schiff, wird eines der umweltfreundlichsten Wasserfahrzeuge der Welt sein. Darant ändert auch die Tatsache nicht, dass es mit einem 45-Kilowatt-Hilfsmotor mit Diesel-Antrieb ausgestattet ist. Dieser emittiert aber fast keine Schadstoffe und auch Kohlenstoffidioxid (CO2) wird in den Abgasen kaum zu finden sein. Mit einer von den Hereon-Wissenschaftlern für den industriellen Einsatz entwickelten Technik werden diese abgetrennt und gesammelt.

 

Diese Membran hält CO2 zurück, sodass es als Chemierohstoff zum Einsatz kommen kann oder in tiefen geologischen Formationen endgelagert und der Atmosphäre auf diese Weise dauerhaft entzogen wird. Bei der Dillinger Hütte im Saarland funktioniert bereits eine industrielle Anlage, mit der CO2 aus Abgasen entfernt wird, mit dem Ziel, das Gas zu nutzen und die Umwelt zu entlasten. Eine weitere Membran hat die Aufgabe den Sauerstoffgehalt in der Verbrennungsluft zu vermindern. Auf diese Weise kann die Temperatur in den Zylindern reduziert werden. So entstehen weniger Stickoxide. Der Antrieb des rund 30 Meter langen Schiffs wird von Elektromotoren sichergestellt. Es bietet Platz für 2 - 3 Besatzungsmitgliedier und 12 Wissenschaftler.

 

Der Strom für die Elektromotoren kommt von einer 100-Kilowatt-Brennstoffzelle, die mit grünem Wasserstoff betrieben wird. Auch deren Abwärme wird genutzt, was ihren Wirkungsgrad sehr hochhält. Im Normalfall wird Wasserstoff in Drucktanks bis zu 800 bar oder in flüssiger Form in Kyrotanks transportiert. Dort beträgt die Temperatur minus 253 Grad Celsius. Bei der Coriolis verhält es sich etwas anders und sie hat einen Metallhydridtank an Bord, in dem Wasserstoff in unzähligen Poren gespeichert ist. Der Vorteil gegenüber einem konventionnellen Speichersystem ist, dass der Platzbedarf viel geringer ist. In elektrisch angetriebenen und in Deutschlang gebauten U-Booten kommt das System schon zum Einsatz. Damit der Wasserstoff in den Speicher gelangen kann, muss dieser gekühlt werden. Soll die Brennstoffzelle laufen, muss er wieder raus, was seine Erwärmung auf etwa 50 Grad voraussetzt.

 

Wärmeenergielieferant ist die Brennstoffzelle selbst. Das Schiff wird wohl im Frühjahr für seine ersten Forschungsfahrten bereit sein. Die Baukosten situieren sich bei 13,5 Millionen.

 

 

 

±via/trendsderzukunft±

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