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Fallstudie: Auswirkungen von 217 SARS-CoV-2-Impfungen auf das adaptive Immunsystem

DMZ –  WISSENSCHAFT ¦ Lena Wallner ¦    

 

Studie zeigt: Hypervakzination führt zu erhöhten adaptiven Immunantworten

Eine kürzlich veröffentlichte Studie von Katharina Kocher, Carolin Moosmann, Felix Drost, Christine Schülein, Pascal Irrgang, Philipp Steininger und Kollegen beleuchtet die Auswirkungen von Hypervakzination auf das adaptive Immunsystem. Die Forschung, veröffentlicht am 4. März 2024, untersucht die Fallstudie eines 62-jährigen Mannes aus Magdeburg, Deutschland, der sich aus persönlichen Gründen und außerhalb klinischer Studien insgesamt 217 Impfungen gegen SARS-CoV-2 unterzog.

 

Die Studie zeigt, dass Prime-Boost-Impfungen die Immunantwort verbessern können, während eine chronische Antigenexposition zu Immuntoleranz führen kann. Dennoch sind die Vorteile, Grenzen und Risiken wiederholter Impfungen beim Menschen noch nicht vollständig verstanden.

 

Die Forscher berichten, dass der hypervakzinierte Einzelne (HIM) trotz der außergewöhnlich hohen Anzahl von Impfungen keine schwerwiegenden Impfnebenwirkungen erlebte. Über einen Zeitraum von 29 Monaten erhielt HIM 217 Impfungen gegen SARS-CoV-2. Die Immunreaktionen von HIM wurden eingehend untersucht und zeigen eine erhebliche Zunahme sowohl der Spike-spezifischen Antikörper als auch der T-Zellen. Trotz der erhöhten Menge an Immunantworten blieb die Qualität dieser Antworten im Wesentlichen erhalten.

 

Die Analyse der adaptiven Immunantworten von HIM zeigte erhöhte Mengen an Spike-spezifischen Antikörpern und T-Zellen im Vergleich zur Kontrollgruppe. Obwohl HIM keine Anzeichen einer vergangenen SARS-CoV-2-Infektion aufwies, zeigte die Studie eine erhebliche Steigerung der Neutralisierungskapazität von HIMs Serum gegenüber Wildtyp- und Omikron-B1.1.529-Spikeproteinen im Vergleich zur Kontrollgruppe.

 

Interessanterweise zeigten HIMs T-Zellen eine höhere Empfindlichkeit gegenüber den verabreichten Peptiden im Vergleich zur Kontrollgruppe. Trotz der erhöhten Immunantworten und der höheren Empfindlichkeit gegenüber den Peptiden bleibt die Qualität der adaptiven Immunantworten von HIM intakt.

 

Zusammenfassend zeigt diese Fallstudie, dass Hypervakzination zu einer verstärkten adaptiven Immunantwort führt, ohne schwerwiegende Nebenwirkungen zu verursachen. Die Forscher betonen jedoch, dass Hypervakzination keine empfohlene Strategie zur Verbesserung der Immunantwort ist und weitere Studien erforderlich sind, um die Langzeitfolgen zu verstehen.

Die Ergebnisse dieser Studie tragen dazu bei, das Verständnis über die Immunantwort auf wiederholte Impfungen zu erweitern und könnten wichtige Implikationen für die Impfstrategien in der Zukunft haben.

 

 

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