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AfD und das Potsdamer Treffen - Tiefergehende Verbindungen als bisher bekannt

DMZ –  POLITIK ¦ Lena Wallner ¦          

 

Die jüngsten Enthüllungen über das "Potsdamer Treffen", das von Medienhäusern wie Correctiv aufgedeckt wurde, offenbaren eine deutlichere Verbindung zwischen der AfD und rechtsextremen Kreisen, als bisher bekannt war. Recherchen von WDR, NDR und der Süddeutschen Zeitung (SZ) haben ergeben, dass das Treffen, das Ende November in einer Villa nahe Potsdam stattfand, enger mit der Parteispitze um AfD-Chefin Alice Weidel verbunden ist als bisher angenommen.

 

Bislang war bekannt, dass neben einem AfD-Landtags- und einem AfD-Bundestagsabgeordneten auch Weidels persönlicher Mitarbeiter Roland Hartwig an dem Treffen im "Landhaus Adlon" teilgenommen hatte. Doch die neuen Erkenntnisse zeigen, dass auch Arne Friedrich Mörig, Sohn des Veranstalters des Treffens mit Rechtsextremen, enger mit Weidel und der AfD verbunden ist als zuvor bekannt.

 

Mörig wurde direkt aus Mitteln des AfD-Bundesvorstands bezahlt, insbesondere aus dem persönlichen Budget von Weidel als Parteichefin. Er hielt bei dem Treffen in Potsdam sogar einen Vortrag über die Gründung einer neurechten Social-Media-Agentur, deren Pläne von netzpolitik.org veröffentlicht wurden. Es wird auch berichtet, dass er einen Vertrag für die AfD hatte und im Bereich Social Media tätig war.

 

Obwohl Mörig bei dem Treffen in Potsdam anwesend war, soll er nicht in der Bundesgeschäftsstelle der AfD präsent gewesen sein, sondern im Hintergrund operiert haben. Es wird angenommen, dass er dem Bundesvorstand der AfD die Pläne zur Gründung einer Influencer-Agentur präsentiert hat. Nach der Veröffentlichung der Recherchen von Correctiv wurde sein Vertrag mit der AfD gekündigt.

 

Die Parteispitze der AfD versuchte das Treffen in Potsdam zunächst als "privates Treffen" herunterzuspielen und distanzierte sich von den Enthüllungen. Allerdings gibt es klare Hinweise darauf, dass auch Parteichef Tino Chrupalla möglicherweise an einem Treffen von Mörigs Düsseldorfer Runden teilgenommen hat.

 

Die Recherchen von Correctiv haben eine neue Debatte über ein mögliches Verbot der AfD ausgelöst. Die Verbindungen zu rechtsextremen Kreisen, insbesondere die Assoziationen mit der Heimattreuen Deutschen Jugend (HDJ), sind äußerst heikel für die Partei, insbesondere in Anbetracht früherer Probleme mit ähnlichen Verbindungen.

 

Die AfD steht nun nicht nur im Fokus der Öffentlichkeit, sondern auch im Mittelpunkt einer intensiven Debatte über ihre Rolle und Verbindungen. Trotz mehrerer Anfragen haben weder die Bundes-AfD noch beteiligte Personen wie Thomas Grebien zu den Zusammenhängen Stellung genommen.

 

Die Enthüllungen werfen ein deutliches Licht auf die Verstrickungen zwischen der AfD und rechtsextremen Kreisen und stellen die Partei vor große Herausforderungen. Die öffentliche Debatte über die Zukunft der AfD und mögliche Konsequenzen aus diesen Verbindungen dürfte weiter anhalten.


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