CH: Die Sage vom verschwundenen Wald im Bichelsee

DMZ –  SAGE ¦ Patricia Jungo ¦                        

 

Der Bichelsee liegt an der Grenze der Kantone Thurgau und Zürich. Er soll so einige Geheimnisse hüten und man munkelt, es sei dort schon einiges verschwunden. Unter anderem zwei Burgen und auch ein Wald – so überliefert es jedenfalls eine Sage.

 

Im Thurgau, dicht an der Grenze zum Kanton Zürich, liegt der Bichelsee beim gleichnamigen Dorf. Hier stand früher eine Burg. Über den See soll einst bis zum Haselberg, wo eine weitere Burg stand, eine Kette gezogen gewesen sein, die einem Eichhörnchen als Brücke diente, um in gefahrvollen Zeiten Briefe von einem Burgherrn zum anderen zu tragen.

 

An der Stelle des Bichelsees, in dessen dunkelgrünem Wasser sich die nahen waldigen Hügel spiegeln, war zudem einst ein Eichenwald, der einer frommen Witwe gehörte. Doch dieser wurde ihr von einem zwieträchtigen Nachbar genommen und wie viel sie auch klagte, ihr Jammer fand kein Gehör. Da verwünschte sie den geraubten Wald. Die Erde erbebte, ein schrecklicher Sturm brach los, feurige Zeichen drohten am Himmel und als der Tag wieder anbrach, breitete sich ein See über den verschwundenen Wald aus. Lange Zeit zerrissen die Fischernetze an den aus der Tiefe hervorragenden Eichen.

 

Noch lange Zeit glaubten die Einheimischen, der See sei unergründlich und stehe durch verborgene unterirdische Gänge mit weit entlegenen Gewässern in Verbindung.

 

(Quellen: Theodor Vernaleken, Alpensagen - Volksüberlieferungen aus der Schweiz, aus Vorarlberg, Kärnten, Steiermark, Salzburg, Ober- und Niederösterreich, Wien 1858, www.sagen.at)

 

Die Sage heute:  Im Jahre 1209 sind die Burgherren von Bichelsee erstmals in einer Urkunde erwähnt. Von den einstigen Burgen Alt-Bichelsee und Burg Landsberg ist heute kaum noch etwas ersichtlich.

Burg Alt-Bichelsee: Auf einem Berggrat im Westen des Dorfes Bichelsee sind ein Wall und Gräben zu sehen.

Burg Landsberg: Die Burg wurde um 1250 erbaut – sie stand etwa 100 m nördlich der Gemeindegrenze, auf dem Gemeindegebiet von Wängi. Nach ihrem Zerfall zur Ruine diente sie als Steinbruch.

 

 

 

Quelle: ±www.bergwelten.com±

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