Rechtskonservatismus ist im "Trend"

DMZ –  POLITIK ¦ Daniel Birkhofer ¦               

KOMMENTAR

 

Rechtskonservatismus ist im "Trend", er wird sich noch verstärken in den nächsten Jahren... Argentinien, Niederlande, Italien, Ungarn (und gerade aktuell dazu der Auftritt von Orban in Zürich vor einem kritiklosen Publikum)...

 

Rechtspopulisten haben einen primären Bewirtschaftungsort - eine primäre Bewirtschaftungszone:

der Ort oder die Zone der EMPÖRUNG hochzufahren; Empörungsmanagement zielt einzig und allein auf Affektsteigerungen ab. Mit Empörten lässt sich ein einfaches Spiel spielen: Empörte sind emotional - und nicht rational - empfänglich, verletzlich und bedürftig nach großer "Hilfe" von großen "Größen" der Vollmündigkeit. Sie himmeln sie förmlich an; es ist ein Hauch Erotik in der Luft - die Lust zum erregten Brüllen, Ausrufen, Pöbeln und vehementen Schuldzuweisen (Anti-Etatismus, Anti-Fiskalismus und Verbositas sind das Ejekt). Der modus vivendi der Simplizität, des Banalisierens und "schlichten" Einordnens.

 

Würden die Rechtspopulisten - was sie NIE taten - ZORNsammelstellen bilden, dann würden sie mit konkreten, umsetzungstauglichen (Akzeptanzebene, Finanzebene, Gerechtigkeitsebene...) und praktischen Ideen und Vorschlägen aufwarten. Rechtspopulisten wären dann Revolutionäre und stünden mit ihrer Person persönlich in der Schuld und trügen den hohen Preis der Folgen ihres Handelns... Das tun sie aber nicht; sie spannen das Empörungsvolk vor den "Karren" der Verlockungen. Heuchelei und Doppelmoral, Panik und Eitelkeit sind die Verbündeten und Gebote der modernen Stunde.

 

Zorn ist immer einem ZIEL verpflichtet; Empörung allein den starken und impulsiven AFFEKTEN verschrieben...

(bei Interesse: siehe P. Sloterdijk dazu in seinem Buch "Zorn und Zeit")

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