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Die Rolle der Mundgesundheit bei COVID-19

DMZ –  WISSENSCHAFT ¦ Lena Wallner ¦                      

 

In den letzten Jahren hat die Bedeutung der Mundgesundheit in Bezug auf systemische Erkrankungen, einschließlich COVID-19, zunehmend an Bedeutung gewonnen. Neueste Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass der Mund eine entscheidende Rolle in der Entstehung und dem Verlauf von COVID-19 spielen könnte. Dieser Artikel nimmt Sie mit auf eine Reise in die faszinierende Welt der Mundgesundheit und wie sie in direktem Zusammenhang mit der Pandemie steht.

 

Ein Schlüsselaspekt, der hier beleuchtet wird, ist der sogenannte "orale-vaskuläre-pulmonale Infektionsweg." Dieser Mechanismus könnte erklären, wie die Mundhöhle als Eintrittspforte für das Virus fungiert und letztendlich die Schwere und Dauer von COVID-19 beeinflusst. Dieses Konzept wirft auch ein neues Licht auf die Verbindung zwischen Parodontitis und der Schwere von COVID-19, einschließlich des erhöhten Sterberisikos.

 

Die Studie diskutiert ausführlich, wie orale Pathologien und virale Infektionen in der Mundhöhle einen vielschichtigen Einfluss auf den Krankheitsverlauf haben. Sie betrachtet auch die Rolle der Mundhygiene bei der Milderung von COVID-19 und beleuchtet die Beweise für eine anhaltende Konzentration des Virus im Mund, insbesondere in Bezug auf post-akutes COVID, das oft als "Long-COVID" bezeichnet wird.

 

Darüber hinaus bietet dieser Artikel Einblicke in das aufstrebende Forschungsfeld, das die Verbindung zwischen oraler Dysbiose und der Entwicklung von systemischen Erkrankungen erkundet. Mundbakterien haben sich nicht nur als Beteiligte in der Pathophysiologie von Zuständen wie Diabetes Typ II, Herzerkrankungen, neurodegenerativen Erkrankungen und rheumatoider Arthritis herausgestellt, sondern auch in hämatologische Störungen, die die Thrombozytenaktivierung, die Leukozytenproduktion und die Endothelfunktion beeinflussen.

 

Die vorgestellten Beweise legen nahe, dass bestimmte parodontale Pathogene aus dem subgingivalen Biofilm über den Blutkreislauf in andere Teile des Körpers gelangen und somit die Entwicklung und das Fortschreiten systemischer Erkrankungen beeinflussen könnten.

 

Ein Schlüsselkonzept dieses Artikels ist die Idee eines "oralen-vaskulären-pulmonalen" Infektionswegs von SARS-CoV-2, der als zentraler Mechanismus für schwere COVID-19-Lungenerkrankungen betrachtet wird. Dieses Modell wirft ein Licht auf die Bedeutung der Mundgesundheit und erklärt, warum ein hoher Virusgehalt im Mund und das Vorhandensein von Parodontitis mit schweren Verläufen von COVID-19 in Verbindung gebracht werden.

 

Durch die detaillierte Analyse dieses Infektionswegs wird verdeutlicht, warum er die Schwere der akuten und post-akuten Phasen von COVID-19 beeinflussen kann. Dabei liegt der Fokus auf vaskulären pathologischen Prozessen und viralen Wechselwirkungen mit den Blutgefäßen. Darüber hinaus wird die Auswirkung des Mundgesundheitszustands, der Mundhygienemaßnahmen und der parodontalen Therapie auf den Verlauf von COVID-19 eingehend untersucht.

 

Ein tiefes Verständnis der Rolle des Mundes in der Pathogenese von COVID-19 könnte dazu beitragen, zukünftige Präventions- und Behandlungsstrategien zu entwickeln. Die Betonung der Mundgesundheit als bedeutenden Faktor im Umgang mit der Pandemie könnte uns einen Schritt näher zur Bewältigung dieser globalen Herausforderung bringen.

Zusammenfassung des oral-vaskulären-pulmonalen Modells des viralen Transfers.

  • A Anfängliche virale Infektion des Epithels der Schleimhaut der oberen Atemwege (Nase und Mund).
  • B Bildung eines viralen Reservoirs im Mund (Speichel, Gingivale Krevikularflüssigkeit, Zahnbelag, Parodontalgewebe, Speicheldrüsen).
  • C Übertragung viraler Partikel/Elemente in die venöse Drainage des Zahnfleischs, begünstigt durch Mikro-Ulzera des sulkularen/Taschenfutterepithels aufgrund von Gingivitis oder Parodontitis.
  • D Intravaskuläre Passage viraler Partikel/Elemente von der venösen Drainage des Mundes zu den Hals- und Brustvenen (Jugular- und obere Hohlvene), die rechte Herzhälfte(E) und in den Lungenkreislauf über die Lungenarterie (F), vorwiegend in den stark durchbluteten Schwerpunktperipherien der Lunge.
  • G Direkte Interaktion viraler Partikel/Elemente mit den Endothelzellen der pulmonalen Mikrovaskulatur, mit intravaskulären prokoagulanten und proinflammatorischen viralen Wechselwirkungen, die zu einer endothelialen Dysfunktion, Vasokonstriktion und intravaskulärer Thrombose (Immunthrombose) führen(H).
  • I Normales Kapillarnetz.
  • J Vaskuläre Stauung und gestörte Lungendurchblutung, die zu Lungenschäden führen, vorwiegend in den Lungenperipherien, mit aufwärtsgerichteter pulmonaler Arteriovenöser (AV) Shuntbildung, mit erweiterten proximalen Blutgefäßen, was die Erhaltung des physiologischen Totraums in den Atemwegen und die sogenannte 'stille Hypoxämie' erklärt.

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