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AT: AQ Austria baut Qualitätssicherung bei Weiterbildung, non-formalen und informellen Kenntnissen aus

DMZ –  POLITIK ¦ MM ¦ Lena Wallner ¦                                    

 

Wien - Im Jahr 2022 hat die Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung Austria (AQ Austria) ihre Aufgaben im Bereich Qualitätssicherung erweitert, um auf neue gesetzliche Anforderungen zu reagieren.

 

Der aktuelle Jahresbericht 2022 (III-1026 d.B.) beleuchtet die breite Palette der Leistungen von AQ Austria und hebt insbesondere die Fortschritte in den Bereichen hochschulische Weiterbildung und Anerkennung von non-formalen und informell erworbenen Kenntnissen hervor. Ein weiterer Schwerpunkt des Berichts ist der aktuelle Dreijahresbericht der AQ Austria zur Entwicklung der Qualitätssicherung an Hochschulen, der speziell auf die Lehren eingeht, die aus den Herausforderungen der COVID-19-Pandemie abgeleitet werden können.

 

Weiterentwicklung der Qualitätssicherung im Hochschulbereich

AQ Austria übernimmt die externe Qualitätssicherungsaufgaben für den Hochschulbereich in Österreich. In Österreich gibt es vier Hochschulsektoren, darunter öffentliche Universitäten, Fachhochschulen, Privathochschulen und Privatuniversitäten sowie Pädagogische Hochschulen, die jeweils unterschiedliche Verfahren zur externen Qualitätssicherung haben. Das gemeinsame Ziel dieser Verfahren ist laut AQ Austria, die Qualität der Studienangebote, der Lehre und der Forschung sicherzustellen, zum Wohl der Studierenden, der Partnerhochschulen, der zukünftigen Arbeitgeber und vor allem der Gesellschaft. Diese externe Qualitätssicherung muss ständig weiterentwickelt werden, um den Veränderungen im Hochschulsektor gerecht zu werden, so der Bericht von AQ Austria.

 

Im Jahr 2022 konnte AQ Austria wichtige Schritte in der Weiterentwicklung der externen Qualitätssicherung setzen. So wurde die neue Aufgabe der Überwachung von Weiterbildungslehrgängen durch eine Verordnung geregelt. Für Fragen im Zusammenhang mit der Meldung und "Marktzulassung" ausländischer Studienangebote wurden Expertengutachten im Wissenschaftsministerium angestoßen, die als Grundlage für gesetzliche Änderungen im Bereich grenzüberschreitender Studienangebote in Österreich dienen sollen. AQ Austria hat auch die Erfahrungen aus Audits von Privatuniversitäten und Pädagogischen Hochschulen analysiert und sie genutzt, um die entsprechenden Standards und Verordnungen weiterzuentwickeln. In Projekten zu aktuellen Themen hat AQ Austria im Jahr 2022 Fragen der Gleichstellung und Vielfalt sowie die Vernetzung mit Einrichtungen, die sich mit der Recognition of Prior Learning (RPL) im Sinne der Anerkennung non-formal und informell erworbener Kompetenzen befassen, behandelt. Die Agentur hat sich auch verstärkt mit Aspekten des Erwerbs und der Qualitätssicherung von Micro-Credentials im Kontext der Förderung des lebenslangen Lernens auseinandergesetzt, was für den europäischen Bildungsraum immer wichtiger wird. AQ Austria ist auch Teil der "Thematic Peer Group C on Quality Assurance (TPG C on QA)", die im Rahmen der Bologna Follow-up Group (BFUG) eine harmonisierte und transparente Qualitätssicherung im Europäischen Hochschulraum anstrebt.

 

Im Projekt EMINENT hat die österreichische Qualitätssicherungsagentur die Implementierung eines internen Qualitätsmanagements an fünf Hochschulen in Haiti unterstützt. Das Projekt wurde von der EU-Kommission mit Erasmus+-Mitteln kofinanziert und von der Universität Alicante geleitet. Das Projekt HERAS+ (Higher Education, Research and Applied Science Plus) ist eine Partnerschaft zwischen der Akkreditierungsagentur des Kosovo (KAA) und AQ Austria, das von der Austrian Development Agency (ADA) finanziert wird. Die Koordination des Projekts erfolgt durch das World University Service (WUS) Austria, das Zentrum für soziale Innovation (ZSI) und den Österreichischen Austauschdienst (OeAD).

 

Die Beratungsleistungen von AQ Austria im Jahr 2022 umfassten auch Fragen der Studierbarkeit. In Bezug auf die Zukunft betont AQ Austria Themen wie Durchlässigkeit, Vielfalt und Inklusion, Anerkennung und Anrechnung, wissenschaftliche Integrität sowie den Umgang mit neuen Technologien im Kontext guter wissenschaftlicher Praxis. Dies entspricht auch dem österreichischen Hochschulplan, wie im Bericht festgehalten.

 

Interne Weiterentwicklungen bei AQ Austria im Jahr 2022

AQ Austria hat im Jahr 2022 auch interne Weiterentwicklungen erlebt. Die Zusammenarbeit zwischen dem erneuerten Vorstand und der Geschäftsstelle hat sich bewährt. Die Agentur hat begonnen, ihre Strategie und ihr Leitbild zu überarbeiten, sowie die internen Prozesse zu überprüfen, um die Effizienz der Abläufe zu steigern, wie im Bericht erläutert.

 

Dreijahresbericht analysiert Erfahrungen aus den Pandemiejahren

Die gesetzliche Verpflichtung von AQ Austria sieht vor, alle drei Jahre einen Bericht zur Entwicklung der Qualitätssicherung an Hochschulen vorzulegen. Der dritte Dreijahresbericht trägt den Titel "Bericht zur Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung in der Pandemie – Lessons learned". Der Bericht konzentriert sich auf die Maßnahmen, die die Hochschulen ergriffen haben, um die Studierbarkeit während der Pandemie aufrechtzuerhalten, und wie diese Maßnahmen langfristig in den Studien- und Lehrbetrieb integriert werden sollen.

 

Der Ausbruch der COVID-19-Pandemie erforderte von den Hochschulen schnelle und umfassende Reaktionen. Um den Studienbetrieb unter den Bedingungen der Pandemie aufrechtzuerhalten, mussten sie verstärkt digitale Lerntechnologien einsetzen und neue Möglichkeiten für Begegnungen und Zusammenarbeit in Online- und Hybridumgebungen schaffen. Sie mussten auch auf die gestiegenen sozialen Herausforderungen für ihre Studierenden, Lehrenden und Mitarbeiter reagieren. AQ Austria betont, dass dies die Notwendigkeit unterstrichen hat, sich verstärkt mit Fragen der Studierbarkeit und des Hochschulmanagements, insbesondere des Qualitäts- und Krisenmanagements, auseinanderzusetzen. Der Bericht beleuchtet auch die Erfüllung der hochschulischen Kernaufgaben, wie Forschung, Entwicklung und Kunst, sowie die Third Mission unter den Bedingungen der Krise.

 

Steigerung der Zahl der Qualitätssicherungsverfahren 2022

Der Bericht von AQ Austria enthält auch Informationen zu den Qualitätssicherungsverfahren, die im Jahr 2022 im Rahmen ihrer gesetzlichen Aufgaben durchgeführt wurden. Insgesamt wurden 168 Begutachtungsverfahren von AQ Austria bearbeitet, was im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung darstellt. Von diesen Verfahren betrafen 34 Privathochschulen und 98 Fachhochschulen. Es wurden insgesamt 14 Verfahren zur Meldung von ausländischen Studienangeboten durchgeführt, die zur Eintragung von 145 Studiengängen von fünf ausländischen Universitäten und Hochschulen führten. Es wurden auch elf Auditverfahren durchgeführt, von denen drei an Universitäten abgeschlossen und positiv entschieden wurden. Im Jahr 2022 waren insgesamt 170 Gutachterinnen und Gutachter in den Qualitätssicherungsverfahren von AQ Austria tätig.

 

 

Herausgeber / Quelle: Parlamentskorrespondenz Österreich ¦ 

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