Niederlande: Windenergie wird revolutioniert

DMZ –INTERNATIONAL ¦ Patricia Jungo ¦                 

 

Das Unternehmen Touchwind aus dem niederländischen Eindhoven hat sich zum Ziel gesetzt, den wohl ungewöhnlichsten Windgenerator der Welt zu bauen.

 

Dieser besteht aus einem 200 Meter langen Flügel mit ein paar Unregelmäßigkeiten, der sich an der Spitze eines schiefen, aus dem Wasser ragenden Stahlgitterturm dreht. Laut Rikus van de Klippe, Gründer und Chef des Unternehmens, erlaubt es diese Bauweise, die Stromgestehungskosten auf etwa die Hälfte zu senken. Da seine Ingenieure, wo immer es geht, sparen, sollte dieses Ziel auch erreicht werden.

 

Damit wäre der mächtige Flügel der geplanten 12,5-Megawatt-Anlage 30 Prozent billiger als der Rotor einer konventionellen Mühle mit der gleichen Leistung. Auch an ein raffiniertes Fundament wurde gedacht, bestehend aus einem unter Wasser schwebenden Fass, welches mit Ketten auf dem Meeresgrund fest verankert ist. Ein zusätzliches Gewicht, das ins Wasser ragt, sorgt dafür, dass der Mast sich neigt. Auch dreht sich die ganze Anordnung selbstständig auf die beste Weise für den Wind, der dann die beste Angriffsfläche hat. Der Generator erlaubt Windgeschwindigkeiten bis zu 252 Kilometern pro Stunde.

 

Dies entspricht einem ausgewachsenen Orkan, bei dem herkömmliche Mühlen keinen Strom mehr produzieren können, da die Flügel bei einer Windgeschwindigkeit von 90 Kilometern pro Stunde so gedreht werden, dass für den Wind kaum noch eine Angriffsfläche besteht. Der Vorteil der Mühle aus Eindhoven ist nicht nur, dass sie völlig anders reagiert, sondern vor allem auch, dass sie selbstständig ist. Der Mast ist bei leichtem Wind so geneigt, der die grösste Angriffsfläche besteht. Verstärkt sich der Wind, erzeugt der sich schneller drehende Rotor einen Auftrieb vergleichbar mit jenem eines Hubschraubers.

 

Dann richtet sich der Mast langsam auf, bis sich der Rotor bei höchster Windgeschwindigkeit fast parallel zur Wasseroberfläche dreht und nur noch wenig Angriffsfläche bietet. Durch das Gegengewicht an dem Seil, welches den Mast hält, kann das Abheben des gesamten Systems verhindert werden. Zurzeit ist das Modell im See von Ostvoorne westlich von Rotterdam das einzig funktionierende Modell. Seitdem sich auch die japanische Reederei Mitsui O.S.K. Lines in Minato finanziell an Touchwind beteiligt hat, ist es wahrscheinlicher, dass die Großanlage realisiert wird.

 

 

 

±New Atlas/trendsderzunkunft±


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