AT: Kunst- und Kulturbericht 2022 zeigt weiteren Anstieg der Bundesmittel zur Förderung des Kunstschaffens in Österreich

DMZ –  POLITIK ¦ MM ¦ Lena Wallner ¦                                    

Wien - Der aktuelle Kunst- und Kulturbericht 2022 präsentiert erfreuliche Zahlen für die Kunst- und Kulturförderung in Österreich. Die österreichische Bundesregierung bekräftigt erneut ihr starkes Engagement für eine starke öffentliche Finanzierung von Kunst und Kultur.

Laut dem Bericht sind die Gesamtausgaben des Bundes für Kunst und Kultur aus dem regulären Budget von 472,475 Mio. € im Jahr 2021 auf 509,709 Mio. € für 2022 gestiegen, was einem Plus von 7,9 % entspricht.

Ein wesentlicher Beitrag zu diesem Anstieg sind die zusätzlichen Sondermittel zur Bewältigung der Folgen der COVID-19-Pandemie. Insbesondere die Fair-Pay-Strategie, eine zentrale kulturpolitische Maßnahme des Vorjahres, zeigt ihre Wirkung. Die im Juni 2022 beschlossene Strategie wird die Kunst- und Kulturförderlandschaft in Österreich nachhaltig verändern.

Im Detail zeigen sich deutliche Zuwächse bei den Kunstförderungen auf Basis des Kunstförderungsgesetzes, die 2022 insgesamt 128,744 Mio. € betrugen, ein Anstieg von 9,4 % im Vergleich zu 2021. Die Mehrausgaben wurden vor allem für Fair-Pay-Maßnahmen in allen Kunstsparten, die Generalsanierung der Bregenzer Festspiele, die Vorbereitungen für die Europäische Kulturhauptstadt Bad Ischl 2024 sowie für allgemeine Fördererhöhungen verwendet.

Für den Bereich Kulturförderung beliefen sich die Ausgaben 2022 auf 380,965 Mio. €, wobei ein Großteil dieser Mittel den gesetzlichen Verpflichtungen des Bundes für die Arbeit der Bundestheater, der Bundesmuseen und der Österreichischen Nationalbibliothek zugutekam. Auch die Förderungen für Kulturstiftungen, nachgeordnete Dienststellen des BMKÖS und weitere kulturelle Einrichtungen wurden erhöht.

Der Kunst- und Kulturbericht 2022 zeigt auch die Aufschlüsselung der Förderungen nach der LIKUS-Systematik, um die Vergleichbarkeit des Kunst- und Kulturbudgets für die einzelnen Bereiche über die Jahre hinweg zu gewährleisten. Die darstellende Kunst und die großen Kultureinrichtungen des Bundes gehörten dabei zu den besonders großen Förderbereichen.

Zusätzlich zu den genannten Beträgen wurden auch 405 Mio. € an Covid-19-Mitteln ausbezahlt, um die Auswirkungen der Pandemie auf das kulturelle Leben und die Kulturschaffenden abzufedern. Die Fair-Pay-Strategie wurde 2022 ausgeweitet und erhielt zusätzliche Mittel in Höhe von 6,5 Mio. € für Fair-Pay-Maßnahmen, die zu einer gerechten Bezahlung von Künstler:innen und Beschäftigten im Kulturbetrieb beitragen sollen.

Österreich erhält insgesamt 3,75 Mrd. € an EU-Zuschüssen über das Instrument NextGenerationEU, wovon 66,5 Mio. € für Kunst und Kultur zweckgebunden sind. Diese zusätzlichen Mittel sollen unter anderem die Digitalisierung von kulturellem Erbe und verschiedene Sanierungsprojekte unterstützen.

Der Kunst- und Kulturbericht hebt auch die Bedeutung der Geschlechtergerechtigkeit bei der Verteilung der Kunstförderungsmittel hervor. Seit 2007 werden finanzielle Transferleistungen an Einzelpersonen nach genderbezogenen Kriterien ausgewertet, um eine ausgewogene Förderung von Männern und Frauen zu gewährleisten. 2022 wurden 54 % der finanziellen Mittel an Frauen vergeben, was die Bemühungen um Geschlechtergerechtigkeit in der Kulturförderung weiter vorantreibt.

Insgesamt zeigt der Kunst- und Kulturbericht 2022 einen positiven Trend in der Kunst- und Kulturförderung in Österreich, der durch zusätzliche Sondermittel und die Fair-Pay-Strategie weiter verstärkt wird. Die österreichische Kunst- und Kulturbranche kann somit optimistisch in die Zukunft blicken.

Herausgeber / Quelle: Parlamentskorrespondenz Österreich ¦