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AT: Nationaler Gedenktag für Völkermord an Romnja und Sintizze

DMZ –  POLITIK ¦ MM ¦ Lena Wallner ¦                                    

 

Wien (PK) – Die grausamen Verbrechen des Zweiten Weltkriegs dürfen nicht vergessen werden, insbesondere die bis zu 500.000 Romnja und Sintizze, die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wurden. Das österreichische Parlament nimmt seine historische Verantwortung ernst und etabliert den 2. August als nationalen Gedenktag, um derer zu gedenken, die vom NS-Regime verfolgt und brutal ermordet wurden.

 

Anregung des Europäischen Parlaments

Gemäß einer Entschließung des Nationalrats soll der Gedenktag als Tag des Gedenkens, der Mahnung und des Miteinanders dienen, um die Erinnerung an die Verfolgung und grausame Ermordung unschuldiger Menschen im Zweiten Weltkrieg wachzuhalten. Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka betont, dass Intoleranz, Vorurteile und Diskriminierung in unserer Gesellschaft keinen Platz haben sollten und dass der Blick auf die Vergangenheit uns dazu ermutigen sollte, für eine Welt einzustehen, in der gleiche Rechte für alle Menschen gelten.

 

Aktuelle Herausforderungen und zukunftsorientierte Politik

Der Gedenktag der Romnja und Sintizze lenkt auch den Fokus auf die gegenwärtigen Herausforderungen, denen Angehörige dieser Minderheitengruppen noch immer gegenüberstehen. Trotz gezielter Maßnahmen bestehen Vorurteile, Ausgrenzung und soziale Benachteiligung. Das Parlament setzt sich daher für Inklusion ein und bekämpft den Antiziganismus. Anlässlich des internationalen Roma-Tages und des 30-jährigen Jubiläums der Anerkennung der Romnja und Sintizze als autochthone Volksgruppe in Österreich fand eine Festveranstaltung im Hohen Haus statt. Dort wurde über Chancen, Möglichkeiten und Entwicklungen einer zukunftsorientierten Volksgruppenpolitik für Romnja und Sintizze in Europa diskutiert.

 

Inklusion und Identität

Sprache spielt eine entscheidende Rolle bei der Inklusion, daher wurde im Zuge der Veranstaltung ein Informationsfolder des Parlaments in der Sprache Romanes präsentiert. Die parlamentarische Demokratiewerkstatt trägt ebenfalls dazu bei, Inklusionsziele zu erreichen, indem Schülerinnen und Schüler in Modulen zum Thema Volksgruppen in Österreich die Möglichkeit haben, sich mit Volksgruppenangehörigen auszutauschen. Eine Dialogplattform im Hohen Haus vertieft den parlamentarischen Diskurs mit den Vertretern der Volksgruppen.

 

Etablierung des Gedenktags

Die Etablierung des Gedenktags für Romnja und Sintizze wird im Parlament entsprechende Würdigung erfahren. Nationalratspräsident Sobotka lädt am 12. Dezember 2023 zum Tag der Volksgruppen ins Hohe Haus ein, um das Gedenken an die Opfer aufrechtzuerhalten und sich für eine inklusive Zukunft einzusetzen.

 

 

Herausgeber / Quelle: Parlamentskorrespondenz Österreich ¦ 

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