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CH: Skandal um hohe Mortalitäts- und Komplikationsraten in Zürcher Herzchirurgie: Patientenvertreter fordert strafrechtliche Aufklärung

DMZ –  POLITIK ¦ MM ¦ Lena Wallner ¦                                    

 

Der bekannte Patientenvertreter, Dr. Andreas Keusch, hat in einem offenen Brief an Bundesrat, Parlament, Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK) und Schweizer Leitmedien auf die mangelnde Patientensicherheit und Kosteneffizienz in der Herzchirurgie in Zürich hingewiesen. Seit 2018 beklagt er die zu hohen Mortalitäts- und Komplikationsraten an den Universitätsspital Zürich (USZ) und Triemli. Er wirft der Zürcher FDP und dem ehemaligen Gesundheitsdirektor Thomas Heiniger vor, die medizinische Qualitätsförderung mit externer Kontrolle politisch abgelehnt und profitorientierte Interessen verfolgt zu haben.

 

Dr. Keusch hat insgesamt zehn Informationsschreiben an die genannten Institutionen verschickt, in denen er auf den Skandal und die politische Verantwortung hinweist. In diesen Schreiben thematisierte er unter anderem die Inkompetenz und Eigenbereicherung der FDP, die Rolle der Dorfspitäler und die Debatte um Sterblichkeitsraten im Kinderspital Zürich. Er beklagt auch die mangelnde Transparenz der Spitaldirektionen und GDK, die Audit-Resultate und interne Fallaufarbeitungen verheimlichen.

 

Der Patientenvertreter betont, dass die politisch-wirtschaftliche Ausrichtung des Schweizer Gesundheitssystems die Patientensicherheit und Kosteneffizienz vernachlässige. Er weist auf seine eigenen Berufserfahrungen als ehemaliger Medical Director hin und spricht von einer "strukturell korrupten" Vorgehensweise von fragwürdigen Politikern und Lobbyisten.

 

Dr. Keusch fordert daher die Staatsanwaltschaften des Kantons Zürich und Schwyz auf, die strafrechtliche Relevanz des Skandals zu prüfen. Bisher haben die Staatsanwaltschaften jedoch nicht entsprechend reagiert, was den Patientenvertreter kritisiert. Er appelliert an die Legislative, Exekutive und die Schweizer Leitmedien, den Druck auf die Justiz zu erhöhen, um die Rechtsstaatlichkeit und Rechtssicherheit zu gewährleisten.

 

Der offene Brief endet mit der Betonung der Auswirkungen auf die Glaubwürdigkeit des Bundesrates und Parlaments angesichts der bevorstehenden Diskussion über die Erhöhung der Grundversicherungsprämien. Dr. Keusch bedankt sich für die Aufmerksamkeit und fordert die Einleitung der notwendigen strafrechtlichen Schritte.

 

Der Skandal um die Herzchirurgie in Zürich hat bereits mediale Aufmerksamkeit erlangt, insbesondere nachdem anonyme Gruppen versucht haben sollen, dem neuen Klinikchef ein Tötungsdelikt anzuhängen. Die Beteiligung von Prof. Dr. med. Dr. h.c. Paul Robert Vogt, ehemaliger Leiter der Herzchirurgie am USZ, wurde dabei besonders hervorgehoben. Prof. Vogt wurde von einigen Medien als eine Schlüsselfigur in dem Skandal betrachtet, da er während seiner Amtszeit an den fraglichen Vorfällen beteiligt war.

 

Die Diskussion um die Herzchirurgie-Skandale hat zu einer breiteren Debatte über die Qualitätssicherung im Gesundheitswesen und die Rolle der Politik geführt. Kritiker werfen den politischen Entscheidungsträgern vor, die medizinische Qualität zu vernachlässigen und stattdessen wirtschaftliche Interessen in den Vordergrund zu stellen. Insbesondere die FDP und der ehemalige Gesundheitsdirektor Thomas Heiniger wurden wegen ihrer angeblichen Ablehnung externer Kontrollmechanismen und ihrer Profitorientierung kritisiert.

 

Der Patientenvertreter Dr. Andreas Keusch fordert nun eine strafrechtliche Aufklärung des Skandals und wirft den Staatsanwaltschaften des Kantons Zürich und Schwyz vor, bisher nicht angemessen darauf reagiert zu haben. Er appelliert an die Legislative, Exekutive und die Medien, Druck auf die Justiz auszuüben, um die Rechtsstaatlichkeit und Rechtssicherheit zu gewährleisten. Es bleibt abzuwarten, wie die politischen Institutionen und die Justiz auf diese Vorwürfe reagieren und welche Konsequenzen daraus gezogen werden.

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