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AT: Frauengesundheit in Österreich: Mangel an repräsentativen Daten aufgedeckt

DMZ –  POLITIK ¦ MM ¦ Lena Wallner ¦                                    

 

Laut dem Frauengesundheitsbericht 2022 (III-953 d.B.) von Gesundheitsminister Johannes Rauch verbringen Frauen in Österreich rund 20 ihrer durchschnittlich 84 Lebensjahre in mittelmäßiger bis schlechter Gesundheit. Der Bericht zeigt auf, dass Frauen im Vergleich zu Männern häufiger von Depressionen, Demenz und gynäkologischen Erkrankungen betroffen sind. Ein Hauptproblem besteht jedoch darin, dass es in Österreich an repräsentativen Daten zu frauenspezifischen Gesundheitsfragen mangelt.

 

Trotz des Umstands, dass Frauen mehr als die Hälfte der Bevölkerung ausmachen, orientieren sich klassische Gesundheitsberichte in der Regel immer noch hauptsächlich an Männern. Der Frauengesundheitsbericht bietet nach über zehn Jahren erstmals wieder Informationen zur gesundheitlichen Lage von Frauen und Mädchen. Im Vorwort betont Minister Rauch die Notwendigkeit anzuerkennen, dass sich die Gesundheitsfragen von Frauen von denen der Männer unterscheiden, um den höchsten Gesundheitsstandard für alle zu erreichen.

 

Die unzureichende Datenlage zur Frauengesundheit in Österreich wird im Bericht als besondere Herausforderung herausgestellt. Frauen und Mädchen haben häufig andere Erkrankungsrisiken und Krankheitsverläufe als Männer und werden oft unzureichend diagnostiziert. Unterschiedliche biologische Dispositionen, Lebensrealitäten und sozioökonomische Verhältnisse führen dazu, dass Frauen anders erkranken als Männer. Der Bericht behandelt Themen wie Körper- und Selbstbilder von Mädchen und Frauen, sexuelle Gesundheit, Menstruationsgesundheit, gynäkologische Versorgung, reproduktive Selbstbestimmung, psychische Gesundheit sowie Gewalt gegen Mädchen und Frauen und deren gesundheitliche Auswirkungen.

 

Die Datenlage erweist sich als besondere Herausforderung und es besteht die Notwendigkeit, zu zentralen frauenspezifischen Gesundheitsfragen Maßnahmen ableiten zu können. Dies betrifft beispielsweise Themen wie Menstruationsgesundheit, sexuelle Gesundheit, psychische Belastungen, Auswirkungen von Gewalt und frauenspezifische Krankheiten wie Endometriose. Es wird betont, dass eine Erhebung dieser Daten von Frauen und Mädchen in verschiedenen Lebensphasen in Zukunft als essenziell angesehen wird.

Darüber hinaus sind neue Schwerpunktsetzungen im Gesundheitsbereich erforderlich, um den Aktionsplan Frauengesundheit umzusetzen. Es wird betont, dass eine präzisere Betrachtung bestimmter Zielgruppen, wie beispielsweise Frauen in Armut, mit Flucht- und Migrationshintergrund, mit Behinderungen oder nicht-binärer Geschlechtsidentität, notwendig ist, um allen Mädchen und Frauen gleiche Chancen zu ermöglichen.

 

 

Herausgeber / Quelle: Parlamentskorrespondenz Österreich ¦ 

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