
DMZ – MEDIZIN ¦ Markus Golla ¦
Der Konsum von Tabak und Nikotin wirkt sich ungünstig auf eine Erkrankung mit dem COVID-19-Virus aus. Rauchen erhöht das Ansteckungsrisiko und begünstigt einen schweren Krankheitsverlauf.
Leiden die Raucher:innen zudem noch an COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) potenziert sich das Gesundheitsrisiko. Denn Untersuchungen belegen, dass COPD-Betroffene ein höheres Risiko für schwere COVID-19-Verläufe haben. Wenn man bedenkt, dass rund 80 % der COPD-Patient:innen rauchen, ist gezielte Aufklärung unerlässlich und kann lebensrettend sein. Die Österreichische Lungenunion (ÖLU) setzt daher mit einer multimedialen Aufklärungskampagne inklusive Radiospots, Wiener Straßenbahn und Bussen öffentliche Akzente.
Rauchen als Risikofaktor massiv unterschätzt
Die Ergebnisse einer von der Österreichischen Lungenunion in Auftrag gegebenen Umfrage zeigen, dass Suchtmittel wie Nikotin und Alkohol als Risikofaktoren bei einer COVID-19-Infektion massiv unterschätzt werden. So entfallen auf Rauchen (und Alkohol) lediglich 4,8 % der Nennungen in der offenen (ungestützten) Abfrage. Auch bei den Nennungen in der geschlossenen (gestützten) Abfrage wird Rauchen als Risikofaktor mit 49,1 % zu niedrig bewertet.
Rauchen und COPD – Gefährdung durch zwei Risikofaktoren
In Österreich sind rund 800.000 Personen (inklusive Dunkelziffer) von der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung COPD betroffen. Diese Patient:innen können basierend auf den bis dato durchgeführten Untersuchungen ein höheres Risiko für schwere COVID-19-Verläufe haben und circa dreimal so häufig an COVID-19 versterben wie Lungengesunde.
80 % der COPD-Betroffenen sind Raucher:innen. In absoluten Zahlen sind dies 640.000 Personen. Diese Risikogruppe ist mit den zwei Risikofaktoren COPD und Rauchen im Falle einer COVID-19-Infektion besonders gefährdet.
Awareness-Kampagne zu COVID-19 klärt gezielt auf
Bis Ende März 2023 wird in ganz Österreich (ohne Vorarlberg) multimedial, inklusive Radiospots, Straßenbahnen und Bussen, verstärkt auf die Risikofaktoren bei einer COVID-19-Infektion und auf die medikamentösen Therapien hingewiesen. „COVID-19 positiv – Nicht warten, Anruf schnell starten!“ Mit diesem Claim wird die österreichische Bevölkerung aufgefordert, bei einer COVID-19-Infektion so rasch wie möglich den Arzt/die Ärztin ihres Vertrauens zu kontaktieren.
Einladung zur Österreich-Foto-Reise
Haben Sie schon einen Bus mit dem Slogan „COVID-19 positiv – Nicht warten, Anruf schnell starten!“gesehen? Oder ist Ihnen die Straßenbahn ins Auge gestochen? Die Österreichische Lungenunion lädt Sie zur aktiven Teilnahme ein und ruft die Bevölkerung Österreichs auf, Fotos von den fahrenden Kampagnen-Botschaftern zu machen und an office@lungenunion.at zu mailen. Die übermittelten Bilder werden in einer Collage zusammengefasst und auf der Homepage des Selbsthilfevereins www.lungenunion.at veröffentlicht. Das Copyright geht mit der Übermittlung automatisch an die Österreichische Lungenunion über.
Gundula Koblmiller, MSc, Vorstandsmitglied und Sprecherin der Österreichischen Lungenunion: „Als bundesweiter Selbsthilfeverein ist es uns wichtig, möglichst die gesamte Bevölkerung Österreichs mit der Kampagne anzusprechen, denn es müssen ALLE Bescheid wissen, um die vulnerablen Personen mit Risikofaktoren zu schützen. Ich freue mich daher, wenn Sie mit Ihren Fotos aktiv teilnehmen und die Initiative mit den Live-Impressionen unterstützen.“
Links
VIVID – Fachstelle für Suchtprävention, www.vivid.at
https://www.lungenunion.at/covid-19-copd-hartl
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