AT: Preisträger:innen des Global Peace Photo Awards 2022 im Parlament geehrt

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DMZ –  POLITIK ¦ MM ¦ Lena Wallner ¦                               © Parlamentsdirektion / Johannes Zinner     

 

Am 14.11.22 ging die Preisverleihung des Global Peace Photo Awards 2022 im Parlament über die Bühne. Der Preis, der 2022 sein 10-jähriges Jubiläum feiert, wird für das weltbeste Foto zum Thema Frieden vergeben und soll alljährlich ein Friedenszeichen setzen. Aus allen Einreichungen ging das Bild "A small yet great victory over the pandemic" des indischen Fotografen Sourav Das als Friedensbild 2022 hervor. Das Bild "Dreaming in the peaceful sea" von Zoya Yeadon aus Mauritius wurde zum Kinderfriedensbild 2022 gekürt.

 

Sobotka: Frieden ist eine große Sehnsucht von uns allen

Der Global Peace Photo Award ermahne, für eine freie Presse einzutreten, denn er zeige, dass es nicht überall auf der Welt  möglich sei, ohne Gefahr Fotos zu produzieren, betonte Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka in seiner Eröffnungsrede. Die Bedeutung von Frieden habe innerhalb eines Jahres massiv an Bedeutung gewonnen. Frieden sei im Moment eine große Sehnsucht von allen Menschen, aber – angesichts eines Krieges "vor unserer Haustüre" – leider in weiter Ferne.

 

Zehn Jahre Global Peace Photo Award

Der 2013 ins Leben gerufene Global Peace Photo Award wolle jene Fotograf:innen ehren, die Zeugnis von jenen erbringen, die die Waffen, die Aggression, das Konkurrenzdenken, den Neid, den Egoismus, das Ich-Denken, die Missgunst und die Eifersucht niedergelegt haben oder niederlegen wollen, um die Welt zu einer besseren zu machen, erklärte der Autor und Jurymitglied Peter-Matthias Gaede. Der Award habe in den zehn Jahren seines Bestehens an Größe in nahezu jedem Feld gewonnen. So bestehe die Jury aus 29 Vertreter:innen von neun Nationen und jährlich würden etwa 15.000 Bilder aus circa 115 Ländern eingereicht.

 

Preisträger:innen des Global Peace Photo Awards 2022

Als Friedensbild 2022 kürte die Jury das Bild "A small yet great victory over the pandemic" des indischen Fotografen Sourav Das. Dieses zeigt auf berührende Weise die Initiative eines indischen Lehrers, der während der Corona-Pandemie die Schule in seinem Dorf kurzerhand ins Freie verlegt hat, um so die Schließung zu vermeiden und das Recht auf Bildung zu ermöglichen, wie Laudator Peter-Matthias Gaede betonte.

 

Das Kinderfriedensbild 2022 ging an Zoya Yeadon aus Mauritius für ihr Bild "Dreaming in the peaceful sea". Dieses zeigt das Schweben und Träumen im friedlichen blauen Meer.

 

Neben Sourav Das, der den Award für das Friedenbild 2022 erhielt, wurden weitere vier Künstler:innen mit dem Global Peace Photo Award ausgezeichnet. Die Awards gingen an Ana María Arévalo Gosen (Spanien) für "Sinfonía Desordenada", Artem Humilevskiy (Ukraine) für "Giant", Mary Gelman (Russland) für "M+T" und Maryam Firuzi (Iran) für "The scattered memories of a distorted future". Alle fünf Bilder werden ab Jänner im wieder eröffneten Parlamentsgebäude ausgestellt.

 

Journalist:innen im Einsatz ums Leben gekommen

Die Medienfreiheit sei wesentlich für den Schutz der Menschenrechte, betonte die Vorstandspräsidentin der "Gazeta Wyborcza Foundation", Joanna Krawczyk, in ihrer Rede. Journalist:innen würden Menschenrechtsverletzungen aufarbeiten und Machthaber:innen zur Verantwortung ziehen.

 

Journalist:innen drohe dafür vielenorts Gewalt und  Gefangenschaft. Sie seien Bedrohungen – oftmals auch aus dem Internet – ausgeliefert. Dies schaffe ein Klima der Angst. So seien in der Ukraine 43 Medienschaffende Opfer der russischen Besatzung geworden, führte Krawczyk beispielhaft an. Insgesamt sei es wichtig, dass die Menschen wissen, wie Botschaften kodiert bzw. dekodiert werden, um zu wissen, wie man getäuscht werden kann, wies Krawczyk zudem auf die Bedeutung von Medienkompetenz hin.

 

Friedensnobelpreis-Organisationen zu Gast

Der Friedensnobelpreis ging 2022 gemeinsam an den belarussischen Rechtsanwalt Ales Bjaljazki, die russische Menschenrechtsorganisationen Memorial und das ukrainische Zentrum für bürgerliche Freiheiten. Bei der Preisverleihung zu Gast waren Vertreter:innen der beiden Organisationen. So erläuterte Alexander Cherkasov, seines Zeichens Vorstandsmitglied von Memorial International, die Arbeit seiner Organisation. Viele Jahre habe Memorial versucht, die totalitäre Vergangenheit Russlands aufzuarbeiten, um sicherzustellen, dass so etwas nicht noch einmal passiere. Erinnern bedeute dabei auch, gegen die Straflosigkeit der Täter:innen und deren Weiterwirken in der Gegenwart zu kämpfen, sagte Cherkasov. In einer Grußbotschaft berichtete Oleksandra Matviichuk vom Zentrum für bürgerliche Freiheiten ebenso von dem Engagement ihrer Organisation. Frieden sei etwas sehr verletzliches, erst in Kriegszeiten beginne man zu verstehen, wie wichtig dieser sei, erklärte sie.

 

Über den Global Peace Photo Award

Der Global Peace Photo Award wurde ursprünglich als Alfred Fried Photography Award ins Leben gerufen. Von einer international besetzten Jury werden jährlich Fotografien, die das Thema Frieden am besten sichtbar machen, mit dem Global Peace Photo Award ausgezeichnet. Aus dem Kreis der Einreichungen wählt die Jury auch das Friedensbild und das Kinder-Friedensbild des Jahres.

 

Die Verleihung im Parlament fand auf Einladung von Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka gemeinsam mit der Edition Lammerhuber, der Photographischen Gesellschaft (PHG), der UNESCO, dem International Press Institute (IPI), der Vereinigung der Parlamentsredakteurinnen und –redakteure, dem Deutschen Jugendfotopreis, der World Press Photo Foundation, POY LATAM, Lens Culture und der Vienna Insurance Group (VIG) statt. 

 

 

Herausgeber / Quelle: Parlamentskorrespondenz Österreich ¦ 

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