DMZ – POLITIK ¦ MM ¦ Lena Wallner ¦
Die Wiedereröffnung des Parlamentsgebäudes rückt immer näher. Mit einem Festakt am 12. Jänner 2023 öffnet das Haus am Ring nach mehreren Jahren der Sanierung wieder seine Tore. Bis dahin soll eine Straßenbahn im Parlamentsdesign die Bürger:innen mit auf den Weg nehmen und das Herz der Demokratie ins Bewusstsein rücken. Die Straßenbahn nahm am heutigen Internationalen Tag der Demokratie ihre erste Fahrt auf. Den Startschuss gaben Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures, Dritter Nationalratspräsident Norbert Hofer und Bundesratspräsidentin Korinna Schumann.
Unter dem Titel "Parlament eröffnet. empfängt. bewegt." steht die Straßenbahn vor allem für die Öffnung des Hohen Hauses. So wird es nach der Wiedereröffnung zahlreiche neue Angebote für Besucher:innen geben, am parlamentarischen Leben teilzunehmen. Die erste Fahrt unternahmen deshalb Schüler:innen einer Neuen Mittelschule zusammen mit einem Demokratievermittler des Parlaments.
Nächster Halt: Parlament
Die Straßenbahn im Parlamentsdesign wird ab sofort bis zur Wiedereröffnung des Gebäudes im Jänner 2023 auf der Linie 1 unterwegs sein. Auf der Strecke liegt auch die Haltestelle "Parlament". Fahrgäste können sich also bei jeder Fahrt live ein Bild vom Haus am Ring machen.
"Die Wiedereröffnung des historischen Parlamentsgebäudes nimmt wortwörtlich Fahrt auf – ab heute dreht die Parlaments-Bim auf der Wiener Ringstraße ihre Runden", zeigte sich Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka erfreut. Er lädt alle Bürgerinnen und Bürger ein, im kommenden Jahr an der Haltestelle "Parlament" auszusteigen, und das Herz der Demokratie direkt zu besuchen. "Denn das Hohe Haus ist nicht nur das Zentrum der Gesetzgebung, sondern vor allem ein Ort der Wissensvermittlung und des Dialogs", so Sobotka.
Auch Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures unterstrich die bedeutende Rolle des Parlaments. "Freiheit und Demokratie sind hohe Güter und keine Selbstverständlichkeit. Darauf muss das Parlament als 'Herzkammer der Demokratie' immer wieder aktiv verweisen", sagte sie.
Die Bedeutung von Partizipation strich Dritter Nationalratspräsident Norbert Hofer heraus. "Die heutige Eröffnung der Parlamentsstraßenbahn kündigt die baldige Heimkehr des österreichischen Parlaments an die Wiener Ringstraße an. Sie steht dabei auch sinnbildlich für eine Demokratie in Bewegung und lädt dazu ein, die Menschen auf diesem Weg mitzunehmen", sagte er.
Bundesratspräsidentin Korinna Schumann betonte ebenfalls die Teilhabe am demokratischen Prozess. "Das Parlamentsgebäude in Wien am Ring ist Symbol für die lebendige Demokratie Österreichs. Ein offenes Parlament mit erweiterten und neugeschaffenen Angeboten für Besucher:innen ist eine Einladung zu mehr Teilhabe an der österreichischen Demokratie. Denn Demokratie lebt von demokratischer Partizipation", sagte sie. Schumann zeigte sich besonders erfreut, dass der Bundesrat, in seiner wesentlichen Rolle als Zukunfts-, Länder- und Europakammer des österreichischen Parlaments, im neu sanierten Parlamentsgebäude wieder seinen eigenen Sitzungssaal hat.
Neue Angebote für Besucher:innen im Parlament
Zentrales Ziel der Sanierung war eine weitere Öffnung des Hauses. So eröffnen sich künftig neue Möglichkeiten für Besucher:innen, am parlamentarischen Leben teilzunehmen. Das neue Besucher:innenzentrum "Demokratikum – Erlebnis Parlament" wird auf rund 1.500 m² Demokratie und Parlamentarismus erlebbar machen. Es liegt direkt unter der Säulenhalle und gibt Einblicke in die Geschichte der Demokratie in Österreich, informiert über den Werdegang von Gesetzen sowie die Abläufe im Parlament und thematisiert das Zusammenspiel von Demokratie und Medien. Auch in der neu konzipierten Parlamentsbibliothek wird es einen eigenen Ausstellungsbereich geben.
Nach der Wiedereröffnung können Besucher:innen das Haus zudem in neu entwickelten Führungen erleben. Auch das Angebot für Kinder und Jugendliche wird ausgebaut. Sie können in neuen Workshop-Formaten der Demokratiewerkstatt auf interaktive Art und Weise am Originalschauplatz lernen, wie Demokratie funktioniert.
Das parlamentarische Geschehen im Sitzungssaal des Nationalrats kann künftig noch einfacher und unkomplizierter mitverfolgt werden. Dafür wurde direkt unter der Glaskuppel ein komplett verglaster Rundumgang geschaffen. Von dort können Besucher:innen das Geschehen im Saal beobachten oder auch im Vorbeigehen einen Blick nach unten werfen. Weiterhin kann man Sitzungen auf der Galerie verfolgen.
Ebenfalls direkt unter dem Dach wird es ein neues, für die Öffentlichkeit zugängliches Parlamentsrestaurant geben. Betrieben werden die gastronomischen Einrichtungen im Haus von der Bietergemeinschaft "Labstelle und Partner". Neue Blickwinkel bieten zudem die vier Terrassen, die am Dach des Gebäudes geschaffen wurden.
Zu all diesen Neuerungen sowie zum Parlament und seiner Wiedereröffnung gibt es Informationen unter www.oeparl2023.at. Auf der Straßenbahn verweist ein QR-Code auf diese Seite.
Herausgeber / Quelle: Parlamentskorrespondenz Österreich ¦
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