
DMZ – POLITIK/ MM ¦ AA ¦
Mit dem Krieg in der Ukraine blicken Schweizerinnen und Schweizer pessimistischer in die Zukunft. Der Krieg führt zu einer kritischeren Sicht auf die Schweizer Neutralität. Gleichzeitig werden sicherheitspolitische Kooperationen mit der NATO oder der EU beliebter. Dies zeigen die Ergebnisse der Nachbefragung der Studie «Sicherheit 2022», die von der Militärakademie (MILAK) an der ETH Zürich und dem Center for Security Studies (CSS) der ETH Zürich herausgegeben wird.
Kritischere Sicht auf die Neutralität
Zwar steht die Schweizer Bevölkerung mit einer Befürwortung von 89% nach wie vor klar hinter dem Neutralitätsprinzip. Erstmals seit über 20 Jahren zeigt sich jedoch ein Rückgang bei der Zustimmung zur Schweizer Neutralität (–8 Pp im Vergleich zum Januar 2022). Allgemein wird die Neutralität deutlich kritischer betrachtet als in den letzten Jahren. So sind nur noch 58% der Schweizer und Schweizerinnen davon überzeugt, dass die Neutralität die Schweiz vor internationalen Konflikten schützt. Im Januar 2022 waren es noch 69%. Zunehmend als Hindernis für die Neutralität wird auch die internationale Verflechtung der Schweiz gesehen. 39% (+10 Pp) sehen deshalb Schwierigkeiten bei der Umsetzung der Neutralität.
Sicherheitspolitische Kooperationen werden beliebter
Mit 52% (+7 Pp gegenüber Januar 2021) ist die Zustimmung zu einer Annäherung der Schweiz an die NATO auf einem Höchststand. Zwar ist auch der Wunsch nach einem NATO-Beitritt mit 27% Zustimmung deutlich höher als in früheren Jahren, eine klare Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer spricht sich jedoch wie bis anhin dagegen aus. Deutlich mehr Unterstützung als vor dem Krieg in der Ukraine findet die Haltung, dass eine Mitgliedschaft in einem europäischen Verteidigungsbündnis der Schweiz mehr Sicherheit bringen würde als die Beibehaltung der Neutralität (35% Zustimmung, +12 Pp gegenüber Januar 2021).
Herausgeber
Gruppe Verteidigung
http://www.vtg.admin.ch
Generalsekretariat VBS
https://www.vbs.admin.ch/
Kommentar schreiben