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Dübendorf, St. Gallen und Thun - Forschende des "Concrete & Asphalt Labs" der Empa setzen auf eine innovative Strategie zur Reduzierung von CO2-Emissionen im Baubereich. Durch die Integration von Pflanzenkohle in Beton untersuchen sie das Potenzial für CO2-neutrale oder sogar CO2-negative Baustoffe. Um die Praxistauglichkeit zu optimieren, verarbeiten sie die Kohle zu Pellets, die herkömmliche Gesteinskörnungen ersetzen.
Die Bauindustrie wird zunehmend als CO2-Senke betrachtet, und Wissenschaftler des "Concrete & Asphalt Labs" der Empa arbeiten daran, diese Vision Realität werden zu lassen. Der Fokus liegt auf der Integration von Pflanzenkohle in Beton, um langfristig Kohlenstoff aus der Atmosphäre zu entziehen. Das Ziel ist eine klimaneutrale Schweiz bis 2050, und dieser Ansatz könnte einen entscheidenden Beitrag leisten.
Die Porosität von Pflanzenkohle stellt jedoch Herausforderungen dar, insbesondere bei der Wasser- und Zusatzmittelaufnahme während der Betonherstellung. Die Forschenden schlagen daher in einem kürzlich veröffentlichten Paper im "Journal of Cleaner Production" vor, Pflanzenkohle in Pellets zu verarbeiten. Diese Pellets, mit einem Durchmesser von 4 bis 32 Millimetern, ersetzen herkömmliche Gesteinskörnungen und erleichtern die Handhabung und Verarbeitung.
Bei einem Anteil von 20 Volumenprozent Kohlenstoffpellets im Beton erreichen die Forschenden Netto-Null-Emissionen, wobei die gespeicherte Menge Kohlenstoff alle Emissionen aus der Pellet- und Betonproduktion kompensiert. Dieser Ansatz könnte im Baubereich eine bedeutende Rolle bei der Reduzierung von Treibhausgasemissionen spielen.
Herausgeber
Eidg. Materialprüfungs- und Forschungsanstalt
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