Logik, Wissen und Absichten

DMZ –  POLITIK ¦ Dirk Specht ¦                                 

KOMMENTAR

 

Wer die CO2-Bilanz des deutschen Stromsystems kritisiert, hat recht. Wer dafür die Kohlekraftwerke verantwortlich macht, hat ebenfalls recht. Auch der Zusammenhang mit dem vorzeitigen Ausstieg aus der Kernkraft stimmt.

 

Daraus kann man Kritik der Energiepolitik mindestens der letzten zehn Jahre ableiten, was dazu gehört, aber wenig hilft. Man kann vor allem Forderungen ableiten, wie dieser CO2-Anteil möglichst rasch zu senken ist.

 

Wer daraus aber die CO2-Belastung von E-Autos und Wärmepumpen ableitet, die von Toastern, Kühlschränken, Waschmaschinen, Fernsehern und übrigens auch dem Strombedarf der Treibstofflogistik ausblendet, rechnet sachlich zumindest grob unvollständig.

 

Leitet man aus solchen Berechnungen dann Vergleiche ab, der Verbrenner sei weniger schädlich für das Klima, die übrigens meist auch noch rechnerisch falsch sind, so wird das nichts anderes als absichtliche Desinformation.

 

Dieselben Leute weisen zudem gerne auf Kohlekraftwerke in China hin, vergessen den dort um Zehnerpotenzen höheren Ausbau Erneuerbarer und zeigen damit, dass ihnen CO2 gänzlich egal ist. Unsere Kohlekraftwerke sind in den Berechnungen ganz schädlich, die der Chinesen nicht zu verhindern und dann sollen wir es genauso machen?

 

Kann man natürlich so sehen und auf die gute alte Wirtschaftlichkeit verweisen. An der Stelle wäre eine ehrliche Debatte willkommen und inzwischen auch nicht schwierig zu führen, denn CO2 ist – endlich! – in jeder Rechenart sehr teuer geworden. Die Rückversicherer rechnen bereits seit 30 Jahren so, aber die Buchhalter heute endlich ebenfalls. Auch in China, weshalb die CO2 in ihrem Energiesystem schneller zurück bauen als alle anderen auf dem Planeten. Ganz ohne CO2-Preis übrigens, der Markt regelt das, selbst die Buchhalter haben es erkannt.

 

Insofern sind diese Argumentationen weder ehrlich, noch unter irgendeiner Perspektive so etwas wie klug. Es sei denn, man hat CO2 im eigenen Geschäftsmodell, dann und nur dann macht es Sinn!

 

Führen insbesondere Leute mit akademischen Graden so eine bedauerliche Farce an Argumenten also auf, so darf man in der Tat von Motivation über Bezahlung bis zu Geisteszustand alles thematisieren, ohne sich eines unsachlichen Angriffs schuldig zu machen. Was Sinn, Indra et al. verbreiten, hat mit Wissenschaft rein gar nichts zu tun, es ist sachlich falsche und tendenziöse Agitation, gegen die alle Mittel gefragt sind, das geht bis zu blankem Spott.

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