DMZ – KULTUR -¦ Patricia Jungo ¦
Das Walliser Städtchen St. Maurice ist reich an Kultur und Geschichtsschätzen. Oberhalb der Stadt dominiert eine besondere Grotte das Rhonetal: die Feengrotte. Es handelt sich dabei um die ersten öffentlich für Touristen zugängliche Grotte unseres Landes. Schon mehr als 100 Jahre teilt sie ein wundervolles Naturspektakel von Wasser und Felsen mit den Menschen. Die menschliche Vorstellungskraft lässt diese Reise ins Innere der Erde zu einem unvergesslichen Erlebnis werden.
Bereits nach einem halben Kilometer Weg gelangt der Besucher in den beleuchteten Galerien zum Höhepunkt dieser unterirdischen Promenade, zum kleinen See mit seinem eindrücklichen Wasserfall. Seit uralten Zeiten kennt man sie, diese Grotte, die zuerst den Namen „Trou aux Fayes“ trug. Anwohner nutzten die Grotte am Beginn des christlichen Zeitalters oft als Zufluchtsort vor Barbaren, die in der Region ihr Unwesen trieben. Im Jahre 1831 gelang es den Herren Haller und Ott, eine Distanz von 600 Meter ab dem Eingang zu erreichen. Besonders ein Mann hat ab 1864 die Geschichte der Grotte geschrieben: Es war der Kanoniker Gard, Professor am Kollegium der Abteil von St.-Maurice. Dank diesem Bauherrn und Organisator waren wichtige Freilege- und Einrichtungsarbeiten möglich.
Er beschloss auch im gleichen Jahr, die Grotte zugunsten des Waisenhauses von Vérolliez zu nutzen. Später wurde die Grotte der Kongregation der Ordensschwestern von St.-Maurice anvertraut. Damit ihr Bekanntschaftsgrad steigen konnte, wurde sie in „Grotte aux Fées“, also Feengrotte umbenannt. Der viel poetischere Name zeigte denn auch Wirkung im damals romantischen Europa. Man glaubte, durch den Besuch der Grotte würden sich alle Träume erfüllen. Die Herren Fournier und Virieux erreichten 1925 das höhere Netz. Während 9 Stunden stiessen sie vor, um dann an den Punkt zu gelangen, der auch heute noch den Terminus darstellt. Es soll auch heute noch manchmal vorkommen, dass winzige Feen die Besucher wieder zum Ausgang begleiten…
Der Besucher erreicht die Grotte in zehn Minuten zu Fuss. Die Aussicht ist magisch: Die Rhone, die Ebene und besonders die Felswände gegenüber, die Dents de Morcles sind ein überwältigendes Naturspektakel, durch das sich Millionen Jahre Geschichte offenbaren.
Quelle: grotteauxfees.ch
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