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CH: Schweizer Botschaft in Teheran vorübergehend geschlossen – EDA reagiert auf Eskalation im Iran

DMZ – INTERNATIONAL¦ MM ¦ AA ¦ 

 

Angesichts der sich zuspitzenden militärischen Auseinandersetzungen zwischen dem Iran und Israel hat das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) entschieden, die Schweizer Botschaft in Teheran bis auf Weiteres zu schliessen. Das gesamte Auslandpersonal, darunter auch Botschafterin Nadine Olivieri Lozano, hat den Iran mittlerweile verlassen. Die Schweiz warnt vor einer weiteren Eskalation und ruft die Konfliktparteien eindringlich zur Rückkehr an den Verhandlungstisch auf.

 

Die Schliessung der diplomatischen Vertretung ist eine direkte Folge der zunehmend instabilen Sicherheitslage im Iran. Seit Beginn der militärischen Eskalation am 13. Juni 2025 beobachtet die Schweiz die Entwicklung mit wachsender Besorgnis. Nachdem bereits am Dienstag fünf Mitglieder des Auslandpersonals mit ihren Familien über Turkmenistan ausreisen konnten, erreichte auch die verbleibende Gruppe von sieben Personen – inklusive der Botschafterin – am heutigen Abend Aserbaidschan. Eine baldige Rückkehr nach Teheran bleibt das Ziel, wird jedoch von der Lageentwicklung vor Ort abhängig gemacht.

 

Das EDA steht nach eigenen Angaben weiterhin in engem Kontakt mit dem iranischen Lokalpersonal. Aus Sicherheitsgründen betreten diese Mitarbeitenden die Botschaftsräumlichkeiten derzeit nicht mehr. Die diplomatischen Aufgaben der Schweiz als Schutzmacht für die Vereinigten Staaten im Iran bleiben jedoch bestehen. Gemäss EDA können diese Schutzmachtfunktionen auch ausserhalb des Landes ausgeführt werden.

 

Die USA und der Iran wurden über die temporäre Schliessung der Schweizer Vertretung sowie über die Abreise des ausländischen Personals informiert. Das EDA fungiert weiterhin als Kommunikationskanal für Mitteilungen zwischen den beiden Ländern, sofern diese von den Parteien als sinnvoll erachtet werden. Amerikanische Staatsbürgerinnen und Staatsbürger im Iran werden zudem über die Website der sogenannten Foreign Interest Section fortlaufend über Risiken und empfohlene Verhaltensmassnahmen informiert.

 

EDA-Vorsteher Bundesrat Ignazio Cassis hat das Gremium am Freitagmorgen über die Entwicklungen unterrichtet. In einer offiziellen Stellungnahme unterstrich das Departement, dass die gegenwärtige Eskalation nicht im Interesse einer der involvierten Parteien sei und bekräftigte die Bereitschaft der Schweiz, ihre Guten Dienste für eine Deeskalation zur Verfügung zu stellen.

 

Die Eidgenossenschaft ruft alle Akteure zur strikten Einhaltung des Völkerrechts auf und betont: Nur eine Rückkehr zum Dialog kann eine weitere Destabilisierung der Region verhindern.

 

 

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