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E-Commerce und Preisaufschläge treiben Wachstum – Beschwerden auf hohem Niveau
Bern – Der Schweizer Postmarkt hat 2023 ein deutliches Umsatzplus verzeichnet. Trotz eines rückläufigen Briefvolumens stiegen die Gesamterträge um 4,6 Prozent auf 4,4 Milliarden Franken. Haupttreiber waren Preisaufschläge im Paketversand sowie ein starker Anstieg bei ausländischen Importpaketen – insbesondere aus Asien.
Während der Paketmarkt um knapp fünf Prozent wuchs, sank das Briefvolumen im Vergleich zum Vorjahr um 5,8 Prozent. Besonders betroffen war der Bereich der adressierten Werbesendungen, der ein Minus von 8,1 Prozent verzeichnete. Die Briefpost steht seit Jahren unter Druck, nicht zuletzt durch die zunehmende Digitalisierung von Kommunikation und Verwaltung.
Trotz dieser strukturellen Veränderungen konnte die postalische Grundversorgung weiterhin erfüllt werden. 2023 wurden durchschnittlich 1,9 Millionen Briefe pro Tag befördert – mehr als doppelt so viele wie Pakete. Die Postunternehmen investierten 328 Millionen Franken in Infrastruktur und beschäftigten rund 48’600 Vollzeitstellen – ein Rückgang um 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Die Zahl der Beschwerden bei der Aufsichtsbehörde PostCom lag weiterhin auf hohem Niveau. Mit 2’944 registrierten Meldungen waren es zwar etwas weniger als im Rekordjahr 2022, doch deutlich mehr als vor der Pandemie. Besonders häufig beklagten sich Kund:innen über verspätete oder gar nicht zugestellte Briefe und Pakete. Auch Reklamationen über den Kundendienst und die Erreichbarkeit von Poststellen nahmen zu.
Ein kritischer Punkt bleibt der Umgang mit Arbeitsbedingungen in der Branche. Zwar erfüllen alle konzessionierten Anbieter die gesetzlichen Anforderungen, doch bei Subunternehmern traten erneut Mängel auf – etwa bei Lohnzahlungen oder Arbeitszeiten. Die PostCom hat angekündigt, hier künftig noch genauer hinzusehen.
Ein Blick in die Zukunft: Mit dem erwarteten Rückgang des Briefvolumens und dem anhaltenden Wachstum im Onlinehandel steht die Branche vor einem Umbruch. Die Politik diskutiert derzeit über die künftige Ausgestaltung der postalischen Grundversorgung – etwa hinsichtlich digitaler Dienste und der Finanzierung des Service public.
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