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Bern-Wabern – Am 16. Juni 2025 nimmt das Bundesasylzentrum (BAZ) Grand-Saconnex im Kanton Genf seinen Betrieb auf. Das neue Zentrum ohne Verfahrensfunktion bietet Platz für 250 Asylsuchende und ergänzt die bestehenden Einrichtungen in der Westschweiz.
Das BAZ Grand-Saconnex richtet sich an alleinstehende Erwachsene sowie Familien mit Kindern. Unbegleitete minderjährige Asylsuchende (UMA) werden dort nicht untergebracht. Die Einrichtung dient sowohl Personen im laufenden Asylverfahren als auch jenen mit negativem Asylentscheid, die verpflichtet sind, die Schweiz zu verlassen. Gemäss geltendem Asylgesetz beträgt die maximale Unterbringungsdauer in Bundeszentren ab Gesuchseinreichung 140 Tage.
Die Eröffnung ist Teil der seit März 2019 geltenden Neustrukturierung des Asylbereichs, bei der Asylsuchende auf sechs regionale Zentren verteilt werden. Die Westschweizer Asylregion umfasst ein BAZ mit Verfahrensfunktion in Boudry (Neuchâtel) sowie drei Zentren ohne Verfahrensfunktion in Giffers (Freiburg), Vallorbe (Waadt) und neu Grand-Saconnex (Genf).
Das Bauprojekt wurde 2019 ausgeschrieben und nach einem mehrjährigen Planungsprozess 2022 mit einer Vereinbarung zwischen dem Staatssekretariat für Migration (SEM), dem Kanton Genf und der Gemeinde Grand-Saconnex besiegelt. Das Gelände wird gemeinschaftlich vom Bund und Kanton genutzt. Während der Bund das Asylzentrum betreibt, entsteht parallel ein kantonales Gebäude für Polizei und Zoll. Beide Einrichtungen sind baulich und organisatorisch klar getrennt und verfügen über separate Zugänge.
Das Zentrum ist funktional ausgestattet: Neben Schlafräumen stehen den Bewohnerinnen und Bewohnern unter anderem Sanitätsräume, mehrere Speisesäle und Beschäftigungsräume zur Verfügung. Schulbehörden des Kantons Genf nutzen zwei Klassenzimmer innerhalb des BAZ. Im Aussenbereich gibt es Sport- und Spielplätze, Hochbeete sowie überdachte Aufenthaltsbereiche.
Der Betrieb liegt in der Verantwortung des SEM, das spezialisierte Dienstleister mit der Betreuung und Sicherheit beauftragt. Das Betreuungspersonal organisiert täglich ein vielseitiges Programm mit sportlichen, kulturellen und spielerischen Aktivitäten. Zudem fördert das Zentrum in Zusammenarbeit mit Nachbargemeinden gemeinnützige Beschäftigungsangebote, die den Asylsuchenden Integration und Struktur bieten sollen.
Die Asylsuchenden dürfen sich täglich zwischen 9 und 21 Uhr ausserhalb der Einrichtung bewegen – eine Regelung, die in Absprache mit der Gemeinde Grand-Saconnex getroffen wurde.
Um den Dialog zwischen Behörden, Gemeinde und Zivilgesellschaft zu fördern und den reibungslosen Betrieb zu sichern, trifft sich regelmässig eine Begleitgruppe. Dieses Gremium bietet Raum für Austausch und gemeinsames Vorgehen in der Betreuung und Integration der Asylsuchenden.
Mit dem Bundesasylzentrum Grand-Saconnex setzt die Schweiz einen weiteren Schritt in der Umsetzung einer regional differenzierten und modernen Asylbetreuung, die auf Humanität, Sicherheit und Integration setzt.
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