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Begegnungen mit dem eigenen Ich auf Sardinien

DMZ ¦ ANNABEL HERKSTRÖTER ¦

 

Reise zu mir 

Manchmal bringt uns das Eintauchen in eine fremde Umgebung uns selbst näher. So erging es mir kürzlich bei meiner Sardinien-Reise. Wieder zu Hause, habe ich in leicht wehmütiger Stimmung versucht, diese Erfahrung in drei Gedichten zum Ausdruck zu bringen…

Selbst 

In einem abgelegenen Land 

habe ich mich leis erkannt. 

Ein milder Hauch aus wilden Kräutern 

vermochte meine Hast zu läutern. 

 

Kalte Finger grapschten nach meinen Fersen, 

wollten mich ziehen, woher ich gekommen, 

das hatte ich zuvor schon angenommen – 

 

Ein Kaktus protzte vor der Kulisse, 

die da pulsierte in Blau, Grün, Gelb, Gold. 

Auch das war gewollt!

 

Da entfaltete sich Schönheit 

unfassbar ungestüm und weit. 

Und als ich begann, mich nach dem Wind zu recken, 

verlor selbst die Angst ihren Schrecken.

Meeresauge 

Wellen rollen anstelle

von Gedanken.

 

Gestreift von Lavendelduft

wird die Seele weich

und offen zu erkennen

dein inneres Gesicht,

das du so selten gezeigt,

der Welt abgeneigt

versteinern hast lassen.

 

Wellen rollen über Stellen,

die kein Auge je gesehen

und gleich fließenden Haars

mit dem Wind nun wallen.

 

Wellen rollen und quellen

aus des Meeres fossilem Auge.

 

Bilder des Lebens

bunt in Türkis,

heiß und salzig

rollen und quellen Wellen

über alle rauen Stellen

und lassen nichts zurück

als ein Lächeln im Sand.

Das Antlitz 

Es grollt im Gestein, 

das die seltsamsten Fassaden wirft. 

Glattgeschliffen und doch so griffig, 

dass ich leichtsinnig darauf schlendern will. 

Wissend murmelt die Brandung dazu. 

Weise schlummert ein steinerner Riese 

in stoischer Meditation. 

Im Morgenlicht sanft, im Mittagsglanz schroff, 

in der Abendsonne ein einziges Rätsel. 

Wann werden wir so sein? 

Winzige Blüten zart und rot 

schleichen sich mild in das grimmige Antlitz

und weisen dem Leben 

seinen abschüssigen, doch unfehlbaren Weg.


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