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Basel/Bern – Wenn vom 11. bis 17. Mai 2025 die Welt beim Eurovision Song Contest nach Basel blickt, sorgt eine koordinierte Allianz aus Bundesbehörden für die Sicherheit der internationalen Musikveranstaltung. Neben der lokalen Polizei tragen insbesondere das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS), das Bundesamt für Polizei (fedpol) sowie das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) massgeblich zur Absicherung des Grossanlasses bei.
Der Eurovision Song Contest zählt zu den grössten kulturellen Live-Events Europas und stellt hohe Anforderungen an das Sicherheitsdispositiv – besonders in einem international so stark vernetzten Land wie der Schweiz. Der Bund unterstützt die kantonalen Sicherheitskräfte mit gezielten Massnahmen in zentralen Bereichen wie Cyberabwehr, Nachrichtendienst, Polizeiarbeit und Bevölkerungsschutz.
Armee: Präventive Unterstützung mit Spezialeinheiten
Rund 40 Armeeangehörige – sowohl Milizsoldaten als auch Berufsmilitärs – leisten insgesamt etwa 350 Diensttage. Ihre Aufgaben reichen von der ABC-Dekontamination über Beratungen zur Kampfmittelbeseitigung bis hin zur präventiven Absuche sensibler Infrastrukturen. Der Einsatz erfolgt gestützt auf die Verordnung über die Unterstützung ziviler Tätigkeiten mit militärischen Mitteln (VUM).
Cybersicherheit: Schutz kritischer Infrastrukturen
Das Bundesamt für Cybersicherheit (BACS) koordiniert während des gesamten ESC-Zeitraums die nationale Cyberabwehr. Der sogenannte Cyberlageverbund analysiert Risiken, bereitet Szenarien vor und sorgt im Ernstfall für rasche Intervention. Kritische Infrastrukturen wie Energieversorgung, Kommunikationsnetze oder Veranstaltungstechnik stehen dabei besonders im Fokus. Frühzeitig wurde eine Cyberrisikoanalyse erstellt – in Zusammenarbeit mit den gastgebenden Städten und dem übertragenden Sender.
Nachrichtendienst: Bedrohungsanalyse in Echtzeit
Der Nachrichtendienst des Bundes (NDB) überwacht die sicherheitsrelevante Lage vor und während des Anlasses. Er erstellt Lagebeurteilungen, wertet internationale Informationen aus und betreibt über das Bundeslagezentrum einen Nachrichtenverbund. Damit werden alle sicherheitsrelevanten Entwicklungen laufend in die Einsatzplanung der Veranstaltungsleitung eingespeist.
Bevölkerungsschutz: Kommunikationssicherheit und Strahlenschutz
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS) gewährleistet die Funktionalität der Kommunikationssysteme im Raum Basel. Funkverbindungen werden überwacht, analysiert und bei Bedarf optimiert. Zudem kontrolliert das Nationale Notfalloperationszentrum (NEOC) mithilfe automatischer Messsonden die Radioaktivität in der Region und informiert die Einsatzkräfte mittels elektronischer Lagedarstellung (ELD NAZ) laufend über den aktuellen Stand.
fedpol: Polizeiliche Expertise und internationale Koordination
Das Bundesamt für Polizei (fedpol) entsendet Einsatzkräfte nach Basel, die sich direkt in die Sicherheitsstruktur der kantonalen Behörden integrieren. Neben der Ermittlung von Delikten in Bundeszuständigkeit übernimmt fedpol die Koordination mit internationalen Partnern – unter anderem mit Europol, der Schengen-Fahndungsstelle SIRENE und ausländischen Polizeiattachés. Auch das Zentrum für Polizei- und Zollzusammenarbeit wird temporär nach Basel verlegt, um grenzüberschreitende Abläufe zu optimieren.
BAZG: Erhöhter Schutz an der Grenze
Als „erster Sicherheitsfilter“ übernimmt das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) eine zentrale Rolle im Bereich Grenzkontrolle. Die Präsenz an den Übergängen wird verstärkt, Waren- und Personenkontrollen erfolgen lage- und risikobasiert. In enger Abstimmung mit den Kantonspolizeien Basel-Stadt und Basel-Landschaft sowie mit ausländischen Behörden sichert das BAZG die Ein- und Ausreisewege.
Ein gemeinsames Ziel: Ein sicherer und erfolgreicher ESC in Basel
Mit dem koordinierten Einsatz seiner Fachstellen stellt der Bund sicher, dass der Eurovision Song Contest 2025 unter bestmöglichen Bedingungen durchgeführt werden kann. Der Anlass ist nicht nur ein kulturelles Highlight, sondern auch eine logistische Herausforderung – der sich Bund und Kantone gemeinsam stellen, um Gästen aus ganz Europa ein sicheres Festivalerlebnis zu ermöglichen.
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