
DMZ – GLOBAL ¦ Anton Aeberhard
Eine internationale Koalition führender Virologen, darunter Mitglieder des Global Virus Network, schlägt Alarm angesichts der rasanten Ausbreitung des H5N1-Vogelgrippevirus in den USA. Seit März 2024 hat sich das Virus landesweit verbreitet und betrifft über 1.000 Milchviehherden sowie Millionen von Geflügelbeständen. Bislang wurden 70 menschliche Infektionen bestätigt, darunter ein Todesfall in Louisiana.
Experten befürchten, dass das Virus durch genetische Veränderungen die Fähigkeit zur Mensch-zu-Mensch-Übertragung erlangen könnte, insbesondere wenn es sich mit saisonalen Grippeviren oder anderen Influenzastämmen vermischt. Die Ähnlichkeit zwischen Schweine- und menschlichen Zellrezeptoren erhöht das Risiko einer solchen Reassortierung.
Trotz dieser Warnungen hat die US-Regierung unter Präsident Donald Trump Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung reduziert. Kürzungen bei der Finanzierung von Gesundheitsbehörden wie der CDC und der USDA sowie die Einschränkung der Kommunikation mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) könnten die Überwachungskapazitäten beeinträchtigen.
Die CDC hat kürzlich einen geplanten Workshop zur Prävention menschlicher Vogelgrippeinfektionen abgesagt, was bei Experten auf Unverständnis stößt. Der Workshop sollte unter anderem den Einsatz persönlicher Schutzausrüstung für gefährdete Berufsgruppen wie Landwirte und Tierärzte thematisieren.
In Europa ist Österreich besonders betroffen. Im Oktober 2024 musste das Bundesheer im niederösterreichischen Bezirk Amstetten aufgrund eines massiven Ausbruchs eingreifen. Am 8. November wurde das gesamte Bundesgebiet zum Risikogebiet für die Geflügelpest erklärt.
Die WHO betont jedoch, dass das Risiko für die Allgemeinbevölkerung derzeit als niedrig eingeschätzt wird, solange keine anhaltende Mensch-zu-Mensch-Übertragung festgestellt wird. Dennoch mahnen Experten zur Wachsamkeit und fordern verstärkte Überwachungsmaßnahmen sowie die Entwicklung von Impfstoffen, um einer möglichen Pandemie vorzubeugen.
Die aktuelle Situation verdeutlicht die Notwendigkeit einer global koordinierten Reaktion auf zoonotische Krankheiten. Nur durch rechtzeitige Maßnahmen und internationale Zusammenarbeit kann das Risiko einer weiteren Ausbreitung des H5N1-Virus minimiert werden.
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