
DMZ – JUSTIZ ¦ Sarah Koller ¦
Washington – US-Verteidigungsminister Pete Hegseth steht erneut im Zentrum eines sicherheitspolitischen Skandals. Wie mehrere Medien berichten, hat Hegseth sensible Informationen über geplante US-Militärschläge im Jemen in einem weiteren privaten Signal-Chat geteilt.
Teilnehmer des Chats sollen unter anderem seine Ehefrau, sein Bruder und sein persönlicher Anwalt gewesen sein Time . Der Chat, der den Namen „Defense | Team Huddle“ trug, wurde laut Berichten bereits vor Hegseths Amtsantritt erstellt und über sein privates Mobiltelefon geführt. In den Nachrichten sollen Details zu bevorstehenden Luftangriffen auf Huthi-Stellungen im Jemen enthalten gewesen sein, darunter Informationen über Zielkoordinaten, eingesetzte Waffensysteme und den zeitlichen Ablauf der Operationen.
Besonders brisant: Die Ehefrau des Ministers, eine ehemalige Fox-News-Produzentin, bekleidet keine offizielle Position im Verteidigungsministerium. Auch sein Bruder und sein Anwalt, obwohl im Pentagon tätig, verfügen möglicherweise nicht über die erforderlichen Sicherheitsfreigaben für derart vertrauliche Informationen.
Die Enthüllungen folgen auf einen früheren Vorfall, bei dem Hegseth versehentlich einen Journalisten in einen anderen Signal-Chat eingeladen hatte, in dem ebenfalls geheime Militärpläne diskutiert wurden. Die Reaktionen aus der Politik ließen nicht lange auf sich warten. Der demokratische Minderheitsführer im Senat, Chuck Schumer, bezeichnete den Vorfall als „eine der unglaublichsten Verletzungen militärischer Geheimnisse“, die er je erlebt habe, und forderte Hegseths sofortige Entlassung.
Auch andere Demokraten äußerten scharfe Kritik und kündigten Untersuchungen an. Das Verteidigungsministerium verteidigte Hegseth. Ein Sprecher erklärte, es seien keine klassifizierten Informationen über nicht autorisierte Kanäle verbreitet worden und warf den Medien vor, eine politische Agenda zu verfolgen.
Präsident Trump stellte sich hinter seinen Minister und sprach von einem „Fehler“, der nicht wieder vorkommen werde. Experten weisen jedoch darauf hin, dass die Nutzung von nicht autorisierten Kommunikationsmitteln wie Signal für die Übermittlung sensibler Informationen gegen bestehende Vorschriften verstößt und erhebliche Sicherheitsrisiken birgt. Ob und welche Konsequenzen Hegseth aus dem Vorfall drohen, bleibt abzuwarten. Die Opposition fordert jedenfalls umfassende Aufklärung und zieht Vergleiche zu früheren Skandalen um den Umgang mit geheimen Informationen.
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