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Tesla sieht sich Sammelklage wegen angeblich manipulierter Kilometerzähler gegenüber

DMZ –INTERNATIONAL¦ A. Aeberhard

 

Der US-Elektroautobauer Tesla steht erneut im Fokus juristischer Auseinandersetzungen. In Kalifornien wurde eine Sammelklage eingereicht, in der dem Unternehmen vorgeworfen wird, die Kilometerzähler seiner Fahrzeuge manipuliert zu haben, um Garantieansprüche zu umgehen.

 

Vorwurf der Manipulation

Der Kläger Nyree Hinton, ein Tesla-Besitzer aus Los Angeles, behauptet, dass der Kilometerzähler seines 2020 gekauften Model Y die tatsächlich gefahrene Strecke um mindestens 15 % überschätzt habe. Diese Diskrepanz habe dazu geführt, dass die 50.000-Meilen-Garantie seines Fahrzeugs vorzeitig abgelaufen sei, wodurch er für eine Reparatur der Aufhängung in Höhe von 10.000 US-Dollar selbst aufkommen musste.

 

Laut der Klageschrift basieren die Kilometerzähler von Tesla nicht ausschließlich auf den tatsächlich gefahrenen Meilen, sondern berücksichtigen auch Energieverbrauch, Fahrverhalten und prädiktive Algorithmen. Dies könnte dazu führen, dass Fahrzeuge schneller die Garantiegrenzen erreichen, was Tesla zugutekäme, indem es Reparaturkosten spart und Kunden dazu bewegt, frühzeitig erweiterte Garantien zu erwerben.

 

Umfang der Klage

Die Klage, die nun vor einem Bundesgericht in Los Angeles verhandelt wird, könnte mehr als eine Million Tesla-Fahrzeuge in Kalifornien betreffen. Die Kläger fordern sowohl Schadensersatz als auch Strafschadensersatz. Tesla hat bisher keine öffentliche Stellungnahme abgegeben, jedoch alle wesentlichen Vorwürfe in der Klage bestritten.

 

Weitere juristische Herausforderungen

Dies ist nicht das erste Mal, dass Tesla wegen seiner Geschäftspraktiken juristisch belangt wird. Im Jahr 2023 wurde eine Klage eingereicht, in der dem Unternehmen vorgeworfen wurde, die Reichweite seiner Fahrzeuge in der Werbung übertrieben dargestellt zu haben. Eine Untersuchung von Reuters ergab, dass Tesla ein internes "Diversion Team" eingerichtet hatte, um Kundenbeschwerden über unzureichende Reichweiten zu minimieren.

 

Zudem sah sich Tesla 2023 einer Sammelklage gegenüber, in der behauptet wurde, dass Software-Updates die Batteriekapazität älterer Model S und Model X Fahrzeuge um bis zu 20 % reduziert hätten. Einige Besitzer mussten daraufhin Batterien für bis zu 15.000 US-Dollar ersetzen.

 

Ausblick

Die aktuellen Vorwürfe könnten erhebliche Auswirkungen auf Teslas Ruf und Finanzen haben. Sollte sich herausstellen, dass die Kilometerzähler tatsächlich manipuliert wurden, könnte dies nicht nur zu hohen Entschädigungszahlungen führen, sondern auch das Vertrauen der Kunden nachhaltig beeinträchtigen.

 

Die Entwicklungen in diesem Fall werden mit Spannung verfolgt, da sie potenziell weitreichende Konsequenzen für die Elektromobilitätsbranche und den Umgang mit digitalen Fahrzeugdaten haben könnten.


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