­
 · 

Elon Musk erneut im Zentrum der Kritik: Kontroverse um Retweet und Nazi-Vorwürfe

DMZ –INTERNATIONAL ¦ S. Koller

 

Elon Musk sorgt erneut für Schlagzeilen – diesmal mit einem umstrittenen Retweet auf der Plattform X (ehemals Twitter). Der Multimilliardär teilte einen Beitrag, der die Verantwortung für die Massenmorde des 20. Jahrhunderts von Diktatoren wie Adolf Hitler auf deren Verwaltungsapparat verschiebt. Die Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten: Menschenrechtsorganisationen, Gewerkschaften und Historiker kritisierten den Beitrag scharf. Diese erneute Kontroverse fügt sich in eine Serie von Vorfällen ein, die das öffentliche Bild des Tesla- und SpaceX-Chefs zunehmend belasten.

 

Der umstrittene Retweet

Am Donnerstag teilte Musk auf X eine Nachricht, in der es hieß: "Stalin, Mao und Hitler haben nicht Millionen von Menschen ermordet. Ihre öffentlichen Angestellten haben es getan." Die Aussage impliziert, dass nicht die totalitären Herrscher selbst, sondern ihre Befehlsempfänger die Verantwortung für die Gräueltaten trügen – eine Argumentation, die historische Fakten ignoriert und als verharmlosend gewertet wird. Der Post verbreitete sich rasant und erreichte innerhalb weniger Stunden eine siebenstellige Zahl an Aufrufen.

 

Die Anti-Defamation League (ADL) bezeichnete Musks Handlung als "verantwortungslos und geschichtsrevisionistisch". Lee Saunders, Präsident der American Federation of State, County and Municipal Employees (AFSCME), kritisierte Musks fehlendes Verständnis für die Arbeit öffentlicher Bediensteter und warnte vor den gesellschaftlichen Folgen derartiger Aussagen. Auch Historiker meldeten sich zu Wort und betonten, dass diese Darstellung die Rolle der Diktatoren bei der Planung und Umsetzung ihrer Verbrechen verzerre.

Wiederkehrende Kontroversen

Musks umstrittene Aussagen stehen nicht isoliert da. Bereits Anfang des Jahres geriet er in die Kritik, als er während einer Veranstaltung zur Amtseinführung von Donald Trump eine Geste machte, die als Nazi-Gruß identifiziert wurde. Während wenige dies als unabsichtliche Bewegung einstuften, bewertete die Mehrheit es als bewusste Provokation.

 

Zusätzlich nahm Musk im Januar an einer Veranstaltung der rechtspopulistischen Partei Alternative für Deutschland (AfD) teil. Dort sprach er sich dafür aus, Deutschland solle die historische Verantwortung für seine Vergangenheit hinter sich lassen. Diese Aussagen stießen insbesondere in Deutschland auf heftige Kritik, da sie als Angriff auf die Erinnerungskultur des Landes gewertet wurden.

 

Auswirkungen auf Tesla und SpaceX

Die jüngsten Vorfälle bleiben nicht ohne Folgen für Musks Unternehmen. In San Francisco tauchten Plakate auf, die Tesla-Besitzer zum Verkauf ihrer Fahrzeuge aufriefen, während Musk in Karikaturen mit Nazi-Symbolik dargestellt wurde. Auch Boykottaufrufe gegen Tesla mehren sich – nicht nur in den USA, sondern auch in Europa. Die Negativschlagzeilen belasten das Image des Unternehmens, das ohnehin mit wirtschaftlichen Herausforderungen kämpft.

 

Fazit

Elon Musk hat sich erneut mit einer öffentlichen Äußerung ins Zentrum einer hitzigen Debatte katapultiert. Während seine Anhänger ihn für seine direkte und oft provokante Art schätzen, werfen Kritiker ihm mangelnde Sensibilität und Verantwortungslosigkeit vor. Die Auswirkungen dieser Kontroversen auf seine Unternehmen und sein Ansehen bleiben abzuwarten, doch fest steht: Musks Worte haben Gewicht – und sie werden weltweit genau beobachtet.

 

Dieser Artikel basiert auf Informationen aus verschiedenen Quellen, darunter die Anti-Defamation League, die American Federation of State, County and Municipal Employees sowie Medienberichte.

 


Fehler- und Korrekturhinweise

Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an:

  • Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben.
  • Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge.
  • Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. Das erleichtert es uns, Ihre Fehler- oder Korrekturhinweise zu überprüfen und die Korrektur möglichst schnell durchzuführen.

Wir prüfen eingegangene Fehler- und Korrekturhinweise so schnell wie möglich. Vielen Dank für Ihr konstruktives Feedback!


 

Unterstützen Sie uns jetzt!

Seit unserer Gründung steht die DMZ für freien Zugang zu Informationen für alle – das ist unser Alleinstellungsmerkmal. Wir möchten, dass jeder Mensch kostenlos faktenbasierte Nachrichten erhält, und zwar wertfrei und ohne störende Unterbrechungen.

Unser Ziel ist es, engagierten und qualitativ hochwertigen Journalismus anzubieten, der für alle frei zugänglich ist, ohne Paywall. Gerade in dieser Zeit der Desinformation und sozialen Medien ist es entscheidend, dass seriöse, faktenbasierte und wissenschaftliche Informationen und Analysen für jedermann verfügbar sind.

Unsere Leserinnen und Leser machen uns besonders. Nur dank Ihnen, unserer Leserschaft, existiert die DMZ. Sie sind unser größter Schatz.

Sie wissen, dass guter Journalismus nicht von selbst entsteht, und dafür sind wir sehr dankbar. Um auch in Zukunft unabhängigen Journalismus anbieten zu können, sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen.

Setzen Sie ein starkes Zeichen für die DMZ und die Zukunft unseres Journalismus. Schon mit einem Beitrag von 5 Euro können Sie einen Unterschied machen und dazu beitragen, dass wir weiterhin frei berichten können.

Jeder Beitrag zählt. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!


Kommentare: 0