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COVID-19 im März 2025: Kein Ende in Sicht

DMZ – GESUNDHEIT ¦ A. Aeberhard ¦

 

Die Corona-Pandemie mag aus den Schlagzeilen verschwunden sein, doch beendet ist sie noch lange nicht. Weder medizinisch noch gesellschaftlich. Auch wenn die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits 2023 den globalen Notstand aufgehoben hat, bleibt SARS-CoV-2 ein hartnäckiger Begleiter unseres Alltags. Das Virus zirkuliert weiter, neue Varianten machen die Runde, und die Langzeitfolgen von Infektionen – insbesondere Long COVID – belasten Millionen Menschen weltweit.

 

Infektionslage: Zahlen trügen, das Risiko bleibt

Auf den ersten Blick scheinen die aktuellen Zahlen beruhigend: Das Robert Koch-Institut (RKI) gibt die 7-Tages-Inzidenz mit rund 15 Fällen pro 100.000 Einwohner an. Doch dieser Wert sagt wenig aus, denn seit der Einstellung flächendeckender Tests im März 2023 fehlt eine verlässliche Datengrundlage. Ein Blick auf Abwasseranalysen zeigt ein anderes Bild – die Viruslast ist deutlich höher als die offiziellen Zahlen vermuten lassen.

 

Zudem dominieren mittlerweile die neuen Varianten XEC und MC.13.2 das Infektionsgeschehen. Noch ist wenig darüber bekannt, wie stark sie das Immunsystem umgehen können oder welche Langzeitfolgen eine Infektion mit sich bringen könnte. Erste Trends zeigen jedoch, dass die Zahl der Krankenhausaufnahmen leicht steigt – ein deutliches Zeichen dafür, dass COVID-19 keineswegs harmloser geworden ist.

 

Impfungen: Schutz lässt nach, Impfbereitschaft sinkt

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt weiterhin Auffrischimpfungen (leider nur) für ältere Menschen und andere Risikogruppen. Doch die Impfbereitschaft lässt nach. Nur noch 68 Prozent der über 60-Jährigen haben sich eine aktuelle Auffrischung geholt. Virologin Sandra Ciesek warnt: "Die Immunität nimmt mit der Zeit ab, und neue Varianten könnten die vorhandene Immunantwort umgehen."

 

Hoffnung macht ein neuer Impfstoff in Form eines Nasensprays, der ab 2026 verfügbar sein soll. Doch bis dahin bleibt ein erheblicher Teil der Bevölkerung anfällig für Ansteckungen – mit ungewissen Folgen.

 

Long COVID: Die unterschätzte Krise

Es gibt sie, die Menschen, die COVID einfach "weggesteckt" haben – aber es gibt auch jene, für die eine Infektion das Leben grundlegend verändert hat. Diverse Studie zeigen, dass etwa fünf Prozent aller Infizierten an Long COVID leiden.

 

Das bedeutet in Europa Millionen Betroffene, die sich mit anhaltender Erschöpfung, Atemproblemen und neurologischen Beschwerden herumschlagen. "Das ist eine stille Krise", sagt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Doch wie viele Menschen es tatsächlich sind, bleibt unklar – denn ohne eine flächendeckende Teststrategie fehlen verlässliche Zahlen

 

Eigenverantwortung: Was kann jeder Einzelne tun?

Das RKI empfiehlt weiterhin: Wer Erkältungssymptome hat, sollte soziale Kontakte meiden und sich testen. Doch die Realität sieht anders aus – viele Menschen gehen trotz Krankheit zur Arbeit oder verzichten auf Tests, weil sie für rund fünf Euro aus eigener Tasche bezahlt werden müssen.

 

PCR-Tests sind weiterhin möglich, müssen jedoch ärztlich verordnet werden. Doch wie oft wird das noch gemacht, wenn die Aufmerksamkeit für COVID-19 in der Bevölkerung abnimmt?

 

Fazit: Masken bleiben ein sinnvolles Mittel

Die vergangenen Jahre haben gezeigt: Schutzmaßnahmen wie Masken tragen erheblich dazu bei, die Verbreitung von Atemwegsinfektionen einzudämmen. Besonders in Krankenhäusern, Pflegeheimen oder öffentlichen Verkehrsmitteln bleibt das Tragen einer Maske eine einfache, aber effektive Maßnahme.

 

Doch auch darüber hinaus ist es sinnvoll, den eigenen Schutz und den anderer Menschen im Blick zu behalten. Gerade jetzt, da COVID-19 zwar aus den Schlagzeilen verschwunden ist, aber keineswegs aus unserem Leben.


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