
DMZ – INTERNATIONAL ¦ S. Koller
Die kanadische Gesundheitsbehörde Public Health Agency of Canada (PHAC) hat bekannt gegeben, dass das Land 500.000 Dosen eines Impfstoffs gegen die Vogelgrippe H5N1 bestellt hat. Die Impfdosen sollen Menschen schützen, die einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt sind. In den USA wurde unterdessen erstmals das H5N1-Virus in Ratten nachgewiesen.
Impfstoff als Vorsorgemaßnahme
Laut PHAC beruht die Bestellung auf einer bestehenden Vereinbarung mit dem Hersteller GSK. Der Impfstoff Arepanrix H5N1 basiert auf einer erprobten Technologie für Grippeimpfstoffe und wurde von Health Canada am 18. Februar zugelassen.
„Dieser Impfstoff ist Teil der kanadischen Notfallplanung zum Schutz von Menschen, die einem erhöhten Infektionsrisiko durch den Kontakt mit infizierten Tieren ausgesetzt sind“, teilte die Behörde mit. 60 Prozent der Dosen sollen auf Provinzen und Territorien verteilt werden, 40 Prozent werden als nationale Reserve gelagert.
Das Nationale Beratungskomitee für Immunisierung (NACI) hat am selben Tag erste Empfehlungen zur Verwendung des Impfstoffs veröffentlicht. Es wird kein breiter Einsatz für die Bevölkerung empfohlen, wohl aber für bestimmte Risikogruppen wie Laborpersonal oder Personen mit engem Kontakt zu infizierten Tieren oder kontaminierten Umgebungen.
Andere Länder haben bereits Vorsorge getroffen: Die USA und die EU verfügen über Vorräte an Vogelgrippe-Impfstoffen, Großbritannien hat kürzlich fünf Millionen Dosen bestellt, und Finnland hat mit der Impfung von Beschäftigten in Pelztierfarmen begonnen.
Erstmals H5N1 in Ratten nachgewiesen
Das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) bestätigte, dass H5N1 erstmals in Ratten entdeckt wurde. Die betroffenen Tiere wurden Ende Januar in Riverside County, Kalifornien, gefunden – in der Nähe von zwei Geflügelfarmen, die kürzlich von Vogelgrippe-Ausbrüchen betroffen waren. Bisher war das Virus bereits in Mäusen auf betroffenen Farmen nachgewiesen worden.
Neben den Ratten wurden weitere infizierte Säugetiere gemeldet, darunter ein Seehund in Massachusetts, ein Fuchs in North Dakota, ein Luchs in Washington und eine Hauskatze in Oregon, die vermutlich mit kontaminiertem Rohfutter infiziert wurde.
Personalengpässe bei der USDA
Während die Bedrohung durch die Vogelgrippe zunimmt, sorgt eine Personalentscheidung der USDA für Kritik: Am Wochenende wurden mehrere Mitarbeiter entlassen, die an der Bekämpfung der Vogelgrippe arbeiteten. Laut NBC News will das Ministerium diese Stellen nun rasch wiederbesetzen.
Ein Sprecher der Behörde betonte, dass Mitarbeiter der Lebensmittelsicherheit (FSIS) als systemrelevant gelten und die Behörde weiterhin Personal einstellt, um die Sicherheit der Nahrungsmittelversorgung zu gewährleisten. Mehrere Positionen seien von den Kürzungen bereits ausgenommen worden.
Die Lage bleibt dynamisch, sowohl in Bezug auf die Ausbreitung des Virus als auch auf die politischen Maßnahmen zur Eindämmung. Die Entscheidung Kanadas, vorsorglich Impfstoff zu beschaffen, zeigt, dass die Bedrohung durch die Vogelgrippe weiterhin ernst genommen wird.
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