
DMZ – INTERNATIONAL ¦ S. Koller ¦
Die US-Regierung unter Donald Trump sorgt erneut für Diskussionen um Meinungs- und Bildungsfreiheit: Das Verteidigungsministerium überprüft derzeit eine Liste von Büchern, die möglicherweise aus Schulbibliotheken entfernt werden sollen. Eines davon ist "Freckleface Strawberry" von Hollywoodstar Julianne Moore. Die Schauspielerin zeigt sich über die Maßnahme bestürzt und kritisiert den Eingriff scharf.
Ein harmloses Kinderbuch im Visier
In "Freckleface Strawberry" erzählt Moore die Geschichte eines Mädchens mit Sommersprossen, das sich mit seinem Aussehen anfreundet und erkennt, dass Anderssein dazugehört. Inspiriert von ihren eigenen Kindheitserfahrungen schrieb die Schauspielerin das Buch, um Kindern Selbstakzeptanz zu vermitteln.
Umso schockierter war Moore, als sie erfuhr, dass ihr Werk auf eine Liste für eine sogenannte "Compliance Review" gesetzt wurde. Auf Instagram teilte sie ihre Empörung: "Ich kann nicht nachvollziehen, was an diesem Bilderbuch so umstritten sein soll, dass es von der US-Regierung verboten werden könnte."
Trumps Einfluss auf die Bildungslandschaft
Die Maßnahme geht auf eine Direktive des Verteidigungsministeriums zurück, die sich explizit gegen Bücher richtet, die als "mit Gender-Ideologie verbunden" gelten. Neben Moores Buch stehen unter anderem Werke wie "Becoming Nicole" über eine Transgender-Schauspielerin und "No Truth Without Ruth" über die verstorbene Richterin Ruth Bader Ginsburg auf der Prüfliste.
Der Autorenverband PEN America warnt davor, dass unter Trump zunehmend Bücher aus Schulbibliotheken entfernt werden, die Vielfalt und soziale Gerechtigkeit thematisieren. Dies geschieht, obwohl die Regierung selbst zuvor behauptet hatte, dass Berichte über Buchverbote "falsch" seien.
Moore und ihre persönliche Verbindung zu betroffenen Schulen
Besonders betroffen zeigt sich Moore, weil sie selbst eine Schule des US-Verteidigungsministeriums besuchte. "Ich bin stolze Absolventin der Frankfurt American High School", erklärte sie. Diese Schule befand sich bis 1995 in einem US-Militärkomplex in Frankfurt am Main, wo ihr Vater als Soldat stationiert war.
Besorgnis über weiterreichende Konsequenzen
Nicht nur die Buchlisten stehen im Fokus der neuen Bildungspolitik. Berichten zufolge wurden Schulen angewiesen, Materialien zum "Black History Month" auszusortieren und die Verwendung von Pronomen in E-Mail-Signaturen zu untersagen. Zudem sollen offizielle Dokumente künftig nur noch das "biologische Geschlecht" erfassen und nicht mehr die soziale Geschlechtsidentität.
Diese Entwicklung stößt auf zunehmende Kritik, da sie die Bildungsfreiheit einschränkt und bestimmte gesellschaftliche Gruppen marginalisiert. Julianne Moore reiht sich mit ihrer Stimme in den wachsenden Widerstand gegen die Restriktionen ein und fordert eine offene und inklusive Lernumgebung für alle Kinder.
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