DMZ – POLITIK ¦ Dirk Specht ¦
KOMMENTAR
Seit den 90ern wissen Rückversicherer, dass die Klimaschäden unkalkulierbar und unbezahlbar werden, deshalb auch nicht versicherbar sind. Nun beginnt die Zustellung dieser Rechnung erst.
Hindert unsere Gesellschaft aber nicht, ebenso höchst akademische wie höchst dumme Dialoge über das „Wetter“ zu führen. Der eine belächelt den anderen, weil es gerade doch so kalt ist, der nächste witzelt über Trockenheiten, weil es gerade doch so nass ist. Wissenschaftler und Modelle werden diskreditiert, weil man das angeblich alles nicht wissen kann. Außerdem war es ja immer mal wieder heiß, trocken, nass oder was auch immer. Dass es derzeit weltweit immer mehr dieser Ereignisse gibt, ist im Zweifel immer weit weg und dort natürlich auch nur das Wetter. Alles andere ist unwissenschaftliche Panikmache.
Wenn diese Verdrängungsmechanismen nicht funktionieren, kommen die Hohepriester der Prozentrechnung und begründen, weshalb die Chinesen das Klima zu retten haben, während wir gar nichts tun können, was – komplett logisch versteht sich – nur den Rückschluss zulässt, dass wir sehr wohl etwas tun, nämlich genau das, was wir schon immer getan haben.
Politisch lösen wir das durch eine Versicherung, die diese nicht bezahlbare Rechnung einfach so breit wie möglich verteilt, damit keiner so richtig merkt, dass sie trotzdem bezahlt werden muss und sehr spät erst klar wird, dass sie nicht bezahlt werden kann. Erstversicherer werden da mitziehen, denn daran kann man sogar verdienen, Rückversicherer werden das gröbste aber verhindern, denn spätestens bei denen funktioniert Verdrängung methodisch nicht mehr – und ohne die geht da gar nichts.
Nun hat es also u.A. die Schweiz getroffen. Da ist sogar eine Autobahn abgesoffen. Aber auch dort finden sich Debatten über das Wetter. Ich bin jedoch „optimistisch“, dass sich die kollektive Verdrängung schneller legen wird, als viele im politischen Spektrum heute vermuten.
So ist der Mensch nun mal. Wenn jeder in seinem unmittelbaren Lebensraum irgendwas hat absaufen oder in brutaler Hitze hat verenden sehen, hört das mit dem Verdrängen schon auf.
Tatsächlich kaum vorhersehbar ist, was nach dieser „Überraschung“ dann passiert. Wir werden es „erleben“.
Fehler- und Korrekturhinweise
Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an:
- Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben.
- Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge.
- Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. Das erleichtert es uns, Ihre Fehler- oder Korrekturhinweise zu überprüfen und die Korrektur möglichst schnell durchzuführen.
Wir prüfen eingegangene Fehler- und Korrekturhinweise so schnell wie möglich. Vielen Dank für Ihr konstruktives Feedback!
Kommentar schreiben