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CH: Bundesaufwendungen für Forschung und Entwicklung steigen 2023 um 10%

DMZ – WIRTSCHAFT / MM ¦ AA ¦            

 

Bern – Die Bundesausgaben für Forschung und Entwicklung (F+E) sind im Jahr 2023 um 10% auf 2,6 Milliarden Franken gestiegen. Dies entspricht einer Zunahme von 245 Millionen Franken im Vergleich zum Vorjahr. Laut dem Bundesamt für Statistik (BFS) ist dieser Anstieg hauptsächlich auf die erhöhten Beiträge innerhalb der Schweiz zurückzuführen. Parallel dazu wuchs das Forschungspersonal des Bundes um 3% auf 1166 Vollzeitäquivalente.

 

Struktur der Bundesaufwendungen

Die Ausgaben des Bundes für F+E umfassen überwiegend Beitragszahlungen zur Unterstützung und Förderung der Forschung. 2023 beliefen sich diese Beiträge auf 2,3 Milliarden Franken, was 88% der Gesamtaufwendungen ausmacht. Weitere 239 Millionen Franken wurden für eigene Forschungsaktivitäten des Bundes und 65 Millionen Franken für Forschungsaufträge an externe Einrichtungen aufgewendet.

 

Zunahme der Beiträge trotz rückläufiger Forschungsaufträge

Während die Ausgaben für Forschungsaufträge im Jahr 2023 um 9% zurückgingen und die internen Aufwendungen nahezu unverändert blieben (-0,4%), stiegen die Gesamtausgaben des Bundes für F+E dennoch an. Haupttreiber war ein markantes Wachstum der Beiträge um 12%. Besonders stark nahmen die Beiträge für nationale Forschungsanstalten zu (+14%), was vor allem auf die Übergangsmaßnahmen des Bundes zur Kompensation der wegfallenden EU-Forschungsgelder zurückzuführen ist. Auch die Beiträge ins Ausland erhöhten sich leicht um 3% auf 304 Millionen Franken.

 

Hauptempfänger der Bundesmittel

Der größte Empfänger der Bundesmittel war der Schweizerische Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (SNF), der 2023 über 1,2 Milliarden Franken erhielt. Diese Mittel werden an Hochschulen und Forschungsanstalten verteilt. Zusätzlich flossen direkte Bundesbeiträge in Höhe von 337 Millionen Franken an den Hochschulsektor und 275 Millionen Franken an Schweizer Unternehmen.

 

Auch internationale Organisationen profitieren von den Schweizer Bundesmitteln. Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) erhielt 196 Millionen Franken und das Europäische Labor für Teilchenphysik (CERN) 48 Millionen Franken.

 

Schwerpunkte der Forschungsfinanzierung

Die Bundesausgaben für F+E decken verschiedene Forschungsaktivitäten ab. Ein Großteil der internen Ausgaben (Intramuros-F+E) entfiel 2023 auf die Landwirtschaft (151 Millionen Franken), die hauptsächlich von Agroscope, den eidgenössischen landwirtschaftlichen Forschungsanstalten, getragen wird. Die Landwirtschaft erhielt somit 63% der gesamten Intramuros-Aufwendungen, gefolgt von der industriellen Produktion und Technologie (10%) sowie den gesellschaftlichen Strukturen und Beziehungen (8%).

 

Die externen Forschungsaufträge des Bundes zielten hauptsächlich auf Landesverteidigung (27%) und Umwelt (20%). Weitere Ziele waren Transport, Telekommunikation und andere Infrastrukturen, Gesundheit sowie Energie, die jeweils 11% der Aufwendungen ausmachten.

 

Personalentwicklung im F+E-Bereich

Im Jahr 2023 waren 2355 Personen in F+E-Aktivitäten des Bundes beschäftigt, was 1166 Vollzeitäquivalenten entspricht und einen Anstieg um 3% gegenüber dem Vorjahr darstellt. Der Aufwärtstrend der letzten Jahre setzt sich damit fort. Über die Hälfte des F+E-Personals besteht aus Forschenden (57%) und nahezu drei Viertel verfügen über einen Hochschulabschluss (73%). Der Anteil der Frauen im Forschungspersonal sank leicht auf 42%.

 

Fazit

Der Anstieg der Bundesausgaben für Forschung und Entwicklung im Jahr 2023 um 10% zeigt die verstärkte Förderung der wissenschaftlichen Aktivitäten in der Schweiz. Trotz der Reduktion bei Forschungsaufträgen und konstanten internen Aufwendungen verzeichneten die Beitragszahlungen ein starkes Wachstum. Der Fokus auf nationale Forschungsanstalten und Hochschulen unterstreicht die Bedeutung der wissenschaftlichen Forschung für die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz.

 

 

Quellen: admin.ch


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