CH: ETH-Rat beantragt Zulassungsbeschränkung für Studierende mit ausländischem Vorbildungsausweis an der EPFL

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Bern/Zürich – Der ETH-Rat eröffnete an seiner Sitzung vom 22./23. Mai 2024 eine Ämterkonsultation und interne Anhörung im ETH-Bereich. Anlass ist der Antrag zur Einführung einer Zulassungsbeschränkung für Studierende mit ausländischem Vorbildungsausweis an der École polytechnique fédérale de Lausanne (EPFL). Zusätzlich nahm der Rat die Berichterstattung der Institutionen des ETH-Bereichs zu den Maßnahmen zur Förderung der Chancengleichheit zur Kenntnis und äußerte sich zufrieden mit den Fortschritten. Der ETH-Rat führte auch verschiedene Wahlgeschäfte durch und ernannte unter anderem Walter Thurnherr zum Professor of Practice an der ETH Zürich.

 

Kapazitätsmangel an der EPFL

Aufgrund des anhaltenden Wachstums der Studierendenzahlen verzeichnet die Schulleitung der EPFL einen Kapazitätsmangel, der ein erhebliches Risiko für die Qualität der Lehre darstellt. Daher beantragt die Schulleitung eine Zulassungsbeschränkung für Studierende mit einem ausländischen Vorbildungsausweis. Zu Beginn des Jahres informierte die EPFL die Öffentlichkeit und führte eine interne Anhörung durch, deren Ergebnisse die Schulleitung in ihrem Vorhaben bestärkten. Der ETH-Rat eröffnet nun eine Ämterkonsultation und eine interne Anhörung im ETH-Bereich. Ein endgültiger Entscheid wird voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2024 erfolgen.

 

Maßnahmen zur Förderung der Chancengleichheit

Im Rahmen der Gender-Strategie des ETH-Rats setzen die Institutionen des ETH-Bereichs Maßnahmen um, die an ihre jeweilige Situation angepasst sind. Insgesamt wurden im Jahr 2023 rund 23 Millionen CHF für die Gleichstellung von Mann und Frau eingesetzt. Diese Maßnahmen umfassen die Erhöhung der Anzahl von Frauen in Lehre und Forschung sowie die Schaffung von Arbeitsbedingungen, die eine gute Balance der Lebensbereiche ermöglichen, einschließlich der Bereitstellung von Kinderkrippen.

 

Der Anteil der Frauen in Führungspositionen und bei den Neuernennungen von Professuren konnte in den letzten Jahren gesteigert werden. Sensibilisierungskampagnen und verstärkte Maßnahmen zur Laufbahnberatung für Frauen auf allen Stufen wurden durchgeführt. Zudem bieten die Institutionen Coaching- und Mentoring-Programme für Studentinnen und junge Wissenschaftlerinnen an, um deren Karrieren zu fördern.

 

Wechsel in der Schulleitung der EPFL

Der ETH-Rat nahm den Austritt von Prof. Jan Hesthaven aus der Schulleitung der EPFL zur Kenntnis und bedankte sich für seinen Einsatz, die Forschung und Lehre der EPFL international weiter zu stärken. Hesthaven verlässt die EPFL, um im Oktober 2024 sein neues Amt als Präsident des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) anzutreten. Er ist ein international anerkannter Experte auf dem Gebiet der Computermathematik und war seit 2017 Dekan der Fakultät für Grundlagenwissenschaften und seit 2021 Vizepräsident für akademische Angelegenheiten an der EPFL.

 

Als Nachfolger wurde Prof. Pierre Dillenbourg ad interim in die Schulleitung der EPFL berufen. Er übernimmt dieses Amt bis zum Ende der Amtszeit von Prof. Martin Vetterli von September bis Dezember 2024. Dillenbourg ist seit 2013 Professor für Bildungstechnologien und kennt die Organisation und Kultur der EPFL gut.

 

Neue Mitglieder in der Direktion der Empa

Auf Antrag der Empa-Direktorin Tanja Zimmermann ernannte der ETH-Rat Dr. Nathalie Casas sowie im Jobsharing Prof. René Rossi und Prof. Manfred Heuberger zu neuen Mitgliedern der Direktion der Empa. Casas war zuvor Forschungs- und Entwicklungsleiterin beim ETH Spin-off Climeworks und ist Mitglied des Innovationsrats von Innosuisse sowie der Eidgenössischen Energieforschungskommission CORE.

 

Rossi und Heuberger, die bereits die Co-Leitung des Departements Materials Meets Life innehaben, werden ihre Aufgaben im Jobsharing fortsetzen. Heuberger ist seit 2005 an der Empa und Titularprofessor am Departement für Materialwissenschaften der ETH Zürich. Rossi ist seit 1992 an der Empa und seit 2020 Titularprofessor an der ETH Zürich.

 

Walter Thurnherr zum Professor of Practice ernannt

Der ehemalige Bundeskanzler Walter Thurnherr wurde vom ETH-Rat zum Professor of Practice an der ETH Zürich ernannt. Thurnherr setzte sich während seiner Amtszeit stark für den Austausch zwischen Wissenschaft und Politik ein und war maßgeblich am Umsetzungsvorschlag für den Einbezug der Wissenschaft in Krisen beteiligt. Als Professor of Practice wird er an der ETH Zürich Lehrveranstaltungen im Bereich der Politikgestaltung anbieten und zum Aufbau der geplanten School of Public Policy beitragen.

 

 

 

 

Herausgeber:

Rat der Eidgenössischen Technischen Hochschulen

www.ethrat.ch


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