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Neue Studie zeigt: Wuhan-1 mRNA-Impfstoffe prägen Immunantwort auf COVID-19-Varianten

DMZ – WISSENSCHAFT ¦ Sarah Koller ¦   

 

Eine aktuelle Studie beleuchtet, wie die ersten Wuhan-1 mRNA-Impfstoffe die Immunantwort auf spätere COVID-19-Impfungen beeinflussen. Diese Erkenntnisse könnten entscheidend für die Entwicklung zukünftiger Impfstrategien sein und zeigen, wie sich unser Immunsystem an neue Virusvarianten anpasst.

 

Was ist Immune Imprinting?

Immune Imprinting beschreibt das Phänomen, dass frühere Antigenkontakte die Reaktion des Immunsystems auf spätere Infektionen oder Impfungen beeinflussen. Bei COVID-19 könnte dies bedeuten, dass die erste Begegnung des Immunsystems mit dem Spike-Protein des ursprünglichen Wuhan-1-Stamms Auswirkungen auf die Immunantwort bei Booster-Impfungen hat.

 

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie

Die Forscher untersuchten die Immunantworten bei Mäusen und menschlichen Probanden. Bei Mäusen führte eine Einzeldosis eines experimentellen Wuhan-1 mRNA-1273 Impfstoffs zu minimaler Prägung der Immunantwort bei späteren Omikron-Booster-Impfungen, wodurch spezifische Antikörper gegen Omikron gebildet werden konnten. Bei Mäusen, die zwei Dosen des mRNA-1273 Impfstoffs und anschließend eine Omikron-Booster-Impfung erhielten, war die Prägung deutlicher. Diese Wirkung wurde jedoch durch eine zweite Omikron-Booster-Dosis abgeschwächt.

 

Bei menschlichen Teilnehmern, die zwei Omikron-angepasste Booster nach zwei oder mehr Dosen des ursprünglichen mRNA-1273 Impfstoffs erhielten, reagierten die Antikörper sowohl auf Omikron-Varianten als auch auf entfernter verwandte Sarbecoviren. Dies zeigt, dass die Immunantwort auf die Omikron-Booster durch die vorherigen Wuhan-1-Impfungen geprägt wurde, jedoch eine breite und kreuzneutralisierende Wirkung gegen verschiedene SARS-CoV-2-Varianten und verwandte Viren erzielte.

 

Positive Prägung und zukünftiger Schutz

Die Studie zeigt, dass das Immune Imprinting durch die Wuhan-1-Impfstoffe zu einer positiven Prägung führen kann. Diese ermöglicht dem Immunsystem, eine breite Palette von Antikörpern zu entwickeln, die nicht nur gegen Omikron, sondern auch gegen andere SARS-CoV-2-Varianten und sogar gegen SARS-CoV-1 wirken. Dies könnte bedeuten, dass regelmäßige COVID-19-Impfungen unser Immunsystem gegen zukünftige Varianten und verwandte Viren stärken könnten.

 

Offene Fragen und weitere Forschung

Trotz vielversprechender Ergebnisse bleiben einige Fragen offen. Insbesondere ist noch unklar, wie lange die kreuzneutralisierenden Antikörper im Körper bestehen bleiben. Die Studie konzentrierte sich ausschließlich auf mRNA-Impfstoffe, sodass die Ergebnisse möglicherweise nicht auf andere Impfstofftypen übertragbar sind. Weitere Studien sind erforderlich, um die Langzeitwirkung der Antikörper und die Wirksamkeit der Impfstoffe in verschiedenen Bevölkerungsgruppen, einschließlich Kindern, zu untersuchen.

 

Fazit

Diese Studie liefert wichtige Erkenntnisse darüber, wie frühere COVID-19-Impfungen unser Immunsystem auf zukünftige Infektionen vorbereiten können. Trotz Unsicherheiten über die langfristige Dauer der Antikörper zeigt die Forschung, dass regelmäßige Booster-Impfungen eine starke und breite Immunantwort fördern können. Angesichts der fortlaufenden Bedrohung durch neue Varianten ist dies eine ermutigende Nachricht, die die Bedeutung kontinuierlicher Impfprogramme unterstreicht.

 

 

 

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