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Pro-Infektions-Strategie: Ärzte und der umstrittene Umgang mit Kindern in der Pandemie

DMZ –  POLITIK  ¦ Anton Aeberhard ¦       

 

In einem kontroversen Beitrag auf ScienceBasedMedicine.org wird eine unerwartete Perspektive zur Debatte um die Beendigung der Maskenpflicht und des Social Distancing vorgestellt. Diese Maßnahmen sollten nicht aufgehoben werden, weil sie die Verbreitung des Virus nicht verlangsamen – das übliche Argument der Gegner solcher Maßnahmen – sondern gerade weil sie dies tun.

 

Die Diskussion um die Maßnahmen zur Eindämmung von COVID-19 hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Ein bemerkenswertes Beispiel ist die Bewegung "We Want Them Infected", die sich jetzt als "All We Really Wanted Was Poor Kids in School" etablieren möchte. Diese Bewegung vertrat ursprünglich die Ansicht, dass die Massenerkrankung ungeimpfter Jugendlicher zu einer Herdenimmunität innerhalb von drei bis sechs Monaten führen würde. Nachdem diese Hoffnung zerschlagen wurde, versuchen die Befürworter der Infektion nun, ihre Geschichte umzuschreiben und sich als selbstlose Kämpfer für die Bildung der Kinder darzustellen.

 

Die Fakten erzählen jedoch eine andere Geschichte. Während landesweit die Gesetze zur Kinderarbeit gelockert wurden, sahen viele pro-Infektions-Ärzte kein Problem darin, sich mit Befürwortern von Tabak und Kinderarbeit zusammenzutun, die Kinder ermutigten, die Schule abzubrechen. Es war surreal, von Ärzten über die Bedeutung von Bildung belehrt zu werden, die gleichzeitig dafür sorgten, dass Kinder ohne jeglichen Schutz vor dem Virus in die Schulen zurückkehrten. Diese Ärzte veröffentlichten zahlreiche Artikel gegen COVID-Tests und Impfungen für Jugendliche und hoben die Nachteile des Maskentragens für junge Schüler hervor.

 

Wenn das Hauptanliegen dieser Ärzte wirklich die Bildung der Kinder gewesen wäre, hätten sie dann nicht dafür sorgen müssen, dass gesunde Schüler von gesunden Lehrern unterrichtet werden? Hätten sie nicht auch dafür sorgen müssen, dass vorsichtige Eltern ihre Kinder sicher in der Schule wähnten? Stattdessen konzentrierten sie ihre Bemühungen darauf, die einfachsten Schutzmaßnahmen zu entfernen, selbst nachdem die Schulen wieder geöffnet hatten.

 

Diese pro-Infektions-Ärzte lehnten die Maßnahmen nicht ab, weil sie bezweifelten, dass sie das Virus verlangsamen würden, sondern weil sie genau wussten, dass sie dies tun würden. Sie empfanden es als "fantastisch", wenn die Fallzahlen bei ungeimpften jungen Menschen stiegen und bedankten sich bei denen, die zur Herdenimmunität beitrugen, indem sie "normale Leben" führten. Ein Artikel mit dem Titel "Should We Let Children Catch Omicron?" argumentierte sogar, dass Kinder durch das Krankwerden am besten vor zukünftigen Varianten geschützt würden.

 

Während der Omikron-Welle waren 30% der Schüler in New York City abwesend. Die Nationalgarde wurde als Aushilfslehrer eingesetzt, und verzweifelte Schulleiter baten Eltern, als Ersatzlehrer zu fungieren. Zahlreiche Schulen mussten aufgrund überwältigender COVID-Ausbrüche geschlossen werden, nicht nur in demokratisch regierten Staaten, sondern auch in konservativen Hochburgen.

 

Tragischerweise haben Kinder, die durch COVID einen Elternteil verloren haben, ebenfalls große Schwierigkeiten. In New York City verloren 8.600 Kinder in den ersten beiden Jahren der Pandemie einen Elternteil oder Betreuer. Kinder, die krank waren oder Angst vor einer Ansteckung hatten, verpassten wertvolle Bildungszeit, und tote Kinder und Lehrer werden nie wieder lernen oder unterrichten können.

 

Die wahren Herausforderungen der Pandemie wurden oft von denen ignoriert oder verharmlost, die selbst keine Verantwortung für das Öffnen der Schulen trugen. Doch die Realität zwang lokale Beamte zu schwierigen, oft unpopulären Entscheidungen, um die Ausbreitung des Virus zu kontrollieren und das Schulsystem aufrechtzuerhalten.

 

Letztendlich zeigt diese komplexe Situation, dass das Hauptziel vieler pro-Infektions-Ärzte nicht die Bildung der Kinder war, sondern die schnelle Infektion möglichst vieler Kinder zur Beschleunigung der Herdenimmunität. Schulen wurden dabei lediglich als Mittel zum Zweck betrachtet. Eine ehrliche Auseinandersetzung mit den Fakten zeigt, dass der Schutz der Gesundheit von Schülern und Lehrern eine entscheidende Rolle bei der sicheren Wiedereröffnung von Schulen spielen sollte.

 

 

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