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CH: Landwirtschaft reduziert Einsatz von Pflanzenschutzmitteln: Höchste Zeit für weitere Maßnahmen

DMZ – WIRTSCHAFT / MM ¦ AA ¦            

 

Bern - Die Umsetzung der parlamentarischen Initiative "Das Risiko beim Einsatz von Pestiziden reduzieren" hat der Bundesrat Anfang 2023 mit neuen Direktzahlungsprogrammen vorangetrieben.

 

Nun liegen erste Ergebnisse zur Teilnahme an diesen Programmen vor. Im Jahr 2023 bewirtschafteten Landwirtschaftsbetriebe rund 19 Prozent der gesamten Acker-, Reb- und Obstanlagen ohne den Einsatz von Herbiziden. Zusätzlich verzichteten rund 14.000 Betriebe auf 102.000 Hektar Anbaufläche auf den Einsatz von Fungiziden und Insektiziden. Diese Ergebnisse sind erfreulich, aber es ist höchste Zeit, weitere Maßnahmen zu ergreifen, da der Pflanzenschutz in einigen Kulturen zu einer immer größer werdenden Herausforderung wird.

 

Als Reaktion auf die Trinkwasser- und die Pestizidinitiative hat das Parlament 2022 die parlamentarische Initiative "Das Risiko beim Einsatz von Pestiziden reduzieren» verabschiedet. Der Bundesrat wurde beauftragt, die Risiken bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln bis 2027 um 50 Prozent zu reduzieren und die Nährstoffverluste angemessen zu senken.

 

Eine wichtige Maßnahme zur Umsetzung dieser Initiative war die Stärkung der Produktionssystembeiträge. Diese freiwilligen Direktzahlungsprogramme zeigen bereits im ersten Umsetzungsjahr Wirkung. So bewirtschafteten Landwirtschaftsbetriebe 19 Prozent (53.000 Hektar) der Gesamtfläche an Ackerland, Rebflächen und Obstanlagen ohne den Einsatz von Herbiziden. Zudem verzichteten die Betriebe auf rund einem Viertel der gesamten Ackerfläche (102.000 Hektar) auf Fungizide und Insektizide (+10.000 Hektar gegenüber 2022).

Diese Ergebnisse sind zwar erfreulich, aber es zeigt sich auch, dass durch den Rückzug bestimmter Pflanzenschutzmittel erhebliche Lücken im Pflanzenschutz entstanden sind.

 

Wie vom Bundesrat am 8. Mai 2024 kommuniziert, ist der Schutz sehr anspruchsvoll geworden und könnte mit dem zunehmenden Druck durch neue Schädlinge noch anspruchsvoller werden.

 

Ebenfalls positiv ist die Förderung der Bodenbedeckung auf 75 Prozent der offenen Ackerflächen (200.000 Hektar) mit Zwischenfrüchten und Gründüngungen. Damit sollen die Bodenfruchtbarkeit gestärkt, die Nährstoffverluste gesenkt und die Bodenerosion verhindert werden. Knapp einen Viertel der Ackerfläche (89.000 Hektar) haben die Betriebe ohne Pflug bearbeitet und schonen so den Boden, was die Bodenfruchtbarkeit ebenfalls verbessert.

 

Auch beim neuen Weidebeitrag lag die Beteiligung beinahe 50 Prozent über den Erwartungen. Über 10.000 Rindviehbetriebe (32 %) haben im letzten Jahr erstmals an diesem neuen Programm teilgenommen. Insgesamt profitiert mehr als ein Viertel des Viehbestands von mehr Weide. Dies ermöglicht eine Reduktion der Nährstoffverluste in Form von Ammoniak und die graslandbasierte Fütterung wird gefördert. Die Teilnahme ist im Berggebiet höher als im Talgebiet.

 

Für die neuen und weiterentwickelten Produktionssystembeiträge hat der Bund im vergangenen Jahr rund 260 Millionen Franken ausgerichtet, was etwa 10 Prozent des Kredits der Direktzahlungen entspricht. Diese Mittel wurden mittels Beitragssenkungen bei anderen Direktzahlungen vollständig kompensiert. Insgesamt ist die Verteilung der finanziellen Mittel zwischen Berg- und Talgebiet stabil geblieben.

 

 

 

Herausgeber

Bundesamt für Landwirtschaft

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