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Historischer Beschluss des 128. Deutschen Ärztetages gegen die Homöopathie 

DMZ – MEDIZIN  ¦ Anton Aeberhard ¦      

 

Am 11. Mai 2024 versammelten sich die Delegierten des 128. Deutschen Ärztetages in Mainz zu einer entscheidenden Tagung, die in die Geschichte eingehen wird. Der Grund: Ein Beschluss, der die Rolle der Homöopathie in Diagnose und Therapie in Frage stellt, wurde gefasst. Dieser Beschluss markiert einen bedeutenden Meilenstein in der laufenden Debatte über alternative medizinische Praktiken im modernen Gesundheitssystem.

 

Der Beschluss des Ärztetages hebt hervor, dass die Homöopathie nicht nur unwirksam, sondern auch gefährlich sein kann. Insbesondere wird darauf hingewiesen, dass ihre Anwendung nicht dem Gebot der bestmöglichen Behandlung entspricht und ethische Bedenken aufwirft. Dieser Schritt reflektiert eine wachsende Skepsis innerhalb der ärztlichen Gemeinschaft gegenüber alternativen Heilmethoden, die auf Aberglauben und Pseudowissenschaft basieren.

 

Ein zentraler Aspekt des Beschlusses ist die Aufforderung an den Gesetzgeber, Maßnahmen zu ergreifen, um sicherzustellen, dass die Homöopathie weder als erstattungsfähige Leistung noch als besondere Entität in der Gebührenordnung für Ärzte Erwähnung findet. Dies unterstreicht die Notwendigkeit einer Überprüfung der rechtlichen Bewertung von Homöopathika als Arzneimittel und der innerbetrieblichen Konsensregelungen im Arzneimittelgesetz.

 

Leider hat dieser Beschluss (noch) keine direkten Auswirkungen auf Heilpraktiker. Vielmehr stellt er eine klare standes- und berufsrechtliche Stellungnahme der Ärzteschaft dar, die vor den ethischen Problemen der Homöopathie warnt und darauf hinweist, dass Patienten durch die Anwendung von Homöopathie einem unnötigen Risiko ausgesetzt sein können.

 

Insgesamt markiert dieser Beschluss einen historischen Schritt hin zu einer evidenzbasierten und ethisch vertretbaren Medizin in Deutschland.

 

Er fordert Politik, Gesundheitsbehörden und die Gesellschaft insgesamt auf, die Rolle der Homöopathie im Gesundheitssystem kritisch zu überdenken und sicherzustellen, dass Patienten die bestmögliche Behandlung erhalten.

 

Eine engagierte Debatte begleitete die Verabschiedung dieses Beschlusses. Die Frage, ob Ärzte ausschließlich evidenzbasierte Diagnostik und Therapien anbieten sollten, wurde aufgeworfen. Einige Delegierte fürchteten ein potentielles "Berufsverbot" für homöopathisch tätige Ärzte, während andere die unverhältnismäßige Vergütung homöopathischer Leistungen in der Gebührenordnung für Ärzte kritisierten.

 

Es bleibt abzuwarten, wie dieser Beschluss die medizinische Landschaft in Deutschland und darüber hinaus beeinflussen wird. Während einige die Entscheidung als lang überfälligen Schritt zur Förderung einer evidenzbasierten Medizin begrüßen, werden andere die Diskussion um die Rolle der Homöopathie weiter vorantreiben. In jedem Fall steht fest, dass der 128. Deutsche Ärztetag mit seinem Beschluss einen bedeutenden Beitrag zur Weiterentwicklung des Gesundheitssystems geleistet hat, indem er sich klar gegen unwirksame und potenziell schädliche Praktiken positioniert hat.

 

 

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