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Studie zur Luftübertragung von Krankheitserregern: Neue Terminologie, alte Kontroversen

DMZ –  JUSTIZ ¦ Sarah Koller ¦                 

 

Die Studie "Airborne pathogens: controlling words won’t control transmission", veröffentlicht von Trisha Greenhalgh, C Raina MacIntyre, Mark Ungrin und Julia M Wright, wirft einen Blick auf die jüngsten Vorschläge der WHO zur Änderung der Terminologie im Zusammenhang mit der Übertragung von Luftpathogenen.

 

Die Autoren argumentieren, dass die vorgeschlagenen neuen Begriffe nicht nur die bestehende Verwirrung um die Übertragungswege von Infektionskrankheiten nicht lösen, sondern auch zu zusätzlicher Komplexität und Missverständnissen führen könnten.

 

Die WHO schlägt vor, die Begriffe "airborne" und "airborne transmission" durch präzisere Begriffe wie "through-the-air transmission" und "airborne transmission/inhalation" zu ersetzen. Diese Änderungen sollen dazu beitragen, die Kommunikation über die Übertragung von Atemwegspathogenen zu verbessern, aber die Autoren argumentieren, dass die bestehenden Begriffe bereits seit über einem Jahrhundert verwendet werden und weit verbreitet sind.

 

Besonders betonen die Autoren die Bedeutung einer klaren und genauen Kommunikation über die Ausbreitung von Atemwegspathogenen, insbesondere im Zusammenhang mit COVID-19. Sie kritisieren, dass die WHO und nationale Gesundheitsbehörden lange Zeit eine vorherrschend luftgetragene Übertragung des Virus bestritten oder herunterspielten und stattdessen auf Maßnahmen wie Händewaschen und Oberflächenreinigung setzten.

 

Die Studie argumentiert, dass die vorgeschlagenen neuen Begriffe nicht nur die bestehende Verwirrung um die Übertragungswege von Infektionskrankheiten nicht lösen, sondern auch zu zusätzlicher Komplexität und Missverständnissen führen könnten. Die Autoren schlagen vor, dass die Ressourcen besser für die Nutzung etablierter Begriffe wie "airborne" und "aerosol" verwendet werden sollten, um das Verständnis für luftgetragene Übertragung unter Klinikern und der breiten Öffentlichkeit zu fördern.

 

Die Schlussfolgerung der Studie betont die Notwendigkeit, klare und konsistente Begriffe zu verwenden, um die Kommunikation über die Übertragungswege von Atemwegspathogenen zu verbessern, anstatt neue und potenziell verwirrende Terminologien einzuführen. Die Autoren argumentieren, dass eine multidisziplinäre Forschung notwendig ist, aber dass dies nicht durch die Vereinheitlichung von Terminologien erreicht werden sollte, sondern durch den Austausch und die Anerkennung verschiedener Perspektiven innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft.

 

 

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